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Riesen-Lkw: Allianz pro Schiene warnt vor bundesweitem Pilotversuch "Einige Länder suchen den Weg durch die Hintertür"

Berlin (ots)

Berlin. Die Allianz pro Schiene befürchtet, dass
die Verkehrsministerkonferenz der Bundesländer am 9./10. Oktober noch
keinen Schlussstrich unter den Einsatz von Riesen-Lkw ziehen wird. 
"Zwar kommt die von der Verkehrsministerkonferenz einberufene 
Bund-Länder-Arbeitsgruppe in ihrem Abschlussbericht zu dem Ergebnis, 
dass es keine guten Gründe für die Zulassung von Monstertrucks gibt. 
Dennoch wollen einige Bundesländer nicht von den unsinnigen 
Pilotversuchen ablassen und suchen den Weg durch die Hintertür", 
warnt Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. Da eine 
generelle Zulassung mit dem EU-Recht derzeit nicht vereinbar ist, 
versuchen einige Länder offenbar, ihre so genannten Pilotversuche mit
den bis zu 60 Tonnen schweren und 25,25 Meter langen Fahrzeugen 
fortzusetzen und einen bundesweiten Feldversuch durchsetzen.
"Da die Monstertruck-Befürworter inzwischen eingesehen haben, dass
die schwergewichtigen 60-Tonner politisch nicht mehrheitsfähig sind, 
richten sie ihr Augenmerk nun aus taktischen Gründen auf die so 
genannte leichte Variante, die 25,25 Meter langen 40-Tonner", sagt 
Flege. "Wenn sich die Verkehrsministerkonferenz darauf einlässt, wird
der Schneeballeffekt bald eintreten", prophezeit der Allianz pro 
Schiene-Geschäftsführer. "Hersteller und Spediteure werden ermutigt, 
in diese Fahrzeuge zu investieren und bauen eine Erwartungshaltung 
auf, die sich kaum zurückdrehen lässt." Die spätere Anhebung des 
Gewichtes sei dann nur noch eine Frage der Zeit.
Dabei finden sich in dem Bericht genügend Argumente gegen die 
Zulassung von "leichten" Riesen-Lkw: Ihre außerordentliche Länge 
führe zu erhöhten Gefahren beim Einfahren in enge Autobahnbaustellen 
und bedeute höhere Risiken durch deutlich verlängerte Überholvorgänge
und verlängerte Räumzeiten bei Knotenpunkten ohne Signalanlagen. Beim
Abbiegen sei das Überschreiten der eigenen Spur unvermeidbar. Durch 
den vergrößerten toten Winkel würden andere Verkehrsteilnehmer 
schnell übersehen sowie kleinere Kreisverkehre und enge Einmündungen 
beschädigt.
Zudem weist die Bund-Länder-Arbeitsgruppe darauf hin, dass die 
Pilotversuche mit wenigen Fahrzeugen unter "idealen Rahmenbedingungen
ohne Konkurrenzdruck auf wenigen ausgesuchten Strecken" statt finden.
Probleme, die sich beim "unkontrollierten Masseneinsatz etwa in 
Hinblick auf den Verkehrsfluss auf Autobahnen und auf fehlenden 
Parkraum ergeben" konnten also nicht auftreten. Auch der Effekt der 
Verkehrsverlagerung wird in dem Bericht angesprochen. "Der gesamte 
Einzelwagenverkehr könnte zur Disposition stehen", heißt es zu den 
Auswirkungen auf den Schienengüterverkehr. Bezogen auf das gesamte 
Verkehrssystem erwartet die Arbeitsgruppe deshalb keinerlei 
Umweltvorteile. "Das sind alles richtige Sachverhalte", stellt Dirk 
Flege fest. "Jetzt müssen die Politiker nur noch die richtigen 
Schlussfolgerungen daraus ziehen."
Weitere Informationen zu Riesen-Lkw finden sie auf 
www.gueter-auf-die-schiene.de und www.keine-monstertrucks.de. Dort 
können Sie auch gegen die generelle Zulassung von Monstertrucks per 
Unterschrift aktiv werden.
Die Allianz pro Schiene ist das Bündnis in Deutschland zur 
Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In 
dem Bündnis haben sich 16 Non-Profit- Verbände zusammengeschlossen: 
die Umweltverbände BUND, NABU, Deutsche Umwelthilfe und NaturFreunde 
Deutschlands, die Verbraucherverbände Pro Bahn, DBV und VCD, die 
Automobilclubs ACE und ACV, die drei Bahngewerkschaften TRANSNET, 
GDBA und GDL sowie die Eisenbahnverbände BDEF, BF Bahnen, VBB und 
VDEI. Die Mitgliedsverbände vertreten mehr als 2 Millionen 
Einzelmitglieder. Unterstützt wird das Schienenbündnis von 77 
Unternehmen der Bahnbranche.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Allianz pro Schiene
Maren Herbst
Telefon: +49(0)30-2462599-20
Maren.Herbst@allianz-pro-schiene.de

Original content of: Allianz pro Schiene, transmitted by news aktuell

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