Aufträge steigen, Mitarbeiter fehlen: Wehrdienst wird den Druck auf die Industrie massiv verschärfen
Berlin (ots)
Schon heute kämpfen metallverarbeitende Betriebe mit leeren Bewerberlisten. Gleichzeitig locken Milliardenaufträge aus Verteidigungsprojekten. Doch ein möglicher Wehrdienst droht die Lage weiter zu verschärfen: Jedes Jahr würden mehrere Tausend junge Menschen dem Arbeitsmarkt entzogen, auch in Branchen, die jetzt schon händeringend Personal suchen. Was heute schon ein Engpass ist, könnte in wenigen Jahren zur echten Wachstumsbremse werden.
Wer jetzt glaubt, der Wehrdienst sei ein fernes Thema, irrt sich. Für die Industrie bedeutet er nicht nur zusätzliche Investitionen, sondern auch eine massive Konkurrenz um Arbeitskräfte. Ohne klare Rekrutierungsstrategien und eine Positionierung im Verteidigungssektor laufen viele Betriebe Gefahr, ins Hintertreffen zu geraten. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Firmen heute schon gegensteuern können, um in einigen Jahren nicht in die Falle zu gehen.
Wehrdienst: Stärkung des Landes, Belastung für Betriebe
Die Rückkehr zum Wehrdienst könnte die Verteidigungsfähigkeit stärken und jungen Menschen helfen, persönlich zu reifen. Für Unternehmen jedoch bedeutet sie eine zusätzliche Herausforderung: Ausbildungsplätze lassen sich noch schwerer besetzen, weil Schulabgänger später in den Arbeitsmarkt eintreten. Schon jetzt fehlen Bewerber in technischen Ausbildungsberufen – der Wehrdienst würde diesen Trend verschärfen.
Damit entsteht ein doppelter Druck. Einerseits verlangsamt sich der Einstieg junger Fachkräfte in die Wirtschaft, andererseits wächst die Abhängigkeit von systematischem Recruiting. Wer kein modernes Vorgehen hat, wird den Anschluss verlieren.
Der kleine Kuchen der Rüstungsindustrie
Viele Betriebe hoffen, dass steigende Verteidigungsausgaben automatisch auch ihnen zugutekommen. Doch dieser Gedanke ist trügerisch. Die Rüstungsindustrie in Deutschland beschäftigt derzeit rund 150.000 Menschen – verglichen mit 1,5 Millionen in der Automobilbranche. Der Markt ist klein, der Wettbewerb groß und der Zugang durch bürokratische Hürden erschwert. Ab einem Auftragsvolumen von 25 Millionen Euro entscheidet der Bundestag, Transportgenehmigungen müssen in jedem Bundesland einzeln beantragt werden.
Hinzu kommt: Zulassungen, Qualitätssicherung und Netzwerke sind komplexe Anforderungen. Ohne gezielte Vertriebsstrategien wird es kaum gelingen, von den staatlichen Investitionen zu profitieren. Der vermeintlich große Kuchen ist in Wahrheit überschaubar und nur wenige Stücke werden verteilt.
Verbindung von Vertrieb und Recruiting
Doch es gibt auch Möglichkeiten für Betriebe, sich den Wandel zu Nutze zu machen: Mehr Soldaten bedeuten mehr Ausrüstung, und mehr Ausrüstung bedeutet zusätzliche Aufträge für die Rüstungsindustrie. Dadurch wächst die Nachfrage nach hochspezialisierten Produkten und Dienstleistungen. Wer über eine klare Vertriebsstrategie verfügt, kann sich jetzt positionieren und diese Chance nutzen.
Gleichzeitig verschiebt sich der Zeitpunkt, zu dem junge Menschen in den Arbeitsmarkt eintreten. Unternehmen, die frühzeitig eine moderne Recruiting-Strategie entwickeln, profitieren sogar: Bewerber kehren nach dem Wehrdienst reifer und mit mehr Lebenserfahrung zurück. Betriebe, die sowohl im Vertrieb als auch im Recruiting gut aufgestellt sind, können daher doppelt gewinnen, während unvorbereitete Unternehmen doppelt verlieren.
Was Unternehmen jetzt tun müssen
Für die Betriebe ergibt sich daraus ein klarer Handlungsauftrag. Wer vom Rüstungsboom profitieren möchte, darf nicht darauf vertrauen, dass sich die Aufträge von allein verteilen. Vielmehr ist es notwendig, den Vertrieb konsequent neu auszurichten. Das bedeutet, sich von allgemeinen Märkten wie dem klassischen Maschinenbau zu lösen und gezielt auf anspruchsvolle Branchen wie Rüstung, Luftfahrt oder Medizintechnik hinzuarbeiten. Nur mit einer klaren Positionierung lässt sich der Zugang zu den begrenzten, aber lukrativen Aufträgen sichern.
Gleichzeitig reicht es nicht, allein auf die Nachfrage zu schauen. Unternehmen müssen sich ebenso intensiv um ihr Recruiting kümmern. Bewerber dürfen nicht länger passiv erwartet werden – sie müssen aktiv angesprochen und für den Betrieb gewonnen werden. Dazu gehört es, eine klare Arbeitgebermarke aufzubauen, die Sicherheit und Relevanz der angebotenen Berufe sichtbar zu machen und junge Menschen schon frühzeitig zu erreichen. Gerade in einer Situation, in der viele Jugendliche erst nach dem Wehrdienst in den Arbeitsmarkt eintreten, ist es entscheidend, mit modernen und authentischen Strategien präsent zu sein.
Nur wenn Betriebe beide Felder gleichzeitig bearbeiten – Vertrieb und Recruiting –, können sie den doppelten Druck abfedern. Andernfalls droht die Gefahr, dass sie weder von den zusätzlichen Rüstungsinvestitionen profitieren noch ausreichend Fachkräfte finden, um ihre eigene Zukunft zu sichern.
Fazit
Der Wehrdienst mag die Landesverteidigung stärken – für Unternehmen ist er jedoch ein Stresstest. Wer heute noch keine klare Strategie in Vertrieb und Recruiting verfolgt, wird doppelt unter Druck geraten: durch ausbleibende Aufträge im Verteidigungssektor und durch fehlende Bewerber im eigenen Betrieb. Unternehmen, die jedoch beide Themen frühzeitig angehen, haben die Chance, gestärkt aus dieser Situation hervorzugehen.
Über Peer Schulze
Peer Schulze ist Gründer und Geschäftsführer von Schulze Marketing, einer Agentur für digitalen Vertrieb in der metallverarbeitenden Industrie. Mit einem maßgeschneiderten System unterstützt er mittelständische Betriebe dabei, den gesamten Prozess des Digitalvertriebs – vom ersten Kontakt bis hin zur Bestellung – erfolgreich zu gestalten. Zudem verhilft er Unternehmen zu mehr Stabilität, Wettbewerbsfähigkeit und nachhaltigem Wachstum. Mehr Informationen unter: https://schulzemarketing.de/
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