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Bundestag kann mit nationalem Roaming die meisten Funklöcher sofort schließen

Pressemitteilung von diagnose:funk vom 3.6. 2025

Bundestag kann mit nationalem Roaming die meisten Funklöcher sofort schließen

Nationales Roaming = ein Netz für alle = von „überragendem öffentlichen Interesse“

Stuttgart, 3.6.2025: Anlässlich der ersten Lesung des TKG-Änderungsgesetzes im Bundestag am 5. Juni schlägt die Umwelt- und Verbraucherorganisation diagnose:funk den Bundestagsabgeordneten und besonders dem Digitalausschuss vor, mit dem Gesetz nationales Roaming einzuführen. Nationales Roaming – auch Net-Sharing genannt – führt dazu, dass die Mobilfunknutzer:innen jedes verfügbare Mobilfunknetz nutzen können, egal bei welchem Anbieter sie sind. Die unterschiedlichen Mobilfunknetze verhalten sich bei nationalem Roaming wie ein Netz für alle. So könnten auf 14 Prozent der Landesfläche (Quelle) sogenannte ‚graue Flecken‘ sofort in vollversorgte Flächen umgewandelt werden. Das käme bundesweit sowohl den Verbraucher:innen als auch der Ressourceneinsparung zugute: Weniger Funklöcher und weniger Antennenneubauten.

„Würde der Bundestag für Autos von BMW, Daimler, Toyota und VW je ein extra Straßennetz aufbauen?“, fragt Jörn Gutbier, Vorsitzender von diagnose:funk. „Wohl kaum. Aber beim Mobilfunk haben wir diese Situation, dass alle 4 Mobilfunkanbieter ihr jeweils eigenes Netz parallel betreiben. Jetzt kann der Bundestag dies mit dem TKG-Änderungsgesetz einfach ändern – zum Nutzen für alle Beteiligten. Ein Netz für alle ist tatsächlich von überragendem öffentlichen Interesse. Net-Sharing kann jetzt bundesweit gesetzlich verpflichtend festgelegt werden.“

Mit nationalem Roaming wäre das Problem gelöst, dass eine Fläche größer als Niedersachsen (14 Prozent der Landesfläche) nicht von allen Mobilfunkbetreibern versorgt wird. Denn: Sobald die Verbraucher:innen beim Netzempfang nicht mehr an ihren jeweiligen Anbieter gebunden sind und auch im Netz eines anderen Anbieters telefonieren und surfen können, ist das Problem der Funklöcher ad acta gelegt. Die Verbraucherschutzminister:innen der Länder haben bereits im Sommer 2023 nationales Roaming gefordert. Telekom, Vodafone und O2 setzen es sogar seit Jahren freiwillig an über 2.000 Standorten um, damit sie sich zusätzliche Antennenstandorte und damit Kosten ersparen können. Nationales Roaming ist auf Länderebene politisch gewollt und bei den Betreibern technisch umsetzbar, kann also sofort bundesweit über das TKG-Änderungsgesetz eingeführt werden. Was bei Straßen und den Netzen für Strom, Gas und Internet möglich und logisch sinnvoll ist, muss beim Mobilfunk doch auch möglich sein: Eine gemeinsame Verteilerstruktur für alle Anbieter – ein Netz für alle.

Wenn nationales Roaming eingeführt wird, kann im Gesetzentwurf die Formulierung des „überragenden öffentlichen Interesses“ für den Mobilfunk schlicht entfallen. Grund: Es gibt dann praktisch keine „grauen Flecken“ mehr. Damit gibt es auch keine Notwendigkeit mehr, weitere Mobilfunkantennen aufzubauen, denn die Bundesfläche wäre vollversorgt.

Auch aus Naturschutzgründen darf Mobilfunk nicht weiter ausgebaut werden, denn es besteht der begründete Verdacht, dass Mobilfunkstrahlung von Sendeanlagen zum Insektensterben beiträgt.

diagnose:funk listet in einem Dossier in 7 Politikfeldern 21 Vorschläge auf, wie die neue Bundesregierung verbraucher-, gesundheits- und umweltorientierte Mobilfunkpolitik umsetzen kann: https://www.diagnose-funk.org/2183. Nationales Roaming ist einer dieser Vorschläge.

Kontakt für Rückfragen:

  • Jörn Gutbier, erster Vorsitzender von diagnose:funk, Tel. 0711-250869-1
  • Peter Hensinger, zweiter Vorsitzender von diagnose:funk, Fachbereich Wissenschaft, Tel. 0711-250869-2
  • Matthias von Herrmann, Pressereferent, Tel. 0711-250869-4 oder 0174-7497868

Presseportal: https://www.presseportal.de/nr/134366

diagnose:funk ist eine unabhängige Umwelt- und Verbraucher-Organisation, die sich seit 2009 für den Schutz vor elektromagnetischen Feldern einsetzt. Dazu klärt diagnose:funk über die schädigenden Wirkungen u.a. von Mobilfunk- und WLAN-Strahlung auf und fordert zukunftsfähige technische Lösungen für eine gesundheitsverträgliche Telekommunikation. Unser Motto: Technik sinnvoll nutzen!

diagnose:funk / Bismarckstr. 63 / 70197 Stuttgart
Vertreten durch Jörn Gutbier und Peter Hensinger.
 https://www.diagnose-funk.org
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