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Corona-Impfungen: Ärzte leisten 17 Prozent mehr Wochenstunden

PRESSEMITTEILUNG

Ärzte arbeiten deutlich mehr Wochenstunden zur Bekämpfung der Pandemie

  • Praxen leisten durchschnittlich 17 Prozent mehr Wochenstunden
  • Impftermine werden in Pausen und regulären Sprechzeiten untergebracht
  • Grundversorgung bleibt stabil: keine Verdrängung von Vorsorgeuntersuchungen und Akutsprechstunden durch Impftermine

Berlin, 07.06.2021 – Seit Anfang April führen Deutschlands Ärzt:innen in ihren Praxen ergänzend zu den Impfzentren COVID-19 Schutzimpfungen durch. Mit der Aufhebung der Impfpriorisierung, die heute bundesweit erfolgt ist, fällt nun zusätzlich die Bindung an den Wohnort für Impflinge weg. Was schnellere Erfolge in der Bekämpfung verspricht, ist für viele niedergelassene Praxen ein administrativer Kraftakt. Doctolib, der offizielle Technologiepartner der Berliner Senatsverwaltung zur Koordination der Terminvergabe und Dokumentation der Impfungen, hat in Kooperation mit Ärzt:innen, die das System bereits nutzen, eruiert, wie sich die zusätzliche Belastung gestaltet.

Ärzt:innen und Praxispersonal arbeiten bislang in den Monaten April und Mai gegenüber den Vormonaten Februar und März im Schnitt 17 Prozent mehr Wochenstunden aufgrund der Koordination und Durchführung von Impfterminen. Dabei entfällt bis zu jeder vierte Termin auf Covid-Impfungen. Um diesen Zusatzaufwand zu stemmen, werden die Sprechstunden meist nicht verlängert, sondern die zusätzlichen Termine in Pausenzeiten und oder regulären „kurzen Tagen” der Praxen untergebracht. Aktuell beträgt der Vorlauf auf buchbare Impftermine im Mittel 4 Tage, da präzise Auskünfte über lieferbare Impfstoffmengen im Wochentakt getroffen werden und Ärzt:innen so vermeiden, dass bereits vereinbarte Termine abgesagt werden müssen.

Malik Böttcher, Facharzt für Allgemeinmedizin und Diabetologe erklärt: „Für viele Kolleg:innen ist der Aufwand im Rahmen des Impfterminmanagements schlichtweg nicht zu leisten. Wir haben uns frühzeitig Gedanken darüber gemacht, wie wir die Aufgabe stemmen können und beispielsweise für die nächsten Monate Medizinstudent:innen für Empfangstätigkeiten eingestellt, die unsere medizinischen Fachangestellten entlasten. Gute Planung und technische Unterstützung sind in diesem Fall unverzichtbar.”

Bisher wurden etwa eine halbe Million Impftermine in deutschen Praxen über Doctolib gebucht, dazu kommen mehr als 2,3 Millionen in Zentren und durch mobile Impfteams. Dabei sind 85 Prozent der aktuell bereits durchgeführten Termine Erstimpfungen. Aufgrund der aktuell noch begrenzten Impfstoffmengen, wird nur etwa jeder fünfte Termin von Ärzt:innen online buchbar gemacht, da der Großteil direkt für Bestandspatient:innen eingetragen wird. Der Bedarf nach Beratung rund um das Thema Impfung seitens der Bürger:innen ist derweil groß. Einige Ärzt:innen bieten eine Impfberatung per Videosprechstunde an, welche größtenteils (70 %) online gebucht wird. Dadurch entsteht laut Umfrage eine enorme Entlastung in den Praxen, da individuelle Fragen strukturiert beantwortet werden können und nicht telefonisch eingehen.

„Ich habe meine Hausarztpraxis 2018 übernommen und wollte alle Abläufe direkt so aufsetzen, dass sowohl das Praxispersonal als auch ich möglichst viel Zeit für das haben, was uns wirklich wichtig ist: die Patient:innen. Alle Lösungen, die uns dabei helfen buchhalterische und administrative Prozesse möglichst schlank zu halten, sind willkommen”, so Böttcher.

