All Releases
Follow
Subscribe to Hauptzollamt Münster

Hauptzollamt Münster

HZA-MS: Hauptzollamt Münster präsentiert Bilanz für 2024 mit Gesamteinnahmen von rund 2,3 Milliarden Euro

HZA-MS: Hauptzollamt Münster präsentiert Bilanz für 2024 mit Gesamteinnahmen von rund 2,3 Milliarden Euro
  • Photo Info
  • Download

One document

Münster (ots)

Das Hauptzollamt Münster kann auch für das Jahr 2024 eine sehr erfreuliche Bilanz mit Gesamteinnahmen von mehr als zwei Milliarden Euro für den Staatshaushalt aufweisen.

"Mit Einnahmen von über zwei Milliarden Euro leisteten die Münsteraner Zöllnerinnen und Zöllner einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Staatseinnahmen", betont der Leiter Tobias Schreiber. Im Februar dieses Jahres hat der 37-jährige Oberregierungsrat die Leitung der Zollbehörde in Münster mit über 600 Beschäftigten übernommen. "Die Erhebung von Zöllen und Steuern ist nur ein Teil des vielfältigen Aufgabenspektrums der Zollverwaltung. Das Hauptzollamt Münster steht ebenfalls für eine reibungslose Abfertigung des internationalen Warenverkehrs, schützt Bürger und Umwelt vor schädlichen oder gefährlichen Schmuggelgütern und setzt sich mit der Bekämpfung von illegaler Beschäftigung und Schwarzarbeit für einen fairen Wettbewerb ein. Die erfolgreiche Jahresbilanz ist meinen Kolleginnen und Kollegen zu verdanken, die engagiert und professionell ihren Dienst verrichten", hebt Schreiber hervor.

Einnahmen leicht über hohem Vorjahresniveau

Das Hauptzollamt Münster hat mit seiner Jahresbilanz für 2024 das Vorjahresniveau an Einnahmen sogar leicht übertroffen: Insgesamt 2,29 Milliarden Euro erwirtschafteten die Bediensteten des Hauptzollamts Münster im vergangenen Jahr. Im Vorjahr entsprachen die Gesamteinnahmen 2,28 Milliarden Euro.

Die Gesamteinnahmen des Hauptzollamts Münster setzen sich dabei zusammen aus rund 485 Millionen Euro an Einfuhrumsatzsteuer (Vorjahr: 420 Millionen), rund 777 Millionen Euro an Kfz-Steuern (Vorjahr: 800 Millionen), 972 Millionen Euro an Verbrauchsteuern (Vorjahr: 1.017 Millionen) sowie 60 Millionen Euro an Zöllen (Vorjahr: 45 Millionen), welche direkt in den Haushalt der Europäischen Union fließen.

Unter den Verbrauchsteuern ist die Alkoholsteuer die einnahmenstärkste mit rund 398 Millionen Euro (gegenüber 439 Millionen im Vorjahr), gefolgt von der Energiesteuer mit rund 383 Millionen Euro (Vorjahr: 374 Millionen), der Kaffeesteuer mit rund 104 Millionen Euro (Vorjahr: 108 Millionen) und der Stromsteuer mit rund 73 Millionen Euro (Vorjahr: 82 Millionen).

Kontrolleinheiten im Kampf gegen Schmuggler

Die Kontrolleinheiten des Hauptzollamts Münster teilen sich auf in die Kontrolleinheit Verkehrswege (KEV) mit Sitz in Coesfeld und die Kontrolleinheit Flughafen Reiseverkehr (KEFR) mit Sitz am Flughafen Münster/Osnabrück (FMO). Für die KEV, deren Einsatzbereich ein Gebiet entlang der deutsch-niederländischen Grenze von Gildehaus bis Isselburg umfasst, stellt die Bekämpfung des Drogenschmuggels einen besonderen Schwerpunkt dar.

Die Zöllnerinnen und Zöllner der KEV kontrollierten im vergangenen Jahr insgesamt 7.993 Fahrzeuge, Busse und Züge (8.201 im Vorjahr) und überprüften dabei 11.284 Personen (2023: 12.967). 816-mal gab es Beanstandungen (Vorjahr 874), die zu insgesamt 16 Festnahmen (Vorjahr 28) und 834 eingeleiteten Strafverfahren führten (Vorjahr: 799).

