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Der Tagesspiegel: "Der Stoff heute ist härter" Drogenbeauftragte warnt vor Verharmlosung von Haschisch -und fordert gemeinsame Haltung in Europa

Berlin (ots)

Berlin. Vor einer Verharmlosung des
Haschisch-Konsums hat die Drogenbeauftragte der Bundesregierung,
Marion Caspers-Merk, gewarnt. Ihr mache Sorge, "dass das derzeit
angebotene Cannabis wesentlich mehr THC-Wirkstoff enthält als noch
vor einigen Jahren", sagte die SPD-Politikerin dem Berliner
"Tagesspiegel am Sonntag". "Das heißt: Der Stoff selbst ist härter,
und die Konsummuster der Jugendlichen werden es auch." Die
Abhängigkeit jugendlicher Haschisch- Konsumenten werde zunehmend zum
Problem. Angesichts des steigenden Verbrauchs in ganz Europa müsse
man bei Prävention und Suchtbekämpfung "zu einer gemeinsamen Haltung
finden", sagte Caspers- Merk nach einer zweitägigen
UN-Drogenkonferenz in Wien. Weltweit zugenommen haben nach
Caspers-Merks Worten synthetische Drogen. Dies habe damit zu tun,
dass sie billig herzustellen und die Vorläufersubstanzen schwer zu
kontrollieren seien. Gesunken sei in Europa hingegen der
Heroinkonsum. Allerdings sei es zu früh, um Entwarnung zu geben.
"Wenn das Heroinangebot durch die Rekordernte in Afghanistan steigt,
wird der Stoff wieder billig. Dann wird auch verstärkt versucht, ihn
an den Mann oder die Frau zu bringen." Beim Thema Aids-Prävention
sieht die SPD-Politiker Fortschritte. Zwar seien noch immer viele
Länder gegen die staatliche Abgabe von Spritzen und Methadon an
Drogenabhängige. Allerdings sei inzwischen "die Emotion draußen". In
einer UN-Resolution werde auf die Erfolge mit diesen Programmen
verwiesen, und auch die Skeptiker seien an den Ergebnissen
interessiert.
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email: thomas.wurster@tagesspiegel.de

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