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POL-PPTR: Polizeipräsiden Friedel Durben stellt die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) des Polizeipräsidiums Trier vor - Großraum Trier sicherste Region in Rheinland-Pfalz

POL-PPTR: Polizeipräsiden Friedel Durben stellt die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) des Polizeipräsidiums Trier vor - Großraum Trier sicherste Region in Rheinland-Pfalz
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Trier/Region (ots)

Vor Vertretern der regionalen Medien stellte Polizeipräsident Friedel Durben heute Vormittag die Entwicklung der Straftaten im Jahr 2021 im Polizeipräsidium Trier vor.

Er sprach einem bewegten Jahr für die Polizei. Exemplarisch nannte er die aufwändigen und auch belastenden Ermittlungen im Tatkomplex der Amokfahrt vom Dezember 2020 und des Rasers in der Ostallee in Trier, der Hochwasserkatastrophe sowie die Tötung des jungen Tankstellenmitarbeiters in Idar-Oberstein.

Erfreulich sei aber der deutliche Rückgang der Kriminalität im Vergleich zum Vorjahr. Mit 31.198 registrierten Straftaten bearbeitete die Polizei 1872 Fälle (5,7 %) weniger als im Vorjahr. Im Zehnjahresvergleich gab es nur 2016 weniger Delikte. Dabei stieg die Aufklärungsquote erneut um 0,5 Prozentpunkte auf nunmehr 70,9 Prozent. Hierzu ermittelten die Polizeibeamtinnen und -beamten 16.214 Tatverdächtige.

Rechnet man ausländerrechtliche Verstöße, die oft nur formaler Art sind, aus den Zahlen heraus, liegt das Straftatenaufkommen auf einem historischen Zehnjahrestief bei 28.692 Fällen, ein Rückgang um 7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Unter dieser Betrachtung ist die Aufklärungsquote mit 68,5 Prozent die höchste seit zehn Jahren und liegt damit über dem Landesdurchschnitt von 66,7 Prozent.

Die sogenannte Häufigkeitszahl, mit der die Kriminalitätsbelastung je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner beschrieben wird, liegt ohne die ausländerrechtlichen Verstöße bei 4.551. "Dieses Datum, das Gefahr, Opfer einer Straftat zu werden verdeutlicht, zeigt, dass die Menschen zwischen Prüm und Idar-Oberstein, zwischen Saarburg und Zell in der sichersten Region in Rheinland-Pfalz leben," konstatierte der Polizeipräsident.

Als ein Indiz dafür steht die Entwicklung bei den Wohnungseinbrüchen. Auch diese Straftaten, die das Sicherheitsempfinden der Menschen besonders nachhaltig beeinflussen, sanken auf den niedrigsten Wert der vergangenen zehn Jahre. Bei den 276 registrierten Einbrüchen in Wohnhäuser und Wohnungen scheiterten die Täter in 151 Fällen und es blieb beim Versuch. Das sind mit 54,7 Prozent weit mehr als die Hälfte dieser Taten. Ein Hauptgrund dafür dürfte in den erfolgreichen Auswirkungen der seit 2014 angewandten polizeilichen Bekämpfungsstrategie zu finden sein. Durch eine spezialisierte Sachbearbeitung in Verbindung mit einem weitgreifenden Präventions- und Beratungskonzept sowie einer nationalen und internationalen Vernetzung von Ermittlungsbehörden konnte das Deliktsfeld deutlich eingegrenzt werden.

Polizeipräsident Durben: "Hier wird auch deutlich, dass technische Sicherungen an Wohneigentum, über die unsere Präventionsfachkräfte regelmäßig beraten, im Kombination mit der Spezialisierung der Ermittlerinnen und Ermittler, langfristig Früchte tragen."

Eine negative Entwicklung nahm das Fallaufkommen im Bereich der Sexualstraftaten mit 800 Fällen, eine Zunahme gegenüber 2020 um 151 Fälle.

Diese deutliche Zunahme geht in erster Linie auf den Anstieg bei der Verbreitung, dem Erwerb, dem Besitz und der Herstellung pornografischer Schriften zurück. Hier spielt die Nutzung des Internets und Sozialer Medien eine zentrale Rolle, insbesondere bei minderjährigen Tatverdächtigen. Oft ohne große kriminelle Energie tauschen sie inkriminierte Fotos in Chatgruppen über Messengerdienste aus und begehen damit schwere Straftaten.

Ferner beruht die Steigerung der Fallzahlen auf einer Zunahme von sogenannten NCMEC-Mitteilungen (NCMEC: National Centre for Missing and Exploited Children). Hierbei handelt es sich um eine US-amerikanische Organisation, die Fälle von Kinderpornografie an das BKA meldet, wenn ein deutscher Nutzer kinderpornografische Schriften, deren Besitz nach § 184 b StGB strafbar ist, zu US-Internetdiensten hoch lädt.

Auch das Phänomen des sogenannten Call-Center-Betrugs beschäftigte die Ermittler 2021 in besonderem Maße. Unter den Bezeichnungen "Enkeltrick", "Schockanruf", "Falsche Polizeibeamt*innen" oder "Gewinnversprechen" sind die Maschen der Betrüger hinlänglich bekannt. Primär aus dem Ausland agierende Tätergruppierungen rufen dabei bevorzugt ältere Menschen an und versuchen, diese durch psychologisch geschulte und professionelle Gesprächsführung um Geldwerte zu prellen.

Die Fallzahlen stiegen von 988 in 2020 auf 1.416 im vergangenen Jahr. Dank forcierter und andauernder Warnungen über die Medien und der Präventionskonzepte der Polizei, im Zusammenwirken mit Netzwerkpartnern, blieb es in mehr als 95 Prozent der Fälle beim Versuch. Dennoch betrug die Schadenssumme in 2021 mehr als eine Million Euro.

Trotz der positiven Bilanz wies Polizeipräsident Durben auf die Auswirkungen der Coronapandemie für die Entwicklung der Straftaten hin: "Wir haben Grund zu der Annahme, dass sich die Entwicklung der Straftaten auch aufgrund der Regelungen zur Bekämpfung der Pandemie mit temporären Lockdowns, geänderter Voraussetzungen in der Arbeitswelt, dem öffentlichen Leben und der Wirtschaft so entwickelt haben, wie sie sich heute darstellt. Perspektivisch erwarten wir jedoch, dass die Zahl einschlägiger Straftaten mit dem Rückgang der pandemiebedingten Einschränkungen auch wieder ansteigt. Die Wiederbelebung des öffentlichen Raums sowie die rasante Zunahme der Digitalisierung und die damit einhergehende Veränderung von Tatgelegenheitsstrukturen werden diese Entwicklung forcieren."

Detaillierte Auswertungen der Polizeilichen Kriminalstatistik des Jahres 2021 und der Vorjahre sind auf der Homepage der rheinland-pfälzischen Polizei im Internet abrufbar unter: http://s.rlp.de/SU1

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Trier
Uwe Konz
Leiter der Pressestelle

Telefon: 0651-9779-1020
E-Mail: pptrier.presse@polizei.rlp.de
www.polizei.rlp.de/pp.trier

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