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ZPD-H: Musik als Türöffner zu mehr Zivilcourage an Schulen
 Erfolgreiches Mitmachprogramm "Namene" des Polizeiorchesters Niedersachsen feiert rundes Jubiläum in Hannover

Hannover (ots)

"Hey, das ist Namene", singen etwa 100 Dritt- und Viertklässler begeistert zum großen Finale des Mitmachstücks, das heute landesweit zum 150. Mal aufgeführt wurde - dieses Mal an der Grundschule am Groß-Buchholzer-Kirchweg in Hannover. Was jedoch nach ganz viel Spaß und Abwechslung im Schulalltag klingt, hat einen ernsten Hintergrund: "Ausgrenzung und Cyber-Mobbing sind nach wie vor an Schulen ein großes Thema. Umso mehr freuen wir uns darüber, dass wir dem verletzenden Verhalten mit unserem für Grundschulen ausgelegten Mitmachprogramm "Namene" aus Sicht der Polizei etwas Wirksames entgegensetzen können", sagte Polizeipräsidentin Christiana Berg bereits im Vorfeld des Jubiläums.

"Mit der Premiere von "Namene" haben wir vor vier Jahren ein neues Kapitel in der wichtigen polizeilichen Präventionsarbeit an Schulen aufgeschlagen. Das neue Programm ersetzte 2014 die Schulworkshops alter Art, mit denen das Polizeiorchester Niedersachsen seit 1999 bereits bei 250 Auftritten landesweit über 40.000 Schülerinnen und Schüler erreicht hatte. Mit nunmehr 400 Veranstaltungen insgesamt bieten wir seit knapp zehn Jahren eine wirksame Unterstützung für die Schulen vor Ort, um junge Menschen schon früh für Themen wie Gewalt in unterschiedlichen Ausprägungen an der Schule zu sensibilisieren", so Christiana Berg weiter.

Auch in der hannoverschen Schule war es oft wieder mucksmäuschenstill, als Detlef Krenz (Projektkoordinator im Polizeiorchester Niedersachsen) den aufmerksam zuhörenden Kindern von "Namene" erzählte. Namene, so heißt ein Mädchen afrikanischen Ursprungs, dessen fiktive Geschichte vom großen Orchester tongewaltig musikalisch unterstützt wird. Aufgrund ihrer dunklen Hautfarbe und fremden kulturellen Herkunft wird Namene ausgegrenzt und beleidigt. Zudem wird sie in ihrer Schule mit dem Smartphone fotografiert und die Fotos werden im Internet gegen ihren Willen zur Schau gestellt.

"Es gibt vieles kindgerecht aufzuarbeiten, bis es etwa zwei Stunden später natürlich zu einem guten Ende kommt", erklärt Detlef Krenz. Bis dahin sind drei Workshops zu absolvieren, die alle parallel stattfinden: Eine erste Gruppe bleibt beim Orchester und lernt zusammen mit den Musikern den "Body Percussion Part", denn es geht schließlich auch um eine Stärkung des noch kindlichen Selbstbewusstseins. Das Orchester legt dabei vor und die Kinder klatschen, stampfen oder trommeln das zuvor Gehörte rhythmisch nach. Das spielerisch Erlernte wird schließlich zum großen gemeinsamen Abschluss des Workshops aufgeführt.

Eine zweite Gruppe trifft sich in einem Klassenraum zu einem von polizeilichen Fachleuten begleiteten interaktiven Unterricht zu den in der Geschichte angerissenen Themen Gewalt, Zivilcourage und Regeln. Ähnliches in einer dritten Gruppe: Dort geht es um die Präventionsthemen Neue Medien, Recht am eigenen Bild und Gefahren im Internet. Nach jeweils zwanzig Minuten rotierten die Gruppen.

Während das alte Konzept - gespickt mit kindgerechten Aspekten der Prävention - eher eine sinnvolle Ergänzung des Musikunterrichts darstellte, bindet der neue Ablauf seit vier Jahren die Dritt- bis Viertklässler nun noch intensiver mit ein. "In der bundesweiten Betrachtung aller Vorbeugungsangebote speziell für Kinder an Schulen ist dieser Ansatz nach wir vor einmalig", betonte Orchesterleiter Björn Vüllgraf. Die besondere Herausforderung dabei: die pädagogisch-didaktisch sinnvolle Zusammenführung von Themen, Inhalten und der dafür geeigneten Musik. Als Glücksfall erwies sich dabei im Ursprung die Zusammenarbeit mit dem bundesweit bekannten Komponisten Thiemo Kraas und den Präventionsexperten des LKA Niedersachsen. Und der Erfolg gibt den Orchesterverantwortlichen recht: "Die Schulen stehen nach wie vor Schlange", freut sich der Musiker.

"Auch an meiner Schule sind Ausgrenzung, Mobbing oder Gewalt ein Thema der präventiven Unterrichtsarbeit. Doch uns ist wichtig, offen damit umzugehen und gezielt den Dialog zu suchen - auch mit der Polizei", sagte Nicole Dreyer, Rektorin der Grundschule. Viele ihrer Schülerinnen und Schüler würden bereits die zuständigen Kontaktbeamten der Polizeidirektion Hannover kennen. "Jetzt lernen sie darüber hinaus die Polizei von ihrer musikalischen Seite kennen - einfach klasse!", so die Rektorin abschließend./wo

Interessierte Schulen wenden sich bitte an die

Zentrale Polizeidirektion Niedersachsen Polizeiorchester Niedersachsen Koordinator Prävention Telefon (0511) 109-6943 oder E-Mail an polizeiorchester@zpd.polizei.niedersachsen.de

Rückfragen bitte an:

Zentrale Polizeidirektion Niedersachsen
Pressestelle
Telefon: 0511/9695-1073
E-Mail: pressestelle@zpd.polizei.niedersachsen.de

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