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SWM Jahresabschluss 2017: Operatives Ergebnis deutlich gestiegen; klassisches Kerngeschäft bleibt unter Druck; Konzernergebnis nach Steuern von 875 Millionen Euro durch Sondereffekte

München (ots)

Der Jahresabschluss des SWM Konzerns für 2017 liegt nun - vorbehaltlich der Zustimmung durch Aufsichtsrat und Gesellschafter - vor. Die SWM schließen das Geschäftsjahr 2017 sehr positiv ab und sehen damit ihre Strategie der letzten Jahre voll bestätigt.

Umsatz und EBIT gestiegen

Der Umsatz des SWM Konzerns hat sich von 6,3 Milliarden Euro 2016 auf 7,2 Milliarden Euro in 2017 erhöht. Der EBIT, das operative Ergebnis im laufenden Geschäft, konnte erneut gesteigert werden: um knapp 19 Prozent auf 615 Millionen Euro (2016: 518 Millionen) - das ist der beste EBIT in der Geschichte der SWM. Zu den Steigerungen haben hauptsächlich die erneuerbaren Energien beigetragen, die damit ihre erfreuliche Entwicklung fortsetzten und sich als große Stütze des operativen Gewinns stabilisierten.

Dr. Florian Bieberbach, der Vorsitzende der SWM Geschäftsführung: "Wir haben die Energiewende von Anfang an nicht nur politisch unterstützt, sondern auch als große geschäftliche Chance begriffen. Dieser frühe und entschlossene Einstieg in die Erneuerbaren zahlt sich voll aus. Das motiviert uns, weiterhin stark in Zukunftsthemen rund um Dekarbonisierung, Digitalisierung, neue Mobilitätslösungen und Lebensqualität für München zu investieren. Diese Investitionen werden die künftigen Gewinne sicherstellen."

Auch wenn die Gesamtentwicklung sehr positiv ist: Das traditionelle Kerngeschäft der SWM, Versorgungsnetze, konventionelle Erzeugung, Energievertrieb, Mobilität und öffentliche Bäder, bleibt weiter unter Druck. Hier ist das Ergebnis noch auf befriedigendem Niveau, aber rückläufig. Das Ergebnisverbesserungsprogramm SWM22 wird daher 2018 konsequent fortgesetzt.

Der Konzerngewinn nach Steuern beträgt 875 Millionen Euro. Verantwortlich hierfür sind vor allem außergewöhnliche Einmaleffekte: Die Rückerstattung der Kernbrennstoffsteuer (1) sowie stark positive Wertberichtigungen bei der Erdgasexploration und -Produktion (2). Ohne diese Sondereffekte läge der Gewinn bei rund 275 Millionen Euro.

An die Landeshauptstadt München werden vom Mutterunternehmen Stadtwerke München GmbH wie vertraglich vereinbart 100 Millionen Euro in den städtischen Haushalt ausgeschüttet. Zusammen mit Gewerbesteuer und Konzessionsabgaben fließen rund 320 Millionen Euro von den SWM an die Landeshauptstadt.

Gute Leistungen für zufriedene Kunden

Die Kunden der SWM schätzen ihr kommunales Unternehmen, wie der aktuelle BDEW-Kundenfokus Haushaltskunden vom Herbst 2017 belegt. Bei dieser Studie, die das Marktforschungsinstitut prolytics im Auftrag des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft durchgeführt hat, nehmen die SWM unter den 27 teilnehmenden Energieversorgungsunternehmen eine Spitzenstellung bei der Kundenzufriedenheit und vielen weiteren abgefragten Kategorien ein.

Erklärtes Ziel der SWM bei den Preisen für ihre Privatkunden ist es, zu den günstigsten Grundversorgern in den zehn größten deutschen Städten zu gehören. Das ist den SWM im Geschäftsjahr 2017 erneut gelungen. Die Gesamtkosten für Strom, Erdgas und Trinkwasser waren hier immer mit am niedrigsten. Und das, obwohl München ansonsten in fast allen Bereichen die mit Abstand teuerste Stadt Deutschlands ist, wie bei Mieten und Immobilienpreisen.

