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Klimafreundliche Medizin: Narkosegasrecycling auf Intensivstationen

Klimafreundliche Medizin: Narkosegasrecycling auf Intensivstationen
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Klimafreundliche Medizin: Narkosegasrecycling auf Intensivstationen

Narkosegase zählen zu den größten direkten Emissionsquellen im Krankenhaus und sind besonders klimaschädlich. Im Rahmen der Helios Klimastrategie werden deshalb bis Ende September 2025 alle Intensivstationen der Helios Kliniken mit Narkosegasrecycling-Systemen ausgestattet. Damit wird Helios rund 20 Prozent der Narkosegas-bedingten CO₂-Emissionen einsparen. Als Teil des Gesundheitskonzerns Fresenius trägt Helios damit dem Thema Treibhausgasreduktion Rechnung, auf das auch das neue Nachhaltigkeitskonzept von Fresenius abzielt.

Diese Maßnahme leistet einen wichtigen Beitrag zur Reduktion von CO₂-Emissionen im Klinikalltag und ist der nächste Schritt in der flächendeckenden Anwendung, nachdem bereits an 19 Helios Kliniken der Region Ost Narkosegase wiederaufbereitet werden. Mithilfe spezieller Filtersysteme lassen sich Narkosegase zur Sedierung bei Intensivpatienten auffangen und letztlich recyceln – ein wesentlicher Schritt in Richtung umweltfreundliche Patientenversorgung. Das Einsparpotenzial durch diese Umstellung auf den Intensivstationen beträgt rund 600 Tonnen von insgesamt 3200 Tonnen CO₂-Äquivalenten pro Jahr, rund 20 Prozent.

Warum dieses Projekt so bedeutend ist, wie die Technik dahinter funktioniert und was das für die Mitarbeitenden vor Ort bedeutet, erklären die beiden Helios Fachgruppenleiter für Anästhesie und für Intensivmedizin im Interview. Dr. Stefan Wirtz, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und perioperative Schmerztherapie am Helios Klinikum Bad Saarow und Dr. Achim Labuhn, leitender Arzt der Konservativen Intensivmedizin am Helios Klinikum Krefeld.

Warum ist das Thema Narkosegasrecycling für Helios so zentral?

Dr. Stefan Wirtz:Narkosegase sind eine der größten direkten Emissionsquellen im Klinikbetrieb – ihr Treibhauspotenzial übersteigt das von CO₂ um ein Vielfaches. Bisher gelangt ein Großteil dieser Gase ungefiltert in die Atmosphäre. Das Auffangen und Recyceln bietet daher eine echte Chance, unseren ökologischen Fußabdruck spürbar zu verkleinern. Für Helios ist das ein bedeutender Hebel im Rahmen unserer Klimastrategie.“

Was genau wird im September 2025 gestartet?

Dr. Achim Labuhn: „Auf allen Intensivstationen, auf denen Patienten unter Narkosegassedierung beatmet werden, kommen Aktivkohlefilter mit integrierten Füllstandsensoren zum Einsatz. Diese binden die abgeatmeten Narkosegase fast vollständig, die anschließend recycelt und erneut verwendet werden können. Grundlage dieser konzernweiten Einführung sind die durchweg positiven Erfahrungen aus unseren rund 20 Kliniken in unserer Pilotregion, wo das System seit 2023 im Einsatz ist.“

Wie wirkt sich das auf die CO₂-Bilanz aus?

Dr. Stefan Wirtz: „Sehr deutlich. Allein durch den Verzicht auf Lachgas in der Anästhesie und den Einsatz des Minimal-Flow-Verfahrens konnten wir in den letzten fünf Jahren bereits rund 63  Prozent der Emissionen im Bereich Anästhesiegase einsparen. 2024 haben Narkosegase bei Helios insgesamt 3.200 Tonnen CO₂-Äquivalente verursacht. Mit dem Recycling der Gase auf den Intensivstationen gehen wir den nächsten Schritt – und wollen diesen ökologischen Fußabdruck deutlich reduzieren.“

Was bedeutet das für die Mitarbeitenden auf den Intensivstationen?

Dr. Achim Labuhn:“ Für Pflegeteams und die Medizintechnik bringt die Umstellung nur minimale Änderungen mit sich – beispielsweise Handling der Filter oder die jährliche Sensorprüfung. Wir stellen sicher, dass alle Beteiligten durch Schulungen und digitale Einweisungen gut vorbereitet sind. Für die übrigen Mitarbeitenden ändert sich zunächst nichts – aber jeder trägt indirekt zum Klimaziel bei.“

Bleibt die medizinische Qualität davon unberührt?

Dr.  Stefan Wirtz: „Absolut. Die Patientensicherheit hat höchste Priorität. Die eingesetzten Systeme sind medizinisch anerkannt, sicher und bewährt. Ökologische Bedenken bezüglich des Einsatzes von Narkosegasen zur Sedierung können nun relativiert werden, sodass diese als bestes Sedierungskonzept problemlos eingesetzt werden können. Für unsere Patientinnen und Patienten steigern wir so sogar die Versorgungsqualität – zusätzlich modernisieren wir unsere Technik im Sinne der Nachhaltigkeit.“

Helios gehört zum Gesundheitskonzern Fresenius und ist Europas führender privater Gesundheitsdienstleister mit rund 128.000 Mitarbeitenden. Zu Fresenius Helios gehören die Helios Gruppe in Deutschland sowie Quirónsalud in Spanien und Lateinamerika. Rund 26 Millionen Menschen entscheiden sich jährlich für eine medizinische Behandlung bei Helios. 2024 erzielte das Unternehmen einen Gesamtumsatz von mehr als 12,7 Milliarden Euro.

In Deutschland verfügt Helios über mehr als 80 Kliniken, rund 220 Medizinische Versorgungszentren (MVZ) mit etwa 570 kassenärztlichen Sitzen, sechs Präventionszentren und 27 arbeitsmedizinische Zentren. Helios behandelt im Jahr rund 5,5 Millionen Menschen in Deutschland, davon mehr als 4 Millionen ambulant. Seit seiner Gründung setzt Helios auf messbare, hohe medizinische Qualität und Datentransparenz und ist bei 89 Prozent der Qualitätsziele besser als der bundesweite Durchschnitt. In Deutschland beschäftigt Helios rund 78.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete im Jahr 2024 einen Umsatz von rund 7,7 Milliarden Euro. Sitz der Unternehmenszentrale ist Berlin.

Quirónsalud betreibt 57 Kliniken, davon sieben in Lateinamerika, rund 130 ambulante Gesundheitszentren sowie über 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. Jährlich werden hier rund 20 Millionen Patient:innen behandelt, davon mehr als 19 Millionen ambulant. Quirónsalud beschäftigt rund 50.000 Mitarbeitende und erwirtschaftete 2024 einen Umsatz von mehr als 5 Milliarden Euro.

Pressekontakt:

Birgit Gugath
Pressesprecherin
Telefon: 0173 2812169
E-Mail:  presse@helios-gesundheit.de