PM: Gendergap bei Gründungen: (die richtige) Kommunikation ist alles
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Gendergap bei Gründungen: (die richtige) Kommunikation ist alles
Gezielte Ansprache ist ein Schlüssel für mehr Gründungen durch Frauen – das zeigen die Daten des Global Entrepreneurship Monitor (GEM) aus dem Jahr 2024. Darüber hinaus liefert der aktuelle GEM Antworten auf die Frage, welche Inhalte und Kommunikationskanäle für die erfolgreiche Ansprache von Frauen zum Thema Gründung relevant sind. Der GEM- Länderbericht Deutschland wird jährlich vom RKW Kompetenzzentrum in Kooperation mit dem Johann Heinrich von Thünen-Institut für Innovation und Wertschöpfung in ländlichen Räumen erstellt.
Eschborn, 9. September 2025. Die GEM-Gründungsquote der Frauen erreichte im Jahr 2024 mit 8,5 Prozent ein Allzeithoch. Das sind 2,6 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr (in 2023 lag die Quote bei 5,9 Prozent), also ein deutlicher Anstieg. Auch bei den Gründern stieg die Quote in 2024 – auf 11 Prozent – ebenfalls der höchste Wert seit Bestehen des GEM. Trotz dieser guten Nachrichten gibt es in Deutschland immer noch einen deutlichen Unterschied zwischen der Gründungsquote von Männern und Frauen: in 2024 waren von 100 Gründungspersonen 43 weiblich und 57 männlich. Wie kann dieser Gendergap weiter verringert werden?
Durch gezielte Ansprache! Mit Hilfe einer gendersensiblen Kommunikation, die sowohl in Sprache und Bildgestaltung, als auch in den vermittelten Inhalten auf die Bedürfnisse der potenziellen Gründerinnen angepasst ist, können Frauen deutlich besser erreicht und letztlich motiviert werden, ein Unternehmen zu gründen.
Die GEM-Gründungsquote beschreibt den Anteil der 18- bis 64-Jährigen, die in den letzten 3,5 Jahren (vor Befragungszeitpunkt) ein Unternehmen gegründet haben oder in den vergangenen zwölf Monaten dabei waren, zu gründen.
Welche Inhalte sind für Frauen besonders relevant?
Laut GEM wünschen sich mit 64,5 Prozent die meisten Gründerinnen Informationen zum Thema Recht und Steuern sowie Buchführung. Dieser Informationswunsch ist jedoch nicht frauenspezifisch, auch bei den Gründern belegt dieser Aspekt den ersten Platz, mit einem nahezu identischen Ergebnis (64,2 Prozent). Auf Platz zwei folgt bei den Gründerinnen mit 61,5 Prozent das Thema „Gründungen im Nebenerwerb“. Zudem haben Gründerinnen ein besonders hohes Interesse an Informationen zu den Themen: Unternehmerinnenpersönlichkeit (55,9 Prozent) und Gründungsfinanzierung (52,4 Prozent).
Welche Informationskanäle bevorzugen Frauen?
Gründerinnen präferieren mit 80,7 Prozent Webseiten als Quelle für Gründungsthemen, dicht gefolgt vom persönlichen Kontakt und persönlichen Gesprächen mit Organisationen, die Gründungen unterstützen (80,2 Prozent), sowie Social-Media-Kanälen mit 75,7 Prozent.
Darüber hinaus nennt eine deutliche Mehrheit der Gründerinnen (72,7 Prozent) und auch der Gründer (64,3 Prozent), dass die Gründungsberatung zu unterschiedlichen Tageszeiten (zum Beispiel mittags oder abends) und in unterschiedlichen Formaten (online oder in Präsenz) von großer Bedeutung ist.
