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DUH fordert Aufnahme der Kyritz-Ruppiner Heide in Nationales Naturerbe

Berlin (ots)

Deutsche Umwelthilfe fordert die Übertragung an
Länder oder Naturschutzstiftungen und die Aufnahme der einzigartigen 
Naturlandschaft in das Nationale Naturerbe - DUH-Geschäftsführer 
Resch warnt vor "Ausverkauf an den meistbietenden Investor"
Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) ist hocherfreut über die 
Entscheidung von Verteidigungsminister Franz Josef Jung, die 
Kyritz-Ruppiner Heide nicht länger als Bombenabwurfplatz zu nutzen. 
Der Verzicht auf eine militärische Nutzung dürfe nun aber nicht den 
Ausverkauf an "meistbietend" durch die Bundesanstalt für 
Immobilienaufgaben (BImA) zur Folge haben, warnte 
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. Resch forderte, dass die 
bereits unter dem Schutz der europäischen FFH-Richtlinie stehende 
Heidelandschaft in das Nationale Naturerbe aufgenommen wird. "Die 
bedeutende Naturfläche muss unentgeltlich an die Länder oder 
Naturschutzstiftungen gehen, um in der Kyritz-Ruppiner Heide eine 
Kombination von Naturschutz mit sanftem Tourismus und einer 
schonenden wirtschaftlichen Nutzung zu ermöglichen", sagte Resch.
Die Bundesregierung kann im Rahmen des Nationalen Naturerbes 
unentgeltlich Naturschutzflächen an Stiftungen oder Länder 
übertragen. Erst in der vergangenen Woche (1. Juli) hatte der 
Haushaltsausschuss des Bundestages beschlossen, 100.000 Hektar 
Flächen unentgeltlich zu übertragen. Die Regierungsparteien hatten 
sich im Koalitionsvertrag einst verpflichtet, bis zu 125.000 Hektar 
bedeutende Naturschutzflächen an die Länder sowie Einrichtungen des 
Naturschutzes zu übergeben.
Die Kyritz-Ruppiner Heide war anfangs zwar in der engsten Auswahl 
für das Nationale Naturerbe, konnte aber wegen des anhaltenden 
Widerstands des Bundesverteidigungsministers nicht in die endgültige 
Übertragungsliste aufgenommen werden. "Dieser Geburtsfehler des 
Projekts Nationales Naturerbe kann jetzt noch geheilt werden", sagte 
Ulrich Stöcker, Naturschutzleiter der Deutschen Umwelthilfe e.V. Es 
dürfe nicht sein, dass die Bundesregierung ihre Selbstverpflichtung 
zum Nationalen Naturerbe nicht einhält, nur weil der 
Verteidigungsminister lange Zeit eine erfolgreiche Verzögerungstaktik
betrieben habe. "Wir haben jetzt die einmalige Chance, die 
Kyritz-Ruppiner Heide mit ihren Vorkommen seltener Vogelarten und 
auch ersten Wolfsnachweisen für zukünftige Generationen zu erhalten",
sagte Stöcker.
Da in der Kyritz-Ruppiner Heide der seltene Lebensraumtyp 
"Atlantische Heiden" vorherrscht, hat das Land Brandenburg das Gebiet
bereits als Bestandteil des Europäischen Schutzgebietssystems Natura 
2000 gemeldet. Die offenen Heideflächen sind also für den Erhalt der 
biologischen Vielfalt besonders wichtig. Die Bürgerinitiative "Freie 
Heide", Naturschutz- und Umweltschutzvereine in Brandenburg und 
Mecklenburg-Vorpommern aber auch die Anliegergemeinden haben seit 
Jahren Konzepte entwickelt, die den Schutz dieser wertvollen 
Naturflächen mit nachhaltiger Heidenutzung und sanften Tourismus 
vereinbaren. "Für den Artenschutz, den Erhalt der Biodiversität und 
die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung der Region bietet eine 
Aufnahme in das Nationale Naturerbe auch angesichts der 
Munitionsbelastungen die einzig tragfähige Zukunftsperspektive", 
sagte Stöcker. "Hier ist die Bundesregierung gefordert."

Pressekontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 0171 3649170, resch@duh.de

Ulrich Stöcker, Leiter Naturschutz, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 240086781,
0160 8950556, stoecker@duh.de

Ulrike Fokken, Sprecherin Politik & Presse, Deutsche Umwelthilfe e.V.
, Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 240086786,
0151 55017009, fokken@duh.de

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