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Der Tagesspiegel: Chrobog will mit Jemen-Reise nicht leichtsinnig gehandelt haben

Berlin (ots)

Den Entführern von Jürgen Chrobog ist auch nach
dessen Angaben zunächst nicht bewusst gewesen, wen sie gekidnappt 
haben. In einem Gespräch mit dem "Tagesspiegel" (Montag-Ausgabe) 
sagte der 65-Jährige: "Sie haben das erfahren, als es im Fernsehen 
lief. Da sagten sie mir: Du kannst das doch, Gefangene freibekommen."
Inhaftierte Stammesangehörige wollten die Kidnapper aus dem Gefängnis
freipressen: "Es ging ja nicht um uns, es ging um die Beilegung eines
Stammeskonfliktes", stellte Chrobog am Tag nach seiner Freilassung im
Gespräch mit der in Berlin erscheinenden Zeitung klar.
Chrobog will weder Empfehlungen noch Warnungen zu Reisen nach Jemen 
aussprechen. "Das überlasse ich dem Auswärtigen Amt." Er betonte: 
"Der Jemen ist ein unglaublich schönes Reiseland, aber die 
Bedingungen müssen stimmen." Vorwürfe, er habe mit seiner Reise durch
den Jemen leichtsinnig gehandelt, wies der Ex-Staatssekretär zurück: 
"Das ist absolut grotesk. Ich würde nie in den Irak fahren oder nach 
Afghanistan oder mir prähistorische Stätten anschauen in Kolumbien."
"Ich fühlte mich absolut sicher hier, unter dem Schutz der Regierung,
die die Reise organisiert hat", betonte Chrobog im Gespräch mit dem 
"Tagesspiegel". Die Einladung sei vom Außenministerium in Sanaa 
gekommen, "aber ich war auf eigene Kosten unterwegs", betonte 
Chrobog. Auch die Route hätten die Jemeniten ausgearbeitet: "Ich 
wollte eigentlich ganz woanders hin." Der jemenitischen Regierung 
macht er dennoch keinen Vorwurf. "Der Stammeskonflikt in dieser 
Region wurde unterschätzt, aber das kann immer passieren."
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Der Tagesspiegel, Politikredaktion, Telefon 030/26009-295
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