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POL-SH: Schleswig-Holsteinische Polizeischüler besuchen Gedenkstätte Yad Vashem

Kiel (ots)

Vom 27.04.-03.05.2019 reist eine Delegation der Landespolizei nach Israel. Darunter sind 20 Polizeischüler, Landespolizeidirektor Michael Wilksen und der Leiter der Polizeiabteilung im Innenministerium, Dr. Torsten Holleck, sowie weitere Vertreter der Landespolizei. Im Rahmen des Besuches ist unter anderem geplant, ein Seminar an der Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem zu besuchen und einen Kooperationsvertrag mit der Gedenkstätte Yad Vashem abzuschließen.

Die Planungen und Gespräche zum Aufbau einer Kooperation laufen bereits seit rund zwei Jahren. Die Landespolizei Schleswig-Holstein griff dabei auf die guten Erfahrungen der Polizei in Nordrhein-Westfalen zurück und nahm Kontakt zu den Verantwortlichen in Israel auf. Mit der Studienreise, dem Abschluss eines Kooperationsvertrages und einem umfangreichen Arbeits- und Besuchsprogramm werden die bisherigen Absprachen und Vorbereitungen nun in die Tat umgesetzt.

"Ich bin sehr stolz darauf, dass es uns gelungen ist, eine Verbindung zur Gedenkstätte Yad Vashem aufzubauen und nun eine Kooperationsvereinbarung abzuschließen. Nicht nur aufgrund unserer Geschichte als Deutsche und aufgrund der Rolle der Polizei im Dritten Reich ist diese Studienreise wichtig wertvoll und persönlichkeitsbildend. Als Polizistinnen und Polizisten, die für einen demokratischen Rechtsstaat einstehen, müssen wir uns auch in der Gegenwart immer wieder unserer Verantwortung stellen. Besonders wichtig ist mir, dass bereits junge Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte erkennen, dass sie für ihr Handeln persönlich verantwortlich sind und auch immer verantwortlich bleiben. Dabei nimmt historisches Lernen einen besonderen Stellenwert ein. Im Mittelpunkt unseres Handelns stehen die Menschen und ihre Würde! Durch diese Kooperation fördern wir neben bereits etablierten Inhalten in Ausbildung und Studium nachhaltig die Sensibilität und den bewussten Umgang unserer Auszubildenden insbesondere mit Ausgrenzung oder Diskriminierung." so Landespolizeidirektor Michael Wilksen.

Die Kooperationsvereinbarung zwischen der Landespolizei und der Gedenkstätte beinhaltet: 

   - die gemeinsame Nutzung und den Austausch relevanter Lehr- und 
     Studienmaterialien für die Aus- und Fortbildung,
   - die Unterstützung wissenschaftlicher Recherchen für Studien- und
     Forschungsarbeiten,
   - die Durchführung einer jährlichen Studienfahrt nach Yad Vashem 
     durch eine Gruppe von Anwärterinnen und Anwärtern und
   - die Unterstützung von Veranstaltungen in Schleswig-Holstein zu 
     polizeirelevanten Themenstellungen, bei denen aus der 
     spezifischen Expertise von Yad Vashem übergeordnete 
     berufsethische und polizeihistorische Fragestellungen bearbeitet
     werden.

Die jungen Polizistinnen und Polizisten erwartet ein umfangreiches Programm. Die Studienreise beinhaltet die Teilnahme an einem polizeispezifischen Seminar der "International School for Holocaust Studies" in Yad Vashem und schließt auch den Holocaust-Gedenktag Israels am 2. Mai 2019 ein.

Inhalte des Seminars sind unter anderem das Kennenlernen der Gedenkstätte, des Historischen Museums von Yad Vashem sowie der "International School for Holocaust Studies". Es wird ein Workshop zum Massaker in Bialystok und zur Geschichte einer Deportation Deutscher Juden nach Riga sowie ein Treffen mit Holocaust-Überlebenden geben. Neben der Altstadt Jerusalems steht auch die israelische Polizeiakademie in Beit Shemesh auf dem Besuchsprogramm. Auch wenn nicht alle Anwärterinnen und Anwärter der Landespolizei mitreisen können, ist sichergestellt, dass die Erfahrungen und Erkenntnisse der Teilnehmenden an ihre Kolleginnen und Kollegen im Unterricht in Eutin sowie an der Fachhochschule in Altenholz weitergegeben werden.

"Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie prägend ein Besuch in Yad Vashem ist. Für die künftige Ausbildung unserer jungen Polizeikräfte in berufsethischen Fragen kann der Stellenwert dieser Studienreise und der Kooperationsvereinbarung mit der Gedenkstätte gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Deshalb ist es gut und richtig, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Eindrücke und Erfahrungen innerhalb der Landespolizei weiter geben werden", erklärte Schleswig-Holsteins Innenminister Hans-Joachim Grote.

Rückfragen bitte an:

Torge Stelck
Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration
Schleswig-Holstein
Landespolizeiamt
Mühlenweg 166
24116 Kiel
Telefon: +49 (0)431 160 61400
E-Mail: pressestelle.kiel.lpa@polizei.landsh.de

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