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Polizeipräsidium Heilbronn

POL-HN: Pressemitteilung des Polizeipräsidiums Heilbronn vom 03.03.2021 Polizeiliche Kriminalstatistik 2020 des Polizeipräsidiums Heilbronn

Heilbronn (ots)

Polizeipräsidium Heilbronn nimmt in vielen Bereichen Spitzenplätze ein

"Die Bürgerinnen und Bürger im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Heilbronn leben in der sichersten Region des Landes. Die Zahlen der diesjährigen Kriminalstatistik des Polizeipräsidiums Heilbronn sind trotz der Corona-Pandemie, die unsere Arbeit in vielen Bereichen erschwert hat, äußerst erfreulich. Sie zeigen uns, dass wir unsere Arbeit gut machen und weiterhin auf dem richtigen Weg sind." lautet die Botschaft von Polizeipräsident Hans Becker anlässlich der Veröffentlichung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2020 für den Bereich des Polizeipräsidiums Heilbronn.

Nachdem der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl die ebenfalls guten landesweiten Statistikdaten für Baden-Württemberg am 19. Februar bekanntgegeben hat, wurden die regionalen Zahlen für den Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Heilbronn am heutigen Mittwoch veröffentlicht.

"Sicher leben zu können ist ein Merkmal für eine hohe Lebensqualität. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Polizeipräsidiums Heilbronn ist es gelungen, dass die Bürgerinnen und Bürger bei uns sicher leben und sich dabei auch sicher fühlen können. Diese Tatsache ist unsere Aufgabe, tägliche Motivation und auch weiterhin unser Ziel", so Polizeipräsident Hans Becker

Corona-Pandemie hat die Zahlen beeinflusst

Die Zahlen des vergangenen Jahres sind durch die Corona-Pandemie beeinflusst. Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie griffen im vergangenen Jahr in das öffentliche - sowie in das Privatleben der Menschen in Baden-Württemberg ein. Die Einschränkungen in der Geschäfts- und Arbeitswelt, aber auch Abweichungen im Freizeit- und Kontaktverhalten der Bevölkerung, haben sich stark auf die Kriminalitätslage ausgewirkt. Fehlende Freizeitangebote und zuletzt die Ausgangsbeschränkungen, die dazu geführt haben, dass die Menschen oft zuhause waren, haben sich positiv auf die Anzahl der Wohnungseinbrüche ausgewirkt. Gleichermaßen war die Polizeiarbeit seit Beginn der Pandemie erschwert. "Noch höhere Hygienestandards, die es zu erfüllen galt und das Erfordernis, den kompletten Dienstbetrieb in allen Bereichen den Herausforderungen der Pandemie anzupassen, waren ein echter Kraftakt für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter" führt Polizeipräsident Hans Becker aus und ergänzt: "Mich macht es stolz, dass unsere guten Zahlen nicht auf den Corona bedingten Einschränkungen oder fehlenden Tatbegehungsstrukturen beruhen, sondern Konsequenz unserer guten Arbeit und eine Fortschreibung des Vorjahrestrends sind." Die Schwerpunktsetzung lautete Bekämpfung der schweren Kriminalität sowie Steigerung der Sicherheit im öffentlichen Raum "Im Zusammenhang mit der Pandemie haben wir überall sehr viel Präsenz gezeigt. Damit haben wir nicht nur dazu beigetragen, das Virus einzudämmen, sondern auch die Sicherheit im öffentlichen Raum erhöht. Im gesamten Zuständigkeitsbereich ging die Straßenkriminalität deutlich (-18,5 %) zurück. Besonders niedrig sind die Zahlen aus dem Hohenlohekreis", so Polizeipräsident Becker weiter.