Im Rahmen ihrer Kontrollen beschlagnahmten die Zöllnerinnen und Zöllner u. a. 12,7 kg Marihuana (2,6 kg nach BtMG und 10,1 kg nach KCanG), sowie 12,8 kg Amphetamine (Vorjahr: 0,9 kg), 0,3 kg Heroin (Vorjahr: 1,0 kg) und 1,4 kg Kokain (Vorjahr: 0,6 kg). Darüber hinaus konfiszierten die Beamtinnen und Beamten auch etwa 0,5 kg Haschisch (0,2 kg nach BtMG und 0,26 kg nach KCanG), 5,2 kg Ecstasy sowie 7,8 kg sonstige Betäubungsmittel. Letztere umfassen eine breite "Warenpalette des Verbotenen". Dazu zählten im letzten Jahr Lebensmittel, die beigemischt betäubungsmittelhaltige Substanzen enthielten wie z.B. Haschkekse oder Marihuana Muffins, aber auch Rauschpilze, Tabletten, die unter das Betäubungsmittelgesetz fallen, und sogenannte Streckmittel zum Strecken harter Drogen. Zunehmend werden bei Kontrollen neue psychoaktive Stoffe (NpS) konfisziert, die unter das NpSG (Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz) fallen. Dies sind immer neue chemische Varianten psychoaktiver Stoffe wie z. B. Clophedron. In 2024 fanden die Zöllner im Münsterland insgesamt 70 kg dieser verbotenen Stoffe.

Die KEFR am FMO überprüfte 103.862 Reisende (Vorjahr: rund 96.000) sowie 177.629 Gepäckstücke (Vorjahr: rund 166.000) hinsichtlich der mitgebrachten Waren. Dabei gab es 1.578 Beanstandungen (Vorjahr 1.126), die zu 61 eingeleiteten Strafverfahren (Vorjahr: 55) und 39 (Vorjahr: 24) eingeleiteten Ordnungswidrigkeitenverfahren führten. 1.187-mal (Vorjahr: 823) ahndeten die Zöllnerinnen und Zöllner Verstöße über die Zahlung eines sogenannten Zuschlags und erhoben dadurch rund 111.000 Euro (Vorjahr: 81.500 Euro).

Erneut fanden die Zollbeamtinnen und -beamten bei ihren Kontrollen am FMO vor allem Zigaretten, Tabak und Goldschmuck, welche unversteuert eingeführt werden sollten (Zigaretten: rund 498.000 Stück, Vorjahr rund 367.000; Tabak: rund 61 kg, Vorjahr 60 kg; Goldschmuck im Wert von etwa 220.000 Euro, Vorjahr: 200.000). Darüber hinaus stießen sie auch auf Bekleidung im Wert von 9.531 Euro und Elektronikartikel im Wert von 14.450 Euro (Vorjahreswerte: Bekleidung 16.350 EUR, Elektronikartikel: 9.000 Euro). Weiterhin zogen die Zöllnerinnen und Zöllner in 125 Fällen Nahrungsmittel tierischen Ursprungs aus dem Verkehr, die aus lebensmittelrechtlichen Gründen nicht eingeführt werden durften (Vorjahr: 73 Fälle). Auch artenschutzrechtlich kam es im vergangenen Jahr am FMO zu Beanstandungen: In vier Fällen haben Urlauber bei der Einreise nach Deutschland gegen den Artenschutz verstoßen, so dass gegen sie infolge dessen ein Ordnungswidrigkeitenverfahren bzw. in einem Fall sogar ein Strafverfahren - wegen Elfenbein im Reisegepäck - eingeleitet wurde.

FKS Münster: Weiterhin Intensivierung der Ermittlungen im Bereich der organisierten Kriminalität

Knapp 1.500 Strafverfahren wegen Sozialversicherungsbetrugs, illegalen Aufenthalts oder Hinterziehung von Sozialversicherungsbeiträgen hat die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) des Hauptzollamts Münster im vergangenen Jahr eingeleitet. Der im Rahmen der straf- und ordnungsrechtlichen Ermittlungen entstandene Schaden belief sich auf mehr als fünf Millionen Euro.

Neben den risikoorientierten, verdachtsunabhängigen Kontrollen und Prüfungen, die auf konkrete Hinweise zurückgingen, beteiligte sich die FKS Münster 2024 mit einem großen Personalansatz an sechs bundesweiten Schwerpunktprüfungen. Diese betrafen das Bauhaupt- und Nebengewerbe, die Gastronomie sowie die Speditions-, Transport- und Logistikbranche.

Die Zöllnerinnen und Zöllner an den beiden FKS-Standorten in Münster und Gronau prüften insgesamt 294 Unternehmen (Vorjahr 623) und kontrollierten dabei 4.679 Personen (Vorjahr: 7.593). Dabei leiteten sie insgesamt 1.449 Strafverfahren (Vorjahr: 1.603) und 544 Ordnungswidrigkeitenverfahren (Vorjahr: 646) ein, von denen 21 Verfahren wegen Verstößen gegen die Verpflichtung zur Zahlung des Mindestlohns eingeleitet wurden (Vorjahr: 28).

