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Schwäbische Zeitung: Lösung lautet Steinbrück - Kommentar

Leutkirch (ots)

Der SPD-Linken darf unterstellt werden, dass sie lieber in der Opposition verharrt, als Regierungsverantwortung zu übernehmen. In den 80er-Jahren war es die Nachrüstung, in jüngster Vergangenheit waren es die Hartz-IV-Reformen, die belegten, dass sich manch linker Sozialdemokrat die Hitze der Küche, sprich die der Regierungsbank, nicht zumuten wollte.

Ähnliche Reflexe werden nun durch die Schuldenkrise ausgelöst. Peer Steinbrück, der auch für Unionsanhänger glaubwürdig den Helmut Schmidt gibt, wird von den Dogmatikern ins Visier genommen. Zu wenig Gewerkschafter, zu wenig Parteisoldat, zu arrogant, zu sehr regierungsorientiert. Natürlich kann sich demnächst einiges tun, aber derzeit wäre Steinbrück weit über die SPD-Klientel hinaus für viele wählbar. Als Bundesfinanzminister hat er die Finanzkrise vor drei Jahren klug gemanagt, nicht wenige in der CDU denken mit Wehmut an die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit Kanzlerin Angela Merkel.

Natürlich wird dabei verklärt, gerade weil die jetzige Koalition nicht wirklich Orientierung offeriert. Für die SPD gilt: Eine reale Machtoption bietet nur Steinbrück und nicht etwa Parteichef Sigmar Gabriel oder der Liebling der Parteilinken, Berlins Bürgermeister Wowereit. Nur der Pragmatiker Steinbrück kann der Pragmatikerin Merkel gefährlich werden. Wahlen in Deutschland werden in der Mitte gewonnen.

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