Appell dreier Chirurgen: Bitte tragt auf dem Fahrrad immer Helm!
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Ein Appell dreier Chirurgen: Bitte tragt auf dem Fahrrad immer Helm!
Besonders sind Fahrer von E-Bikes und E-Scootern gefährdet
Drei leitende Chirurgen am Klinikum Ingolstadt, die auch begeisterte Radler sind, appellieren zum Beginn der Fahrradsaison: Bitte tragt immer einen Helm!
Bei der Versorgung der Opfer von Fahrradunfällen sehen die drei Mediziner Prof. Michael Wenzl, Dr. Robert Morrison und Dr. Micha Bahr regelmäßig, wie der Helm vor schweren Kopfverletzungen schützt. Prof. Dr. Michael Wenzl behandelt mit seinen Kolleginnen und Kollegen in der Unfallchirurgie jedes Jahr 40 bis 50 substantielle Schädelhirntraumen nach Fahrradunfällen. Sie werden substantiell genannt, weil nach einer solchen Verletzung mit Blutungen im Gehirnbereich meist dauerhaft Einschränkungen für den Betroffenen zurückbleiben. „Stürzt ein Fahrradfahrer mit Helm, dann hat er gute Chancen, mit nur einem leichten Schädelhirntrauma ohne bleibende Schäden davonzukommen. Der Helm mindert die kinetische Energie, die auf seinen Kopf einwirkt, um etwa 80 Prozent“, erklärt Prof. Dr. Michael Wenzl, der das Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie am Klinikum leitet.
E-Scooter nur mit Helm fahren
Der Leiter der Sektion Konservative und Operative Wirbelsäulentherapie im Klinikum Ingolstadt, Dr. Robert Morrison, gehörte früher selber zu den Helm-Skeptikern. „Ich trage jetzt einen Fahrradhelm, auch bei kurzen Strecken, weil es kein gutes Argument gibt, das gegen den Helm spricht,“ sagt er. Besonders E-Bike-Fahrer benötigen seiner Ansicht nach einen Helm, weil sie wegen der hohen Geschwindigkeit besonders gefährdet sind.
Ähnliches gilt für E-Scooter: „Im Gegensatz zum Fahrrad finden Sie bei diesem roller-ähnlichen Gefährt keinen Halt. Die kleinen Räder reagieren außerdem auf jede Bodenunebenheit. Bei einem plötzlichen Stopp wird der Lenker förmlich herunterkatapultiert,“ warnt Wenzl. E-Scooter sollten deswegen ebenfalls nur mit Helm gefahren werden.
Schutz auch für Kinder im Fahrradanhänger wichtig
Die Studienlage spreche auch bei Kindern eindeutig für den Fahrradhelm, meint Dr. Micha Bahr, Leiter der Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie im Klinikum Ingolstadt. Wer seine Kinder von Anfang an an den Helm gewöhne, erleichtere das Tragen, und wer als Eltern beim Helm mit guten Vorbild vorangehe, erst recht.
Bei Fahrradanhängern sollten sich die Eltern bewusst sein, dass dieses Transportmittel auf geringes Gewicht optimiert werde und in der Folge wenig bei einem Überschlag schütze. „Kinder müssen deswegen möglichst auch im Fahrradanhänger einen Helm tragen, wenn sie sicher sein sollen“, folgert er.
Zum Thema finden Sie ein Video mit den drei Chefärzten und Chirurgen auf dem youtube-Kanal des Klinikums Ingolstadt: https://www.youtube.com/watch?v=WRLlhJ_vBvk
Das Klinikum Ingolstadt bietet als eines der größten kommunalen Krankenhäuser in Bayern die Behandlung komplexer Krankheitsbilder in Wohnortnähe. Es gehört zu den Vorreitern der Digitalisierung im Krankenhausbereich und fördert z.B. anwendungsbezogene Forschung in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen. 3.700 Mitarbeiter versorgen jährlich rund 100.000 Patienten in 21 Kliniken und Instituten. Zum Klinikum Ingolstadt gehört eines der größten deutschen Zentren für psychische Gesundheit in einem Allgemeinkrankenhaus.
Hartmut Kistenfeger Leiter Unternehmenskommunikation und Marketing Tel.: (0841) 8 80-10 60 E-Mail: hartmut.kistenfeger@klinikum-ingolstadt.de