Düsseldorf (ots)

Viel Fantasie, ein schickes Büro in der Kölner
Innenstadt und Stellenanzeigen bei der Bundesagentur für Arbeit:
Diese Zutaten genügten, um zahlreiche Fachkräfte in Köln und Hamburg
ohne Bezahlung arbeiten zu lassen - bis zu drei Monate lang.
Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Betruges, nicht
gezahlter Sozialbeiträge und Mietschulden.

Aggressiv ist zunächst die Einstellungsstrategie der Oppenhaus AG.
"Wir stellen 500 Leute in Deutschland ein", verkündet der Schweizer
Firmenchef Kurt. K. Die Stellenanzeigen der "Finanzkanzlei und
Wirtschaftsberatung" standen unter anderem auch im Stellenmarkt der
Bundesanstalt für Arbeit, ein seriöser Ort. Einige Mitarbeiter haben
ihre bestehenden Jobs gekündigt, weil Oppenhaus so viel verspricht:
Gute Gehälter, Firmenrabatte und Dienstwagen für die Vorstände stehen
in den Verträgen. Der immerhin zwölfköpfige Vorstand besteht
überwiegend aus neuen Leuten. Sie alle sind in den ersten Wochen mit
nichts anderem beschäftigt als mit der Durchsicht von
Bewerbungsunterlagen und dem Führen von Einstellungsgesprächen.

Die eigentlichen Firmenaktivitäten bleiben allerdings nebulös. Es
gibt keine Aufträge, keine Kunden, keine Geldeingänge. Und am 1.
Februar auch kein Gehalt. "Buchungsfehler aus der Schweiz",
entschuldigt sich die Firmenleitung vor den enttäuschten
Mitarbeitern.

Die Zahlungen werden mit immer neuen Entschuldigungen immer weiter
aufgeschoben. Das Geld käme demnächst kofferweise aus der Schweiz,
weil sich die deutschen Behörden so dumm anstellten. Einige
Mitarbeiter beginnen, über ihre Firma zu recherchieren - und stoßen
auf - Nichts: Kein Eintrag im Handelsregister, keine Bankenbonität.

Die Aktuelle Stunde berichtet heute ab 18.50 Uhr.

Redaktion:	Nicole Tigges

Rückfragen:	Sonja Steinborn, Angela Kappen
	        WDR-Pressestelle, Funkhaus Düsseldorf
	        Tel.: 02 11/89 00-5 06,
	        Fax:  02 11/89 00-3 09
	        Donnerstag, 3. Juni 2004

ots-Originaltext: WDR Westdeutscher Rundfunk

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