Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP)
BDP-Pressemitteilung zum Hitzeaktionstag 2025
One document
Pressemitteilung
„Hitzeschutz jetzt!“ - BDP unterstützt Hitzeaktionstag 2025 und appelliert in Richtung Bundesregierung, Deutschland hitzeresilient zu machen
Berlin, 04.06.2025: Die Psychologie kann beim Umgang mit den massiven und weitreichenden Folgen des Klimawandels einen relevanten Beitrag bei der Entwicklung von Aktionsplänen und dem Schutz der Bevölkerung leisten. Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) setzt sich als Mitglied des breiten Bündnisses aus Akteuren aus dem Gesundheitswesen und weiteren Organisationen für die Verbesserung des gesundheitlichen Hitzeschutzes ein.
Der Klimawandel ist real und er schreitet voran. Und auch wir in Deutschland müssen uns auf immer stärkere und bedrohlichere meteorologische Szenarien einstellen, bei denen laut der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit e. V. (KLUG) Hitze das größte klimabedingte Gesundheitsrisiko darstellen wird.
Gerade für ältere und gesundheitlich vorbelastete Menschen bedeuten Hitzewellen eine besonders starke physische wie auch psychische Belastung. Jedes Jahr sterben in Deutschland mehrere tausend Menschen an den Folgen. Hitzeperioden führen in der gesamten Bevölkerung zu einer eingeschränkten Produktivität und haben Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Menschen.
„Trotz dieser massiven Gesundheitsrisiken sind Deutschland und das deutsche Gesundheits- und Sozialsystem unzureichend auf Hitzeperioden vorbereitet. Gleichzeitig ist die Kompetenz der Bevölkerung unzureichend, Hitzegefahren zu erkennen und sich und besonders gefährdete Personen entsprechend zu schützen“, beschreibt KLUG die aktuelle Lage in Deutschland. Der BDP stimmt dieser Einschätzung zu.
Das Bündnis engagiert sich seit vielen Jahren für eine wissenschaftlich fundierte Erforschung der Folgen des Klimawandels sowie die Entwicklung von effektiven Strategien für mehr Hitzeresilienz unter Berücksichtigung der gesundheitlichen sowie auch wirtschaftlichen Aspekte. Für einen wirksamen gesundheitlichen Hitzeschutz der gesamten Bevölkerung in Deutschland braucht es die entsprechenden gesetzlichen Rahmenbedingungen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene. In diesem Zusammenhang unterstützt der BDP den Forderungskatalog des Bündnisses.
Der Anstieg an Arztbesuchen, Krankenhauseinweisungen und Notfalldiensteinsätzen führt bereits jetzt zu einer Überlastung des Gesundheitssystems. Mit Blick auf zukünftige Szenarien im Zusammenhang mit Hitzeperioden hält der Verband die Einbeziehung der psychosozialen Notfallversorgung der Bevölkerung für einen effektiven Katastrophen- und Zivilschutz für absolut erforderlich und arbeitet bereits jetzt an entsprechenden politischen Positionen. Im aktuellen Koalitionsvertrag findet sie keine Berücksichtigung.
Neben Hitzeaktionsplänen und strukturellen Maßnahmen ist eine bevölkerungsbezogene Strategie in Bezug auf Resilienz und Anpassungsfähigkeit im Hinblick auf klimabewusste Verhaltensänderungen erforderlich. Auch hier braucht es die Einbeziehung der psychologischen Expertise in politische Entscheidungsprozesse sowie in die strategische Klimakommunikation und Kampagnenarbeit. Doch auch hier gibt es keine Erwähnung der Psychologie im aktuellen Koalitionsvertrag.
Im Zusammenhang mit den Bemühungen um einen bewussteren Umgang mit der Klimakrise engagiert sich der BDP zudem seit längerem in unterschiedlichen Organisationen und Bündnissen wie der Global Psychology Alliance (GPA) und in der European Federation of Psychologists‘ Associations (EFPA), dem europäischen Dachverband europäischer Psychologenvereinigungen.
Gleichzeitig unterstützt der Verband als Mitglied oder zeichnende Organisation die Arbeit von Organisationen wie Psychologists/Psychotherapists for Future (Psy4F) oder der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) und hat kürzlich die Stellungnahme des Deutschen Komitees für Nachhaltigkeitsforschung mit gezeichnet. Im letzten Jahr hat der Verband im BDP-Bericht 2024 „Psychologische Strategien im Klimawandel: Strategien und Konzepte“ die zentrale Rolle der Psychologie bei der Bewältigung des Klimawandels und seiner Folgen in den Fokus genommen.
Ihre Ansprechpartnerin:
Bettina Genée
Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Fon: +49176 58868222
Mail: presse@bdp-verband.de
Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP) vertritt die beruflichen Interessen der niedergelassenen, selbständigen und angestellten/ beamteten Psychologinnen und Psychologen aus allen Tätigkeitsbereichen. Als der anerkannte Berufs- und Fachverband der Psychologinnen und Psychologen ist der BDP Ansprechpartner und Informant für Politik, Medien und Öffentlichkeit. Der BDP wurde vor über 75 Jahren am 5. Juni 1946 in Hamburg gegründet. Heute gehören dem Verband rund 11.000 Mitglieder an.