Hohe Investitionen in die Zukunft Münchens

Die Investitionen lagen mit 800 Millionen Euro im Jahr 2017 weiterhin auf einem hohen Niveau. Die Investitionstätigkeit betrifft alle Unternehmensbereiche, von den erneuerbaren Energien über die Energie- und Wassernetze bis hin zu Mobilität (U-Bahn- und Tramzüge, Busse, Verkehrsinfrastruktur und Elektromobilität), Telekommunikation (Glasfasernetz) und Bädern.

Wesentliche Kennzahlen 2017         2016
Umsatz                 7,2 Mrd. EUR 6,3 Mrd. EUR
EBIT                   615 Mio. EUR 518 Mio. EUR
EBITDA                 1,13 Mrd.EUR 936 Mio. EUR
Gewinn nach Steuern    875 Mio. EUR -164 Mio. EUR
Investitionen          800 Mio. EUR 1,19 Mrd. EUR
Eigenkapital           5,5 Mrd. EUR 4,7 Mrd. EUR
Eigenkapitalquote      51,6%        44,5%

Ausblick

Für die nächsten Jahre ist in den Bereichen Energieversorgung, Mobilität und Telekommunikation weiterhin mit einem schwierigen Marktumfeld zu rechnen. Für die SWM bedeutet dies, dass sie sich auch künftig in einem Spannungsfeld von rückläufigem Ergebnis im klassischen Kerngeschäft und einem hohen Kapitalbedarf für Zukunftsinvestitionen bewegen werden. Die bereits eingeleiteten Maßnahmen zur Ergebnisverbesserung und strategischen Weiterentwicklung werden daher weiter konsequent umgesetzt. Gerade im Bereich Mobilität stehen hohe Investitionen in den Ausbau und die Modernisierung der Infrastruktur (z. B. Umbau und Erweiterung U-Bahnhof Sendlinger Tor) sowie der Fahrzeugflotte an. Zudem wird das Angebot aufgrund des stetigen Wachstums der Stadt München ausgeweitet. Die Sanierung der Olympia-Schwimmhalle wird fortgesetzt. Im Rahmen der Ausbauoffensive Erneuerbare Energien setzen die SWM neue Projekte im Strom- und Wärmebereich um, wie die Geothermieanlage am Standort Heizkraftwerk Süd. In der Innenstadt bauen sie die umweltschonende Fernkälteversorgung aus. Das flächendeckende Glasfasernetz wird in weiteren Stadteilen ausgebaut. Mit all diesen Investitionen leisten die SWM einen wichtigen Beitrag für eine auch in Zukunft lebenswerte, leistungsfähige und ökologisch vorbildliche Stadt.

In Summe ist aus heutiger Sicht davon auszugehen, dass die SWM in den kommenden Jahren weiter einen stabilen EBIT erwirtschaften. Es werden auch weiterhin positive Konzernergebnisse nach Steuern erwartet, allerdings nicht mehr auf dem wegen Sondereffekten außergewöhnlich hohen Niveau von 2017.

(1) Im Juni 2017 hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass die Kernbrennstoffsteuer, die von den Betreibern von Kernkraftwerken in den Jahren 2011 bis 2016 erhoben worden war, verfassungswidrig ist und zurückbezahlt werden muss.

(2) Um die Versorgung Münchens mit Erdgas langfristig zu sichern, engagieren sich die SWM in der Erdgasförderung. Dies geschah bisher über die Bayerngas Norge. Um dieses Geschäft erfolgreich weiterzuentwickeln, haben die SWM mit dem größten britischen Versorger, Centrica / British Gas, ein Joint Venture gegründet, die Spirit Energy. In dieser haben beide ihr Erdgas- und Erdöl-Upstream-Geschäft zusammengeführt. Aus der Entkonsolidierung der Bayerngas Norge und der Neubewertung der eingebrachten SWM Anteile resultieren erhebliche positive Wertberichtigungen in der SWM Bilanz.

Pressekontakt:

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