All Stories
Follow
Subscribe to Deutsche Bischofskonferenz

Deutsche Bischofskonferenz

Zentralrat der Juden und Deutsche Bischofskonferenz warnen vor wachsendem Antisemitismus

Bonn (ots)

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, und der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Josef Schuster, sind heute (12. Mai 2021) erstmals zu einem Gedankenaustausch in Frankfurt/M. zusammengekommen. Dabei sprachen sie vor allem über die Gewalteskalation im Nahen Osten, aktuelle Herausforderungen in der Corona-Pandemie und den wachsenden Antisemitismus.

Dr. Schuster und Bischof Bätzing zeigten sich angesichts der neuen Gewalteskalation im Nahen Osten sehr besorgt. "Die vom Gaza-Streifen ausgegangene Aggression gegen Israel ist inakzeptabel. Aber nur gemeinsam können Auswege aus dem jahrzehntelangen Konflikt gefunden werden. Wir hoffen, dass die Gewalt rasch ein Ende findet. Der Nahe Osten braucht Frieden!"

Bischof Bätzing zeigte sich erschüttert über die nächtlichen Angriffe auf Synagogen in Deutschland und die Verbrennung von israelischen Fahnen. "Diese Form des Protestes verurteile ich auf das Schärfste. Es darf nicht zugelassen werden, dass ein politischer Konflikt mit religiösem Fanatismus verbunden und aufgeladen wird. Angriffe auf Synagogen sind purer Antisemitismus, der mit nichts zu rechtfertigen ist."

Mit Blick auf die Corona-Pandemie erklärten Dr. Schuster und Bischof Bätzing: "Der Erhalt des Lebens ist in unseren Religionen ein hohes Gut. Daher halten wir Einschränkungen des öffentlichen Lebens zur Eindämmung der Pandemie für sinnvoll und notwendig. In unseren Gemeinden erleben wir seit dem ersten Lockdown vor etwa einem Jahr eine große Solidarität und Fürsorge, gerade für die Risikogruppen. Wir sollten in unserem Verhalten weiterhin Vorbilder sein im Kampf gegen die Pandemie."

Dr. Schuster verwies darauf, dass die Corona-Krise die Verbreitung von antisemitischen Verschwörungsmythen verstärke. "Antisemitismus ist unter den Corona-Leugnern das verbindende Element. Es ist zu befürchten, dass dieses Phänomen mit dem Ende der Pandemie nicht verschwindet. Dieser Antisemitismus muss konsequent und nachhaltig bekämpft werden."

Bischof Bätzing ergänzte: "Die Bekämpfung des Antisemitismus ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Hier spielt auch die kirchliche Bildungsarbeit eine wichtige Rolle. Im Religionsunterricht, in den Katholischen Schulen und in der Erwachsenenbildung sollte noch stärker über das Judentum, die christlich-jüdischen Beziehungen und den Antisemitismus aufgeklärt werden."

Abschließend verwies Bischof Bätzing auf den morgen beginnenden Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt. "Ich hoffe, dass vom Kirchentag kräftige Impulse nicht nur für die Ökumene der Christen, sondern auch für das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen oder auch ohne religiöse Beheimatung ausgehen."

Pressekontakt:

Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz
Pressestelle/Öffentlichkeitsarbeit
Kaiserstraße 161
53113 Bonn
Postanschrift
Postfach 29 62
53019 Bonn
Tel: 0228/103-214
Fax: 0228/103-254
E-Mail: pressestelle@dbk.de
Home: www.dbk.de

Original content of: Deutsche Bischofskonferenz, transmitted by news aktuell

More stories: Deutsche Bischofskonferenz
More stories: Deutsche Bischofskonferenz
  • 11.05.2021 – 15:24

    Erklärung zur internationalen Verteilung von Impfstoffen

    Bonn (ots) - In einer gemeinsamen Erklärung rufen mehrere Bischöfe, die mit Fragen der internationalen Zusammenarbeit befasst sind, zur Solidarität bei der weltweiten Verteilung von Impfstoffen auf. Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg), Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck (Essen), Vorsitzender der Kommission für gesellschaftliche und soziale ...

  • 12.04.2021 – 10:00

    Bischof Bätzing schreibt Muslimen zum Fastenmonat Ramadan 2021

    Bonn (ots) - Zum morgen beginnenden Fastenmonat Ramadan hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, den Muslimen in Deutschland eine Grußbotschaft übermittelt. Darin sendet er im Namen der deutschen Bischöfe und der Katholiken in unserem Land Segenswünsche: "Das Fasten bietet gläubigen Menschen die Möglichkeit, den gewohnten Alltag zu unterbrechen, sich zu überprüfen und sich ...