Auf Patientenseite signalisiert nicht nur der gleichbleibend starke Ansturm auf Impftermine die Gewissenhaftigkeit der deutschen Bürger:innen. Gegenüber einer No-Show Rate von 12%* bei regulären Arztterminen, liegt die Prozentzahl derer, die ihren Impftermin ohne Rückmeldung verfallen lassen bei lediglich 0,4 Prozent. Da die meisten Ärzt:innen bereits Wartelisten eingerichtet haben, bleibt dementsprechend kaum Impfstoff ungenutzt.

Bisher wurden 40 Prozent der Impftermine an Bestandspatient:innen vergeben und 60 Prozent durch Neupatient:innen in Anspruch genommen. Neben dem erhöhten Aufkommen in Praxen im Rahmen der Schutzimpfung, können Allgemeinmediziner:innen in diesem Jahr gegenüber 2019 fast eine Verdopplung der bei ihnen gebuchten Termine beobachten. Nicht nur Bestands- sondern auch Neupatient:innen suchen wieder öfter Allgemeinmediziner:innen auf und besonders die Buchungen letzterer steigerten sich bisher um 56 Prozent. Einen Kannibalisierungseffekt der Impftermine auf die Verfügbarkeit regulärer Termine kann derweil nicht beobachtet werden. Die Grundversorgung ist durchweg stabil und die Zahl der Verfügbarkeiten für Vorsorgeuntersuchungen und Akutsprechstunden gleichbleibend gut.

„Wir sehen den enormen Einsatz der Ärzt:innen in Deutschland und mobilisieren aktuell alle Kapazitäten, um durch die Digitalisierung von Prozessen innerhalb kürzester Zeit Abhilfe zu schaffen. Wir haben einen Weg gefunden, den Praxen unsere Software-Lösung für Impftermine durch persönliche Ansprechpartner vor Ort sehr schnell zugänglich zu machen und das Personal direkt bei der Einrichtung zu betreuen”, so Dr. Ilias Tsimpoulis, Managing Director Deutschland Doctolib.

*Quelle: Praxisbefragung der KBV zur Termintreue 2014

Erhebungsmethodik:

Aggregierte, anonymisierte Auswertung des Terminaufkommens der 11.000 deutschen Ärzt:innen mit Doctolib Terminbuchungssoftware - Zeitraum Februar 2019 - Juni 2021.

Über Doctolib:

Doctolib wurde 2013 in Frankreich gegründet und gehört heute zu den führenden E-Health-Unternehmen in Europa. Das Unternehmen unterstützt Ärzte und Kliniken mithilfe einer intelligenten Softwarelösung darin, effizienter, produktiver und ressourcenschonender zusammenzuarbeiten. Über das Online-Portal und die Doctolib App können Patienten bei einer Gesundheitsfachkraft ihrer Wahl sowohl Vor-Ort-Termine als auch kostenlose Videosprechstunden vereinbaren und verwalten. Die nach Regelungen der GKV/KBV zertifizierte Videosprechstunde kann im Online-Portal oder über die Doctolib App durchgeführt werden und ist für Patienten kostenfrei. Vor und während des Video-Termins können Arzt und Patient wichtige Dokumente sicher über die Software austauschen. Jeglicher Arzt-Patienten-Kontakt über Doctolib erfolgt über eine verschlüsselte Verbindung. Auf die Daten von Ärzten und Patienten hat das Unternehmen zu keinem Zeitpunkt Zugriff. Heute arbeiten etwa 150.000 Ärzte in Europa mit Doctolib zusammen. Mehr als 50 Millionen PatientInnen nutzen Doctolib monatlich zur Terminbuchung, davon 5 Millionen in Deutschland. Europaweit beschäftigt das Unternehmen 1.700 Mitarbeiter in 40 Städten. Seit 2016 ist Doctolib in Deutschland aktiv. Der deutsche Hauptsitz befindet sich in Berlin. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen hierzulande mehr als 400 Mitarbeiter an 11 Standorten und betreut etwa 14.000 Ärzte. Weitere Informationen über Doctolib finden Sie unter www.doctolib.de oder unter www.info.doctolib.de

Medienkontakt
Doctolib GmbH 
E-Mail:  presse@doctolib.com
Tel.: +49 152 51 50 97 28 
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