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FREIE WÄHLER fordern Maßnahmen zur Steigerung der Chancengerechtigkeit

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Locke: „Chancengerechtigkeit darf kein Lippenbekenntnis sein!“

Die FREIEN WÄHLER fordern größere Anstrengungen zur Beseitigung „vererbter“ Bildungsnachteile. Der enge Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg ist weiterhin in allen Bildungsbereichen stark ausgeprägt. Da das Armutsrisiko steigt, je geringer der Bildungsgrad ist setzen sich die FREIEN WÄHLER für einen Ausbau vorschulischer Bildungs- und Betreuungsangebote im frühkindlichen Bereich ein.

Diese Benachteiligungen zeigt auch die Forsa-Umfrage „Gute Bildung in schwierigen Zeiten“ zum Weltbildungstag am 8. Dezember auf. So glauben gerade einmal 32 Prozent aller Schülerinnen und Schüler, dass alle Kinder unabhängig von ihrem Hintergrund die gleichen Chancen im Bildungssystem haben. Vor diesem Hintergrund fordern die FREIEN WÄHLER das Bundesbildungsministerium auf schnellstmöglich Nachbesserungen im dreigliedrigen Schulsystem voranzubringen. Neben der frühkindlichen Bildung muss die begleitende sozialpädagogische Lernförderung flächendeckend gestärkt werden.

Für den jugendpolitischen Vertreter der FREIEN WÄHLER, Felix Locke, kann eine wirksame Armutsbekämpfung bei jungen Erwachsenen nur dann erfolgreich sein, wenn die bildungspolitischen Startbedingungen verbessert werden: „Jedes zweite Kind, dessen Eltern ein niedriges Bildungsniveau haben, ist von Armut bedroht. Durch die fehlende Chancengerechtigkeit in Kita, Schule und Ausbildung ‚erben‘ die Kinder die Armut ihrer Eltern. Wir müssen deshalb endlich von den Lippenbekenntnissen zur Bildungsgerechtigkeit Abstand nehmen.“

Die Faktoren, welche die Bildungschancen am meisten beeinflussten, sind die Qualität der Schule und Lehrer, die Unterstützung der Eltern und die Motivation des Kindes. Hier zeigt sich, dass auch regional Kinder und Jugendliche unterschiedliche Startvoraussetzungen ins Bildungssystem haben. Regionale Differenzen prägen sich innerhalb Deutschlands immer stärker aus, auch das Bildungssystem ist von der Unterschiedlichkeit der Entwicklungen gekennzeichnet.

Damit der Wohnort nicht über die Bildungschancen entscheidet, setzen sich die FREIEN WÄHLER seit langen für den Erhalt tragfähiger Bildungsstrukturen im ganzen Land ein. Neben dem gezielter Erhalt von Grundschulen im ländlichen Raum, einer Anpassung der pädagogischen Konzepte an eine zunehmend heterogene und sozial problematische Schülerschaft, eine Erhöhung der Schulautonomie, eine Bereitstellung zusätzlicher Ressourcen für den Ausbau digitaler Lehrmittel sowie einer Stärkung der Bildungsberatung im Übergang von der Grundschule an weiterführende Schulen fordert Felix Locke auch auf eine Übergangsbegleitung und flankierende Praktika, damit sich junge Menschen am Arbeitsmarkt gut zurechtfinden: „Leider zeigt die aktuelle Forsa-Studie zum Weltbildungstag, dass der Anteil an Jugendlichen, welche an eine Chancengerechtigkeit im Bildungssystem glauben, im Vergleich zu den Befragungen der vergangenen Jahre abgenommen hat. Je älter die Befragten waren, also je länger sie die Chance hatten, das Bildungssystem kennenzulernen, desto niedriger war die Zustimmung. Dieses Vertrauen müssen wir durch zielgerichtete Maßnahmen zurückgewinnen. Dafür wollen wir aus Bundesmitteln die begleitende sozialpädagogische Lernförderung flächendeckend ausbauen. Nur so können wir verhindern, dass durch sozial vererbte Bildungsnachteile die Armutsgefährdung weiter ansteigt.“

Eike Jan Brandau
Beauftragter für Presse und Öffentlichkeitsarbeit

FREIE WÄHLER - Bundesvereinigung
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