KI-Agenten als Einkaufsberater: der Todesstoß für den Online-Shop?
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Die Auswirkungen von KI für Marketer und Brands bezüglich Onlinesuchen und Shoppingroutinen bespricht Jörn Bittner, Senior Consultant für ProCampaign.
Bremen, Juli 2025. Die Zeiten, in denen Personen in etlichen Onlineshops nach ihrem neuen Lieblingsprodukt suchen, sind vorbei. Noch keine 3 Jahre ist es her, als ChatGPT der Öffentlichkeit zugängig gemacht wurde, und schon jetzt stehen alle großen Softwarehäuser mit KI-Anwendungen für den Alltagsgebrauch parat. Die sich hervorragend zum Shopping nutzen lassen! Speziellen Cardigan mit Mesh-Einsatz gesucht? Lampen, Lautsprecher, Möbel, Spiele oder Kosmetik mit besonderem Anforderungsprofil? Kein Problem – der digitale Assistent weiß, wo. Kein stundenlanges Gesuche mehr, nur die Produktbeschreibung prompten und Ergebnisse checken. In naher Zukunft liefert die KI selbstständig Empfehlungen zum Kauf, basierend auf anstehende Veranstaltungen, Urlaube und Co. Woran die Ergebnislisten der Large Language Models hängen, scheint Betriebsgeheimnis, bis die Entwickler diese Blackbox als Vertriebsmöglichkeiten nutzen. Wie können Online-Shops da noch mithalten?
Die neue Shopping-Realität
Wer keine Zeit hat, gibt die Arbeit ab. Für digitale Aufgaben jeglicher Art tritt der aktuelle Trend-Assistent KI in Erscheinung – und ist gekommen, um zu bleiben. Marketer jeglicher Digitalcouleur versuchen via AIO (Artificial Intelligence Optimization), GEO (Generative Engine Optimization), LLMO (Large Language Model Optimization) oder GAIO (Generative Artificial Intelligence Optimization) an Relevanz in den KI-Recherchen zu gewinnen. Dabei basieren viele Best Practices bisher rein auf Erfahrungswerten von Agenturen oder Tech-Analysen von Plattformen. Konkrete Messbarkeit ist noch schwierig, da KI-Antworten selten exakte Traffic-Zahlen ausweisen.
Marken mit hohem EEAT-Faktor (Experience, Expertise, Authority und Trust) werden scheinbar deutlich häufiger zitiert. Klare, gut strukturierte Inhalte mit semantisch passenden Kontexten wie FAQs, Ratgeber und solider Datenlage erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass LLMs darauf zugreifen. Doch selbst perfekte AIO-Inhalte garantieren keine Erwähnung durch ein LLM. Trainingsdaten, Prompt-Design und Lizenzfragen spielen eine Rolle. Außerdem kommt Markenrelevanz ein wichtiger Faktor zu: Je bekannter eine Marke, umso wahrscheinlicher pusht die KI deren Produkte. Kleinere oder weniger bekannte Brands erhalten also grundsätzlich eine geringere Chance.
Ungewissheit gegen Garantie
Aktualität und Vertrauenswürdigkeit gelten also als treibende Attribute, um von einer der KI-Agenten in eine Recherche aufgenommen zu werden – mit ganz viel Glück. Dabei zählen genau diese Faktoren zu erprobten Marketingmaßnahmen, die sehr viel einfacher in den Sales-Alltag zu intergieren sind und gleichzeitig einen validen Output zum Kaufanreiz und zur Kundenbindung schaffen. Kampagnen, die auf First Party Daten setzen, halten Kunden und Kundinnen in der eigenen Reichweite; sie können sicher und ohne zwischengeschalteten Drittanbieter über alle relevanten Rabatte und Aktionen informiert werden. Unternehmen verfügen über die direkten Kontaktkanäle zur Kundschaft, können eindeutig nachvollziehen, welche Kampagne wie performt, welcher Customer sich für welche Produkte interessiert und so eigenständig Vorschläge unterbreiten. Selbst Kunden, die Produkte in den Warenkorb gelegt, aber final nicht gekauft haben, können im Nachgang von einem Kauf überzeugt werden. Solange Marketer auf die Permission achten, haben sie volle Freiheit bezüglich Kaufempfehlungen, Kontaktfrequenz und Relevanz – und mit funktionierender Automatisierung kommt auf Anwendende kein Mehraufwand zu.
Tracken statt hoffen
Bevor Unternehmen überhaupt daran denken auf KI zu setzen, müssen sie ihre Daten konkret aufbereiten: Extrem detaillierte Produktinformationen beschreiben ein Produkt noch granularer und semantisch angereicherter, um komplexe Anfragen zu beantworten. So könnte die KI das eigene Produkt empfehlen, wenn ein Anfragensteller beispielsweise nach „einer Hose mit längerer Beinlänge als der Standard und mit extra Taschen“ sucht.
Produkt- und Kundendaten bilden die Basis für alles, was im Sales effizient ablaufen soll. Auch für First Party-Maßnahmen wie Newsletter, Loyalty oder Automatisierung. Doch hier hinken die meisten Anbieter und Hersteller noch hinterher. „Der Stand der Datenaufbereitung und der Automatisierung in deutschen Unternehmen gleicht in etwa dem Netz der Deutschen Bahn: viele weiße Flecken, viel zu alte Grundausstattung und eine ʹsolange es noch geht, wird nichts geändertʹ-Mentalität“, weiß Jörn Bittner aus Erfahrung. Das Problem: Alle rennen dem neuesten Trend hinterher. „Sicher, KI ist bereits jetzt fester Bestandteil im Online-Shopping und wird viele Bereiche im Marketing verändern und effizienter gestalten. Aber den meisten Verantwortlichen ist noch nicht klar, dass auch bei diesem Tool die Basis stimmen muss – und die besteht immer aus den eigenen Daten“, so der Senior Consultant für ProCampaign.
Wer Daten sagt, muss auch Datenschutz sagen: KI-Agenten erhalten Zugang zu sehr sensiblen Nutzerdaten. Unternehmen müssen das Vertrauen der Kunden erlangen und transparent machen, wie ihre Daten verwendet werden. Das verleiht Kundinnen und Kunden ein sicheres Gefühl und könnte künftig auch für AI-Antworten ausschlaggebend werden. Der Tool-Experte hofft, dass mit der Relevanz für KI-Assistenten das Bewusstsein für die eigenen Kundendaten geschärft wird. Und auch für die Instandhaltung des CRM gibt es Automatisierungslösungen, die helfen, Daten unter Wahrung des Datenschutzes auf Stand zu halten. Von da aus ist der Weg zur Kommunikation mit First Party Daten nicht weit. Denn unabhängiges Marketing funktioniert nur über die eigene Reichweite.
Über ProCampaign
ProCampaign ist der sichere SaaS Customer Engagement Hub der Consultix GmbH mit Sitz in Bremen. Die Digital-Marketing-Software trägt als einzige Lösung am Markt das Europäische Datenschutz-Gütesiegel European Privacy Seal (EuroPriSe) und ist damit die Antwort auf die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) in Deutschland sowie auf die General Data Protection Regulation (GDPR) aller EU-Mitgliedsstaaten. Namhafte international agierende Unternehmen betreuen mit diesem plattformbasierten Produkt für Kundenkommunikation und -Management sowie Kampagnenführung und Loyalty Management weit über 100 Millionen Kundenprofile in mehr als 50 Ländern.
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