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Pressestimmen: Käßmann: Kirche muss sich öffentlich zu Wort melden

Berlin (ots)

Vor Beginn des Ökumenischen Kirchentages in Berlin
hat die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann die evangelische
Kirche aufgefordert, sich öffentlich stärker zu Wort zu melden. "Wir
müssen viel klarer vom Glauben reden", sagte Käßmann dem Tagesspiegel
(Mittwochs-Ausgabe). "Wir können nicht mehr erwarten, dass die Leute
schon zur Kirche kommen, wie das jahrhundertelang der Fall war." Sie
erlebe in der Kirche aber eine große Scheu, in die Offensive zu
gehen. Es gebe starke Rückzugstendenzen. Diese Defensivhaltung sei
jedoch für die Kirche "fatal".
Die Bischöfin plädierte für eine "Einmischung" der Kirchen in die
Gesellschaft. Es sei allerdings die Frage, ob der Kirchentag die
Kraft habe, gesellschaftspolitisch ein Signal zu setzen. Das Programm
gehe sehr stark auf binnenkirchliche Fragen ein. Käßmann appellierte
aber auch an die Kirchen, ihr "Kerngeschäft" wahrzunehmen. Viele
Menschen beschäftigten sich heute in Deutschland mit Esoterik. Daher
stelle sich die Frage, ob die Kirche den Menschen genug für die Seele
biete.
Die Bischöfin, die als eine der Initiatorinnen des Ökumenischen
Kirchentages gilt, bedauerte, dass es bei der Veranstaltung in Berlin
offiziell kein gemeinsames Abendmahl gibt. Zur Enzyklika des Papstes
sagte sie: "Ich bin enttäuscht, weil die Enzyklika nicht zeigt, wohin
es künftig gehen soll." Dabei werden schon fast ein Jahrhundert über
diese Frage diskutiert. Käßmann hat nach eigenen Worten überlegt, ob
sie an dem von Reformgruppen organisierten gemeinsamen Abendmahl von
Protestanten und Katholiken teilnehmen soll. Aber: "Ich gehe nicht zu
einem Abendmahl, bei dem ich weiß: Ich bin nicht eingeladen nach der
Lehre der römisch-katholischen Kirche." Zugleich warnte sie davor,
das Ereignis hochzuspielen. "Außerdem ist es meine Sache nicht, das
gemeinsame Abendmahl zu einer Provokation zu machen." Es müsse
offiziell möglich werden, nicht nur im Geheimen oder als
Protestaktion. *****************************************
Nachfragen bitte an die Politikredaktion, Tel. 030-26009-540
ots-Originaltext: Der Tagesspiegel

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Thomas Wurster
Chef vom Dienst
Telefon:030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
Email:thomas.wurster@tagesspiegel.de

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