HZA-GI: Hauptzollamt Gießen in Zahlen: 3,1 Milliarden Euro Steuereinnahmen - 199,3 Millionen Euro offene Forderungen vollstreckt - erfolgreicher Kampf gegen Schmuggel und Schwarzarbeit
Gießen (ots)
Vollstreckung von offenen Forderungen, Einnahmen in Milliardenhöhe, Kontrollen auf den Autobahnen, Produktpiraterie, Drogen in Paketen und Bekämpfung der illegalen Beschäftigung - so unterschiedlich die Aufgaben sind, spiegeln sie doch ein Teil des Jahres 2024 der 1.073 Zöllnerinnen und Zöllner des Hauptzollamtes Gießen, mit ihren Zuständigkeitsbereichen in Nord-, Ost- und Mittelhessen wider. "Der Zoll ist ein wichtiger Dienstleister für die Menschen und die Wirtschaft in Deutschland und maßgeblicher Bestandteil der deutschen Sicherheitsarchitektur. Obwohl er einer der größten Arbeitgeber des Bundes ist, sind die vielfältigen Aufgaben der Öffentlichkeit selten bekannt. Während einige Kolleginnen und Kollegen gegen illegale Beschäftigung vorgingen, Kontrollen auf Autobahnen durchführten oder Waren abfertigten, waren die Zöllnerinnen und Zöllner der Vollstreckungsstelle Bad Hersfeld im Einsatz, um offene Geldforderungen des Staates einzutreiben", so Uta Ruge, die Leiterin des Hauptzollamtes Gießen.
Einige Schwerpunkte der Jahresbilanz 2024 im Einzelnen: Insgesamt konnte das Hauptzollamt Gießen Steuereinnahmen von 3,1 Milliarden Euro verzeichnen. Hierunter fallen nicht nur die Einfuhrumsatzsteuer, Zölle und Verbrauchsteuern, sondern auch die Luftverkehrssteuer sowie die Kraftfahrzeugsteuer. Mit ihren rund 175 Beschäftigen zählt die Vollstreckungsstelle des Hauptzollamtes Gießen am Standort Bad Hersfeld zu einer der größten bundesweit und ist für das gesamte Bundesland Hessen zuständig. Ihre Aufgabe ist es nicht nur, die offenen zolleigenen Geldforderungen einzutreiben, sondern auch offene Forderungen der Bundesagentur für Arbeit, Sozialversicherungen und anderer Bundesbehörden. Im Jahr 2024 wurden rund 400.000 Vollstreckungsfälle bearbeitet. Als Gerichtsvollzieher des Bundes trieben die Vollziehungsbeamten nahezu 200 Millionen Euro ein. Dies entspricht einer Steigerung von 31,9 % zum Vorjahr. Gepfändete Gegenstände finden sich dann in der bundesweit einzigartigen Zoll-Auktion wieder, die ebenfalls in Bad Hersfeld betrieben wird. Diese erfreute sich auch im vergangenen Jahr wieder großer Beliebtheit. Hier werden gepfändete, beschlagnahmte und ausgesonderte Sachen und Verwaltungsgut nicht nur im Internet, sondern auch beim Tag des Zolls und beim Tag der offenen Tür im Bundesministerium der Finanzen erfolgreich versteigert. Damit kann der Zoll zum einen seine Vollstreckungsaufträge im Sinne der Gläubiger effizient umsetzen. Zum anderen steht die Nutzung der Online-Versteigerung über die Zoll-Auktion auch zahlreichen anderen Behörden und Institutionen offen. 4.514 Anbieter und 166.223 registrierte Bieter nutzten die Plattform des Zolls im Jahr 2024. Dabei wurden rund 196 Millionen Euro für die öffentlichen Kassen erzielt. Die Zollämter in Oberursel, Wetzlar, Marburg, Kassel, Fulda und Bad Hersfeld fertigten im Jahr 2024 rund 13,8 Millionen Warensendungen im Bereich der Einfuhr, Ausfuhr und des Versands ab. Hierunter fallen auch die zahlreichen Paketsendungen des internationalen Postverteilzentrum in Niederaula. Die Bediensteten an den Zollämtern überwachen neben der Erhebung von Einfuhrabgaben auch die Einhaltung von Verboten und Beschränkungen nach anderen Gesetzen wie den Zollvorschriften. So wurden im Jahr 2024 insgesamt 6.790 Plagiate im Wert von rund 1,2 Millionen Euro und 4.042 Warensendungen wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz, das Lebensmittelrecht und das Waffenrecht aus dem Verkehr gezogen. Eine außergewöhnliche Beschlagnahme gab es im Jahr 2024 im Bereich Artenschutz. So wurden 5.904 Tabletten des Medikaments "Padma 28" sichergestellt. Neben der verbotenen Einfuhr von Medikamenten stellte sich hier heraus, dass das Medikament die indische Kostuswurzel enthielt, welche eine streng geschützte Pflanzenart ist und deren Handel nur mit entsprechenden Genehmigungen möglich ist. Diese lagen nicht vor. Auch viele im Internet bestellte Waren (unter anderem Elektronik) erfüllten die Voraussetzungen des Produktsicherheitsgesetzes nicht und wurden deshalb vernichtet oder zurückgesandt. Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamtes Gießen, mit ihren Standorten in Gießen, Fulda, Bad Hersfeld und Kassel, ist auch im Jahr 2024 entschlossen gegen Schwarzarbeit, illegale Beschäftigung und Sozialleistungsbetrug vorgegangen. Insgesamt wurden 3.337 Straf- und 2.022 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet und Gesamtschäden von rund 18 Millionen Euro aufgedeckt. "Der Gießener Zoll war auch im vergangenen Jahr wieder ein verlässlicher Partner der Wirtschaft, der Bürgerinnen und Bürger sowie für verschiedenste Zusammenarbeitsbehörden", betonte die Leiterin. "Auch in schwierigen Zeiten für Staat und Gesellschaft ist der Zoll als "leistungsfähiges Team", wenn es um die Abfertigung von Waren, Steuererhebung und Bekämpfung von Kriminalität geht, unverzichtbar", so die Gießener Zollchefin angesichts des Jahresergebnisses ihrer Behörde.
Zusatzinformation:
In diesem Jahr haben wir uns auf eine ausgewählte Darstellung der Ergebnisse in der Jahresstatistik konzentriert. Alle weiteren Zahlen sind jedoch verfügbar und können bei Bedarf gerne bereitgestellt werden. Die bundesweiten Daten der Zollverwaltung sind unter www.zoll.de einsehbar. Der Zoll mit seinen mehr als 48.000 Beschäftigten hat ein vielfältiges Aufgabenspektrum. So sorgt er nicht nur bundesweit mit seiner Abfertigung von Waren, das der Warenverkehr reibungslos funktioniert, sondern auch mit seiner gleichmäßigen und gerechten Abgabenerhebung für einen wesentlichen Beitrag zum Bundeshaushalt. Gleichzeitig bekämpft er auch noch organisierte Kriminalität, Geldwäsche, Schmuggel, setzt sich dabei für den Schutz der Bürgerinnen und Bürger, der Wirtschaft und der Umwelt ein. Diese Aufgaben bieten spannende Perspektiven für Ausbildungssuchende und angehende Studenten, sowohl im Innen- als auch im Außendienst. Alleine beim Hauptzollamt Gießen befinden sich aktuell 123 Auszubildende und Studierende. 45 von ihnen werden im Juli ihre Ausbildung oder ihr Studium abschließen und im September starten bereits 39 in das neue Ausbildungsjahr. Auch für das kommende Jahr sucht das Hauptzollamt Gießen nach Nachwuchskräften. Als Arbeitgeber bietet der Zoll beste Karrierechancen. Eine fundierte Ausbildung oder ein duales Studium, ein breites Aufgabenspektrum, flexible Arbeitszeitmodelle, eine gute Bezahlung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie Krisensicherheit ermöglichen es jedem sich mit seinen persönlichen Stärken einzubringen. Interessierte Bewerber und Bewerberinnen können sich direkt beim Hauptzollamt Gießen (bewerbungsanfragen.hza-giessen@zoll.bund.de) melden oder auf der Internet- und Karriereseite des Zoll auch via Instagram informieren.
Rückfragen bitte an:
Hauptzollamt Gießen
Stephanie Auerswald
Telefon: 0641/ 4959-5110
E-Mail: stephanie.auerswald@zoll.bund.de
www.zoll.de
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