Messen sind für 44,9 Prozent der Gründerinnen ebenfalls ein relevanter Informationskanal, sie belegen somit einen Platz im Mittelfeld. Dagegen wurden Kanäle wie Radio (27,8 Prozent), Fernsehen (32,5 Prozent) sowie Printmedien und Newsletter (beide 37,6 Prozent) von den Gründerinnen deutlich seltener genannt. Interessant ist darüber hinaus, dass in Hinsicht auf die Nutzung aller genannten Kommunikationskanäle nahezu keine Unterschiede in den Präferenzen zwischen Gründerinnen und Gründern bestehen.
Richtige Kanäle und gezielte Ansprache: So werden mehr Frauen zu Gründerinnen
Die Daten des GEM zeigen, wie und wo sich Frauen zum Thema Gründung informieren. Die Mehrheit der befragten Gründerinnen und Gründer ist zudem der Meinung, dass eine spezifische Ansprache von Frauen eine bedeutende Rolle für die Gründungsmotivation spielt. Beide Faktoren zusammengedacht eröffnen vielfältige Möglichkeiten seitens der Gründungsunterstützungsorganisationen, mehr Frauen dazu zu bewegen, ein Unternehmen zu gründen.
Mehr Informationen unter: www.gem-deutschland.de
Über das RKW Kompetenzzentrum Das RKW Kompetenzzentrum ist ein neutraler Impuls- und Ratgeber für den deutschen Mittelstand. Es sensibilisiert angehende wie etablierte kleine und mittlere Unternehmen für Zukunftsthemen und unterstützt sie dabei, ihre Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft auszubauen. Das RKW Kompetenzzentrum leistet damit einen Beitrag zur Stärkung des Gründungsgeschehens und zur nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung in Deutschland. Zu den aktuellen Schwerpunktthemen „Gründung“, „Fachkräftesicherung“, „Digitalisierung“ und „Innovation“ bietet das RKW Kompetenzzentrum daher praxisnahe und branchenübergreifende Informationen sowie Handlungshilfen an. Bei der Verbreitung der Ergebnisse vor Ort arbeitet das RKW Kompetenzzentrum mit Sitz in Eschborn eng mit den RKW Landesorganisationen in den Bundesländern zusammen.
Das RKW Kompetenzzentrum wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert. Weitere Informationen: www.rkw-kompetenzzentrum.de
Über das Johann Heinrich von Thünen-Institut für Innovation und Wertschöpfung in ländlichen Räumen: Das Thünen-Institut für Innovation und Wertschöpfung in ländlichen Räumen (WI) befasst sich gezielt mit Fragen der wirtschaftlichen Entwicklung in ländlichen Räumen und leitet auf Basis der dabei erarbeiteten wissenschaftlichen Grundlagen Entscheidungshilfen für die Politik ab. Das WI forscht zu Themen rund um die Wirtschafts- und Arbeitsbedingungen in ländlichen Räumen und untersucht flächendeckend für Deutschland, wie sich diese Bedingungen im Zeitverlauf entwickeln, auch im Vergleich zu nicht ländlichen Räumen. Ein Hauptaugenmerk gilt den raumwirtschaftlichen Folgen des demografischen Wandels, der Dekarbonisierung und der Digitalisierung, unter anderem verbunden mit der Frage, warum manche ländlichen Räume prosperieren, während andere Gefahr laufen, weiter zurückzufallen. In den Analysen wird berücksichtigt, dass sich ländliche Räume in ihrer Ausstattung mit harten und weichen Standortfaktoren sowie hinsichtlich ihrer Wachstumspfade und Entwicklungsmöglichkeiten nicht nur von nicht ländlichen Räumen unterscheiden, sondern auch untereinander. Ausgehend von den gewonnenen Erkenntnissen analysiert und bewertet das WI Maßnahmen und Handlungsoptionen für politische Entscheidungsträger, insbesondere für das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).
Weitere Informationen: https://www.thuenen.de/de/fachinstitute/laendliche-raeume/innovation-und-wertschoepfung-in-laendlichen-raeumen.
Pressekontakt RKW Kompetenzzentrum Sarah Schuppener/Katja Gutschmidt Düsseldorfer Str. 40 A 65760 Eschborn Tel: +49 6196 495-2853/-2855 presse@rkw.de