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Walfang-Kommission berät: Schutz oder Schuss?

Santiago, Chile (ots)

Heute beginnt die 60. Jahrestagung der Internationalen Walfangkomission (International Whaling Commission - IWC) in Santiago, Chile. Vertreter von 81 Nationen verhandeln dort über das Schicksal der Großwale. Im Vordergrund steht diesmal der Versuch, die langjährige Lähmung des Gremiums aufzuheben sowie der Plan zur Schaffung eines Walschutzgebietes im Südatlantik.

Seit Jahren stehen sich in dem Gremium Walschützer und Walfänger - darunter besonders Japan, Norwegen und Island - gegenüber. Vor allem Initiativen zum Schutz der Wale haben in der Vergangenheit unter der Blockadehaltung der Walfangnationen gelitten. Nun wollen einige Länder den Stillstand auflösen. Zu einem hohen Preis, denn Kernpunkt dieser Initiative ist eine Legalisierung des kommerziellen Walfangs. Im Gegenzug soll ein Schutzgebiet im Südatlantik eingerichtet werden.

"1986 beschloss die IWC, den kommerziellen Walfang zu beenden," erklärt Dr. Ralf Sonntag, deutscher Experte vom IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds) vor Ort in Santiago. "Die Bedrohungen für Wale sind seit damals vielfältiger geworden. Meeresverschmutzung, Unterwasser-Lärm bis hin zur Überfischung bedrohen die sanften Riesen der Meere. Die Staatengemeinschaft muss diese Probleme angehen. Eine Gefahr ist ohne Schaden schnell und einfach abzustellen: der kommerzielle Walfang."

Zum Schutz der Wale wollen schon seit längerer Zeit die Staaten Südamerikas im südlichen Atlantik ein Walschutzgebiet einrichten. Bisher hat das die Fraktion der Walfang-Befürworter verhindert. Diese Jahr wollen die Walschützer einen neuen Versuch starten.

Seit 1986 tötete die Walfangnationen über 30.000 Wale. Die meisten harpunierte Japan im international anerkannten Walschutzgebiet rund um die Antarktis.

Für weitere Informationen, Rückfragen:

Andreas Dinkelmeyer, Tel. 040-866 500 15, Fax 040-866 500 22,
Mobil: 0173 - 622 75 39; E-mail: adinkelmeyer@ifaw.org

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