1.090 Straf- und 571 Ordnungswidrigkeitenverfahren konnte die FKS 2024 abschließen (Vorjahr: 1.427 Straf- und 556 Ordnungswidrigkeitenverfahren). Sie führten zu Freiheitsstrafen von insgesamt drei Jahren und zehn Monaten (Vorjahr: 14 Jahre und elf Monate). Auf insgesamt 5,12 Millionen Euro belief sich die Schadenssumme der straf- und ordnungsrechtlichen Ermittlungen (Vorjahr: 8,96 Millionen Euro).

Der risikoorientierte Prüfungsansatz hat sich laut Schreiber auch im vergangenen Jahr erneut bewährt. "Dieser Ansatz führt zwar zu deutlich zeit- und personalintensiveren Maßnahmen - insbesondere bei der Auswertung von sichergestelltem Beweismaterial -, ist aber schlagkräftiger und nachhaltiger bei der Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung", erklärt Schreiber. "Wer schwarz arbeitet oder illegal Personen beschäftigt, zahlt weder Steuern noch Sozialabgaben. Schwarzarbeit gefährdet daher den Sozialstaat und vernichtet Arbeitsplätze. Den Schaden tragen letztlich alle", macht Schreiber deutlich.

Warenabfertigungen in den Zollämtern

In den fünf zum Bezirk des Hauptzollamts Münster gehörenden Zollämtern in Bocholt, Coesfeld, Münster (Münster-Loddenheide), Rheine sowie am Flughafen Münster/Osnabrück werden Waren aus Nicht-EU-Ländern sowie Waren, die in diese exportiert werden sollen, abgefertigt. Im vergangenen Jahr fertigten die Zöllnerinnen und Zöllner rund 136.380 Warenpositionen für den Import ab (Vorjahr: 169.090) sowie rund 1,4 Millionen Warenpositionen für den Export (Vorjahr: 1,3 Mio.). Im Postverkehr überprüften die Zollämter rund 3.328 Pakete (Vorjahr: 4.665). Bei etwa 80 Paketsendungen hielten die Zollbediensteten die Einfuhr von Produkten aufgrund mangelhafter oder fehlender Deklarationen und Ausstattungen von Produkten auf, um zunächst die Sicherheit der Waren zu klären und sicherzustellen. In 41 Fällen wurde dabei gegen den gewerblichen Rechtsschutz verstoßen. Eine besondere Warensendung wurde im letzten Jahr beim Zollamt Flughafen geöffnet: Auf einer ganzen Palette befanden sich gefälschte Ultraschallskalpelle, die in der Medizin bei chirurgischen Eingriffen eingesetzt werden.

Prüfungsdienst nimmt Unternehmen unter die Lupe

Der Prüfungsdienst des Hauptzollamts Münster wurde im vergangenen Jahr rund 1.900-mal aktiv (Vorjahr: knapp 1.500-mal). Die Zöllnerinnen und Zöllner überwachten in mehr als 1.500 Fällen die korrekte Versteuerung und Verzollung von Waren in ex- und importierenden Unternehmen des Bezirks, in 363 Fällen führten sie teilweise umfangreiche Prüfungen durch. Dabei konnten sie die nachträgliche Erhebung von Zöllen in Höhe von rund 2,8 Millionen Euro und Verbrauchsteuern in Höhe von rund 2,6 Millionen Euro ermöglichen und vier bußgeldrechtliche Verfahren sowie sechs Strafverfahren wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Außenwirtschaftsgesetz erwirken.

Das Hauptzollamt Münster als Arbeitgeber

Die Zollverwaltung ist ein attraktiver Arbeitgeber und bietet eine abwechslungsreiche sowie sichere Zukunft mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Wer sich für eine Ausbildung im mittleren oder gehobenen Dienst bzw. für ein duales Studium beim Hauptzollamt Münster interessiert, kann sich noch bis zum 15. Oktober 2025 für eine Einstellung zum 01. September 2026 bewerben.

Weitere Informationen erhalten Interessierte und Bürgerinnen und Bürger unter www.zoll.de oder unter www.zoll-karriere-de.

Zusätzliche Information:

Der Bezirk des Hauptzollamts Münster umfasst die Kreise Borken, Coesfeld und Steinfurt, die Stadt Münster sowie einen Teil des Kreises Warendorf. Zusätzlich zum Hauptsitz am Linus-Pauling-Weg in Münster und zu den Zollämtern in Bocholt, Coesfeld, Rheine, am Flughafen Münster/Osnabrück sowie dem Zollamt Münster-Loddenheide verfügt das Hauptzollamt Münster mit der Kfz-Steuerstelle in Rheine und der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) in Gronau über weitere Standorte im Münsterland.

Rückfragen bitte an:

Hauptzollamt Münster
Nicole Thomsen
Telefon: 0251 / 4814 - 1309
E-Mail: nicole.thomsen@zoll.bund.de
www.zoll.de

Original content of: Hauptzollamt Münster, transmitted by news aktuell