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Der Tagesspiegel: Rechtsextremisten immer brutaler
Deutlich mehr Opfer rechter Gewalt als im vergangenen Jahr
Bundesinnenministerium in Sorge: Bundeskriminalamt soll spezielle Analyse erstellen

Berlin (ots)

Berlin - Rechtsextremisten schlagen in Deutschland
noch brutaler zu als sie es schon in den vergangenen Jahren getan 
haben. Die Bundesregierung meldet nach vorläufigen Erkenntnissen der 
Polizei für die Zeit von Januar bis September 473 Opfer rechter 
Gewalt, das sind fast 100 mehr als in den ersten drei Quartalen 2006 
(375 Verletzte). Gleichzeitig bleibt die Zahl der Gewalttaten (Januar
bis September 2007: 516) nahezu unvermindert hoch (Januar bis 
September 2006: 522). Trotz der hohen Opferzahl wurden nur 16 
tatverdächtige Rechtsextremisten in Untersuchungshaft genommen. Das 
sind noch weniger als in den drei Quartalen 2006 (20 Haftbefehle). 
Die Angaben finden sich in den Antworten der Bundesregierung auf 
monatliche Anfragen von Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) 
und ihrer Fraktion. In dieser Woche gingen die September-Zahlen ein. 
Die Antworten der Bundesregierung liegen dem Tagesspiegel vor. Pau 
kritisierte gegenüber dem Tagesspiegel das Verhalten der 
Strafverfolgungsbehörden angesichts der hohen Opferzahl und der 
wenigen Haftbefehle als "fragwürdig".
     Die zunehmend härtere Gewalt von rechts beunruhigt das 
Bundesinnenministerium. Wenn die endgültigen Zahlen der Polizei für 
2007 vorliegen, solle das Bundeskriminalamt die wachsende Brutalität 
der rechtsextremen Täter in einer "vertieften Analyse" untersuchen, 
teilte das Ministerium dem Tagesspiegel mit.
     Die Gesamtzahl der rechten Delikte scheint allerdings zu sinken.
Von Januar bis September registrierte die Polizei bundesweit 8284 
rechte Straftaten, in den drei Quartalen 2006 waren es 9013. 
Insgesamt wurden 5064 Tatverdächtige festgestellt (Januar bis 
September 2006: 5569) und davon 609 (553) vorläufig festgenommen.
Die Informationen stehen Ihnen bei Nennung der Quelle Tagesspiegel
zur Verfügung.
Frank Jansen (Tel.: 030 - 26009 - 0)

Pressekontakt:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de


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