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Policy Brief: Die Lausitz als Modellregion für die Transformation

PRESSEMITTEILUNG

RIFS Policy Brief: Die Lausitz als Modellregion für die Transformation

Am 10. März 2023 beschäftigt sich der Sonderausschuss Strukturentwicklung in der Lausitz des Brandenburger Landtags mit der Nachhaltigkeit im Strukturwandel. In einem Policy Brief des Forschungsinstituts für Nachhaltigkeit (RIFS) liefern die beiden Autoren David Löw Beer und Konrad Gürtler drei umsetzbare und kostengünstige Vorschläge, um den Strukturwandel nachhaltiger zu gestalten.

Das Investitionsgesetz für Kohleregionen schreibt vor, dass in ehemaligen Braunkohlerevieren geförderte Projekte mit der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie in Einklang stehen müssen. Zusammen mit ihrer Projektskizze müssen Antragsstellende in Brandenburg daher eine Nachhaltigkeitserklärung abgeben. Alle 17 nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) müssen dafür geprüft und es muss erläutert werden, wie das jeweilige Projekt einen positiven Beitrag zu zwei SDGs leistet - eines davon muss ein ökologisches Entwicklungsziel sein. Wenn ein Projekt einen weitergehenden Nachhaltigkeitsanspruch verfolgt, verbessert dies die Förderbedingungen jedoch nicht, so die Autoren.

Löw Beer und Gürtler plädieren zunächst für ein Nachhaltigkeitsmonitoring. Damit ließe sich beurteilen, welchen Beitrag der Strukturwandel zur nachhaltigen Entwicklung leiste. „Mit einem solchen Monitoring könnte der modellhafte Charakter des Strukturwandels herausgestellt oder bei Defiziten nachgesteuert werden“, sagt RIFS-Wissenschaftler Löw Beer. Die Förderbedingungen sollten angepasst werden, so lautet die zweite Empfehlung. Wenn ein Projekt besonders nachhaltig ist, sollte es mehr Förderung erhalten. Zusätzlich zu zwei positiven Beiträgen sollten die Projekte zudem nicht gravierend negativ auf eines der anderen 17 Entwicklungsziele einzahlen.

Die dritte Empfehlung basiere auf der Erfahrung von vor Ort, so die Wissenschaftler, dass Antragsstellende oft nicht wüssten, welche Möglichkeiten für ambitionierte Nachhaltigkeitsbeiträge bestünden. Die Projektberatung, wie sie derzeit von der Wirtschaftsregion Lausitz (WRL) geleistet werde, müsse deshalb ausgeweitet werden. Wer darüber nachdenke, einen Antrag zu stellen, sollte Checklisten und Blueprints erhalten, die dabei unterstützen, im jeweiligen Themenfeld die passenden Maßnahmen zu ergreifen. Die Autoren sprechen sich für einen verpflichtenden Beratungsprozess aus, mit dem passende Lösungen gefunden würden.

Publikation:

Löw Beer, D., Gürtler, K.: Nachhaltigkeit im Brandenburger Strukturwandel. Wie die Lausitz zu einer Modellregion für die Transformation werden könnte, RIFS Policy Brief, März 2023, Potsdam. DOI: 10.48481/rifs.2023.007

Wissenschaftlicher Kontakt: David Löw Beer

Telefon: +49 331 28822 418

Mail: david.loew.beer@rifs-potsdam.de

Für weitere Rückfragen:

Sabine Letz

Pressereferentin | Press Relations Manager

Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit – Helmholtz-Zentrum Potsdam |

Research Institute for Sustainability (RIFS) – Helmholtz Centre Potsdam

Telefon: +49 331 288 22479

Mobil: +49 151 120 190 35

Mail: sabine.letz@rifs-potsdam.de

Am Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (RIFS) werden Entwicklungspfade für die globale Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft erforscht, aufgezeigt und unterstützt. Es ist seit 2023 ein Teil der Helmholtz-Gemeinschaft, eingebunden ins Deutsche Geoforschungszentrum GFZ Potsdam. Der Forschungsansatz ist transdisziplinär, transformativ und ko-kreativ. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, politischen Institutionen, kommunalen Verwaltungen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft werden von allen getragene Lösungen entwickelt. Zentrale Forschungsthemen sind unter anderem die Energiewende, der Klimawandel und soziotechnische Wandel, aber auch Fragen der nachhaltigen Governance und Partizipation. Ein starkes nationales und internationales Netzwerk verbunden mit einem Fellow-Programm unterstützen das Institut.

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