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Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

Stifterverband und BMBF wollen gemeinsam mehr Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft fördern

Essen (ots)

  • Jahresversammlung mit 700 Mitgliedern des Stifterverbandes in Düsseldorf
  • Gemeinsamer Wettbewerb "Austauschprozesse"
  • Lob für das NRW-"Hochschulfreiheitsgesetz"
  • Kritik an Hochschulräten unbegründet
Der Stifterverband will die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und
Hochschulen verbessern. "Es gehört leider nicht mehr zu den deutschen
Stärken, aus hervorragenden Ideen marktreife Innovationen und
anspruchsvolle Dienstleistungen zu schaffen", sagte Präsident Arend
Oetker anlässlich der Jahresversammlung des Stifterverbandes in
Düsseldorf. Der Transfer von Forschungsergebnissen, Ressourcen und
Personen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft müsse deshalb dringend
verbessert werden.
Oetker kündigte in Düsseldorf ein gemeinsames Programm mit dem
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) an. So sollen in
einem "Wettbewerb Austauschprozesse", den der Stifterverband in
diesem Jahr ausschreiben wird, besonders gelungene Transfer-Modelle
prämiert und sichtbar gemacht werden. Das Programm ist mit 1,5
Millionen Euro dotiert und wird zur Hälfte vom BMBF finanziert. Auf
diese Zusammenarbeit hatten sich Oetker und Ministerin Annette
Schavan am Mittwoch in einem persönlichen Gespräch verständigt.
Schavan selbst nahm an dem Festakt in Düsseldorf teil und sprach ein
Grußwort an die rund 700 versammelten Mitglieder des Stifterverbandes
in der Tonhalle. Zum gemeinsamen Programm mit dem Stifterverband
sagte sie: "Der Wettbewerb zeigt funktionierende Transfers zwischen
Wissenschaft und Wirtschaft und gibt weit reichende Impulse für eine
Verbesserung der Zusammenarbeit."
In Anwesenheit des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten
Jürgen Rüttgers, der ebenfalls ein Grußwort sprach, lobte Oetker das
umstrittene "Hochschulfreiheitsgesetz" des Landes NRW. Befürchtungen,
das Land NRW könne sich damit aus der Finanzierung seiner Hochschulen
schleichen, teilte Oetker nicht, forderte aber die Landesregierung
zugleich auf, allen etwaigen Sorgen der Universitäten durch
überzeugende Taten die Spitze zu nehmen. "Es gibt einen
parteiübergreifenden Konsens, dass sich in der Bildungs- und
Hochschulpolitik die Zukunft Deutschlands entscheidet. Dem kann und
darf sich auch NRW nicht entziehen", so Oetker.
Oetker warnte auch vor übertriebener Kritik an den
"Hochschulräten". Diese sollen zukünftig das Präsidium einer
Hochschule beraten und beaufsichtigen. Hochschulräte, so Oetker,
leisteten einer Ökonomisierung der Hochschulen keinen Vorschub;
Universitäten würden nicht allein dadurch zu Unternehmen, dass sich
das Präsidium künftig gegenüber einem Hochschulrat verantworten
müsse. "Im Übrigen: Was wäre daran so schlimm, wenn sich die
Hochschulen ein Stück weit den Wünschen der Wirtschaft öffneten?
Schließlich findet ein Großteil ihrer Absolventen dort Arbeit", so
Oetker.
Den Hauptvortrag bei der Festveranstaltung hielt Udo di Fabio,
Richter am Bundesverfassungsgericht zum Thema "Logos der Wissenschaft
und Logik der Wirtschaft". Die Berliner Unternehmerin und Stifterin
Ruth Cornelsen erhielt für ihre Verdienste um das Stiftungswesen die
"Richard-Merton-Ehrennadel" des Stifterverbandes (siehe dazu
gesonderte Pressemitteilung).

Pressekontakt:

Michael Sonnabend
Pressesprecher
Telefon: 0201/8401-181
E-Mail: michael.sonnabend@stifterverband.de

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