Landesweit höchste Aufklärungsquote im Main-Tauber-Kreis

Insgesamt kann die Polizeiliche Kriminalstatistik für das Polizeipräsidium Heilbronn als positiv bezeichnet werden. Die Fallzahlen sind um 5,5 Prozent zurückgegangen. Vor einem Jahr wurden rund 33.300 Straftaten gezählt, aktuell liegt die Zahl bei 31.482 (-1.826 Fälle / -5,5 %; BW: -6,1 %). Damit liegt das Polizeipräsidium Heilbronn leicht unter dem Landestrend. In fast allen anderen relevanten Betrachtungen nimmt das flächenmäßig größte Polizeipräsidium des Landes jedoch einen Spitzenplatz ein. Der Stadtkreis Heilbronn ist gemessen an der Häufigkeitszahl, welche für die Kriminalitätsbelastung steht, erneut sicherster Stadtkreis in Baden-Württemberg. Vergleicht man die Häufigkeitszahl aller Polizeipräsidien des Landes miteinander, so ist das Heilbronner Präsidium ebenfalls auf dem Spitzenplatz. Die Aufklärungsquote konnte um drei Prozent gesteigert werden und stellt mit 65,4 Prozent erneut ein Fünf-Jahres-Hoch dar. "Dass wir damit über dem landesweiten Durchschnitt liegen freut uns natürlich", erläutert der Polizeipräsident. "Noch erfreulicher ist aber, dass wir im Main-Tauber-Kreis die landesweit höchste Aufklärungsquote haben (70,1 %) und der Neckar-Odenwald-Kreis (68,9 % / 2020: 3.; 2019: 1.) in diesem Bereich weiterhin einen Spitzenplatz belegt", so Hans Becker weiter. "Auf diesen Erfolgen werden wir uns nicht ausruhen. Die Kriminalitätsstatistik zeigt mir, dass meine Kolleginnen und Kollegen sehr gute Arbeit leisten, vor allem aber verdeutlicht sie, wo wir unsere personellen Ressourcen zielgerichtet einsetzen müssen. Wir haben allen Grund dazu, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Die aktuellen Zahlen zeigen uns Handlungsschwerpunkte auf, zudem wird unser Personalkörper in diesem Jahr erstmals seit längerer Zeit wieder wachsen."

Zum Polizeipräsidium Heilbronn gehören die Großstadt Heilbronn, der Landkreis Heilbronn, der Neckar-Odenwald-Kreis, der Main-Tauber-Kreis und der Hohenlohekreis. Dieser Zuständigkeitsbereich hat eine Fläche von rund 4.400 Quadratkilometern und ist damit der größte in Baden-Württemberg. Insgesamt über 855.000 Menschen haben hier ihr Zuhause. Der Präsidiumsbereich ist sowohl ländlich als auch städtisch geprägt. Diese Faktoren wirken sich auf die Kriminalität beziehungsweise Kriminalitätsbelastung aus, weshalb einzelne Deliktsbereiche differenziert betrachtet werden müssen.

Zahl der Wohnungseinbrüche im Zuständigkeitsbereich weiter rückläufig

Der tiefste Stand seit zehn Jahren ist im Bereich der Wohnungseinbrüche zu verzeichnen. Vor fünf Jahren war die Zahl noch mehr als dreimal so hoch. Im letzten Jahr wurden im Bereich des Polizeipräsidiums Heilbronn 244 Wohnungseinbrüche gezählt. Deutlich mehr als die Hälfte der Taten (56,1 %) blieben im Versuchsstadium. "Eine nochmalige Steigerung, auf die wir stolz sind und mit der wir zufrieden sein können", bewertet Polizeipräsident Becker diese Zahl. Thomas Schöllhammer, Leitender Kriminaldirektor und Leiter der Heilbronner Kriminalpolizei ergänzt: "Gerade im Bereich der schweren Kriminalität, wie bei den Einbrüchen, aber auch bei Rauschgiftstraftaten, den sogenannten Anrufstraftaten und bei großen und internationalen Ermittlungsverfahren setzt unser Präsidium immer wieder Maßstäbe". Eine Folge des seit mehreren Jahren angewandten Intensivkonzepts beim Polizeipräsidium Heilbronn ist die Steigerung der Aufklärungsquote im Bereich des Wohnungseinbruchsdiebstahls von 21,7 auf 27 Prozent (BW: 24,1 %).

Internationale Beachtung fand ein Verfahren der Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität Ende letzten Jahres. "Akribische und ausdauernde Ermittlungsarbeit meiner Kolleginnen und Kollegen führten zum Nachweis des Verkaufs von mehreren Tonnen Rauschgift und zur Sicherstellung von Marihuana im dreistelligen Kilobereich sowie Festnahmen von fast 40 Tatverdächtigen im letzten Spätjahr", erklärt Kripochef Thomas Schöllhammer.

