Bremerhavens Studierende geben den Feuerwehren der Sestadt digitale Anschubhilfe
Unter dem Motto „Wir im Öffentlichen Dienst unterstützen uns gegenseitig“ haben 32 BWL-Studierende der Hochschule Bremerhaven Marketingstrategien für die Feuerwehr Bremerhaven und den Stadtfeuerwehrverband entwickelt. Die Hauptziele: eine höhere Sichtbarkeit, Personal- und Nachwuchsgewinnung und ein professionelles digitales Marketing. Jetzt haben sie ihre Strategien und Empfehlungen zur möglichen Umsetzung ihren Auftraggeber:innen vorgestellt. Die zeigten sich begeistert und versicherten den Studierenden, viele der Anregungen künftig in ihre öffentliche Kommunikation einfließen zu lassen.
Vereine haben sie, ehrenamtliche Verbände haben sie, die Feuerwehr hat sie: Nachwuchsprobleme. „Früher reichte Mund-zu-Mund-Propaganda, um den Nachwuchs für die Feuerwehr zu sichern – nach dem Motto ,ich mache da was Tolles bei der Feuerwehr“, erklärte Olaf Jongeling den Studierenden zu Beginn der Abschlusspräsentationen an der Hochschule Bremerhaven. Der stellvertretende Amtsleiter der Feuerwehr Bremerhaven und Zweite Vorsitzende des Stadtfeuerwehrverbands Bremerhaven ist mit seinen Kollegen und Feuerwehrdezernent Stadtrat Peter Skusa an die Hochschule Bremerhaven gekommen, um sich von den Studierenden digitales Marketing zeigen und sich bei dessen Umsetzung unterstützen zu lassen. „Über Jahrzehnte war ein Stamm an Feuerwehrleuten da. Jetzt stellen wir fest, dass das Interesse verlorengeht. Wir fragen uns, wo sind die jungen Leute?“ Darauf haben die Studierenden der Betriebswirtschaftslehre eine klare Antwort: Sie sind vor allem digital unterwegs!
Digitale Auftritte analysiert und optimiert
Im Rahmen des Projekts „Strategisches und Digitales Marketing“ im Studiengang Betriebswirtschaftslehre beraten die Viertsemester die Feuerwehr Bremerhaven und den Stadtfeuerwehrverband zu digitalem Marketing und dessen Umsetzung. Begleitet und angeleitet haben sie ihre Dozentinnen Prof. Dr. Birte Kemmerling und Prof. Dr. Barbara Kleine-Kalmer. Um sich ein realistisches Bild machen zu können, haben die Studierenden die Feuerwehren der Seestadt zu allererst besucht und sich alles zeigen lassen. In sieben Gruppen analysierten sie anschließend die bereits existierenden digitalen Auftritte, verglichen sie mit Best-practice-Beispielen, ermittelten Zielgruppen und deren erfolgreiche Ansprache, optimierten bestehende Websites und erarbeiteten konkrete Pläne zur interaktiven Nachwuchsgewinnung.
KI kann viel Vorarbeit leisten
Was den bestehenden Web-Auftritten der Feuerwehren aus Sicht der Studierenden fehlt, ist die Übersichtlichkeit: „Wir wissen ja, dass junge Leute sich schnell langweilen – es muss also schnell gehen“, rieten die Studierenden ihren Auftraggebern gleich zu Beginn. Das gelte für das Auffinden von gesuchten Informationen wie für die Kontaktaufnahme. Die Studierenden haben die digitalen Auftritte ihrer Auftraggeber zur Veranschaulichung entsprechend umgebaut. „Setzen Sie zur Kontaktaufnahme auch den Chatbot des Magistrats ein, der ist top“, empfahlen die Studierenden. Dazu gaben sie Tipps zur Suchmaschinenoptimierung, für ansprechende Farbdesigns und für die Ansprache der unterschiedlichen Zielgruppen. „Bei uns steht eh ein Relaunch der Website an, da können wir sehr viel mitnehmen“, freute sich Stephan Kohfahl, Sachgebietsleiter für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Feuerwehr Bremerhaven.
WhatsApp für die Reichweite, Podcasts und Spiele für die Prävention
Die Studierenden haben weitere wertvolle Empfehlungen herausgearbeitet: Mit einem WhatsApp-Kanal etwa könne man ohne viele Mittel für Reichweite sorgen. Präventionsthemen ließen sich über ein spielerisches Quiz oder einen Podcast mit Checklisten gut vermitteln. Außerdem plädierten die Studierenden dafür, die Kooperationen der Feuerwehren mit Schulen und Kindergärten auszubauen.
"Das Wichtigste: Kontinuität und Authentizität"
Hauke hat mit seinen Kommiliton:innen eine Social-Media-Strategie für den Stadtfeuerwehrverband entwickelt. „Das Wichtigste ist“, betonte er, „dass der Kanal kontinuierlich bespielt wird, mit qualitativ hochwertigen Beiträgen.“ Vor allem aber müsse ein Umdenken erfolgen: „Social Media ist der Kommunikationskanal heutzutage, was von vielen immer noch nicht erkannt wird.“ Weil die personelle Ausstattung dafür überschaubar sei, hatte er einen weiteren Tipp: „Hier kann KI für die Vorbereitung genutzt werden, also von der Content-Planung bis zur Gestaltung ist vieles möglich. Aber authentische Beiträge aufnehmen und erstellen – das muss immer noch der Mensch!“
„Zusammenarbeit mit der Hochschule Bremerhaven sehr wertvoll“
„Das ist natürlich alles etwas viel auf einmal“, gab Prof. Dr. Barbara Kleine-Kalmer lachend nach der rund dreistündigen Präsentation zu. „Aber wir hoffen sehr, dass Sie einige Ideen mitnehmen und umsetzen können.“ Davon zeigte sich Olaf Jongeling überzeugt: „Ich bin sehr beeindruckt, mit welchem Engagement die Studierenden hier vorgegangen sind. Wir wissen, dass wir hier am Ball bleiben müssen. Es freut uns außerordentlich, dass wir diese Kooperation mit der Hochschule Bremerhaven betreiben.“ Feuerwehrdezernent Stadtrat Peter Skusa konnte dem nur zustimmen. „Ich nehme heute mit, dass es sehr wertvoll ist, mit der Hochschule Bremerhaven und ihren Studiengängen zusammenzuarbeiten. Man wird einfach irgendwann betriebsblind mit der Zeit, daher sind die Anregungen und Empfehlungen der Studierenden unheimlich wertvoll.“ Prof. Dr. Birte Kemmerling ist froh, ihren Studierenden praktisches Arbeiten mit echten Auftraggeber:innen ermöglicht zu haben: „Für unsere Studierenden ist es eine tolle Chance, selbständig und in Abstimmung mit ihrem Kunden an einer Strategie zu arbeiten und ihm Vorschläge für die Umsetzung vorzustellen.“
Für Betriebswirtschaftslehre und viele weitere interessante Studiengänge können sich Studieninteressierte bis 15. August bewerben, um im Wintersemester Ihr Studium an der Hochschule am Meer zu starten!
Mit Begeisterung studieren, lehren und forschen – dafür steht die Hochschule Bremerhaven. In mehr als 20 praxisnahen und innovativen Studiengängen profitieren die rund 3.000 Studierenden von der engen Zusammenarbeit mit der regionalen Wirtschaft und modernen Lehr- und Lernansätzen. Die zahlreichen Forschungsaktivitäten der „Hochschule am Meer“ wurden bereits vielfach ausgezeichnet und unterstützen nachhaltige Entwicklungen in der Region und darüber hinaus.
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