Zahlen der Eigentumskriminalität sinken

Um 1.171 Fälle (-12,8 %) ging die Zahl aller Diebstahlsdelikte zurück. Beeinflusst wurde dieser positive Trend sicherlich durch die Maßnahmen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie: Menschen befanden sich Zuhause im Homeoffice, der Einzelhandel war lange Zeit geschlossen und Veranstaltungen wie Feste und Weihnachtsmärkte, die ebenfalls Tatbegehungsmöglichkeiten geboten hätten, mussten abgesagt werden. Gestiegene Aufklärungsquoten waren jedoch in allen Bereichen feststellbar "und diese haben nichts mit der Pandemie zu tun, sondern sind schlicht und ergreifend das Resultat der konsequenten und engagierten Arbeit meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", stellt Polizeipräsident Hans Becker fest. Teilweise sind auch längerfristige Verschiebungen feststellbar. Während die Zahlen der Eigentumskriminalität zurückgehen, ist in anderen Bereichen, bespielweise bei der Computerkriminalität (+ 5,5%), ein leichter Anstieg feststellbar.

Rückgang in den Phänomenbereichen Enkeltrick und falscher Polizeibeamter

Die Vorgehensweise von Tätergruppierungen in den Phänomenbereichen "Enkeltrick" und "angeblicher Polizeibeamter" machen allen Polizeidienststellen seit Jahren zu schaffen. Nachdem die Fälle "Enkeltrick" und "Falscher Polizeibeamter" immer weiter gestiegen waren, erreichte das Polizeipräsidium Heilbronn vor zwei Jahren eine Trendwende. Dass sich diese nun fortsetzt und die Zahlen präsidiumsweit um fast ein Drittel auf 455 zurückgegangen sind, ist sehr erfreulich. Vor allem wenn man berücksichtigt, dass die Täterinnen und Täter trotz der pandemiebedingten Einschränkungen am Telefon weiterhin uneingeschränkt agieren konnten. "Auf diese Kriminalitätsbereiche haben wir weiterhin ein Auge und wir werden unser Präventionskonzept Telefonbetrug trotz der erfreulichen Entwicklung weiter verfolgen", erklärt der Leiter der Kriminalpolizei, Thomas Schöllhammer.

Gewalt gegen Polizeibeamte

"Besorgniserregend ist für mich als Behördenleiter die Zunahme der Straftaten gegen Polizeibeamte und Rettungskräfte", kommentiert Hans Becker die Werte in diesen Deliktsbereichen. Die Fälle der Gewalt gegen Polizeibeamte erhöhte sich 2020 um zwei auf nun 215 Fälle, Rettungskräfte wurden wie im Vorjahr 15-mal während eines Einsatzes angegriffen. Mehr als die Hälfte der Tatverdächtigen (113 Fälle) waren bei den Angriffen alkoholisiert. "Diese Zahlen sind inakzeptabel und es ist verwerflich, dass diejenigen die helfen sollen, Opfer von Gewalttätigkeiten werden. Wir bauen darauf, dass derartige Delikte konsequent verfolgt und geahndet werden und vertrauen aber auch auf unsere gute Ausbildung sowie die gute Ausstattung, wie zum Beispiel die Bodycam", so Polizeipräsident Hans Becker. "In der Gesamtschau bin ich mit unseren Zahlen äußerst zufrieden. Wir konnten auf die Herausforderungen in allen Bereichen der Kriminalität reagieren und damit dafür sorgen, dass es in unserer Heimat noch sicherer ist", schließt Polizeipräsident Becker seine Ausführungen. Auf den guten Ergebnissen werden wir uns aber nicht ausruhen, sondern auch weiterhin verlässlich mit einem zielgerichteten Personal- und Ressourceneinsatz dafür sorgen, dass sich die Bevölkerung sicher fühlen kann - 365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag."

Für Rückfragen steht Ihnen die Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit des Polizeipräsidiums Heilbronn, Telefon 07131 1041011, zur Verfügung. Eine Zusammenfassung der Polizeilichen Kriminalstatistik ist auf der Homepage des Polizeipräsidiums Heilbronn abrufbar.

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Heilbronn
Telefon: 07131 104-1011
E-Mail: heilbronn.pp.sts.oe@polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/

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