IKK e.V.

Dringender Handlungsbedarf gegen Betrug und Korruption im Gesundheitswesen
Krankenkassen fordern Zahnärzte zu gemeinsamen Aktivitäten gegen Betrug auf

22.11.2002 – 13:07

Bergisch Gladbach (ots)

Gemeinsame Presseerklärung
Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der gesetzlichen
Krankenkassen
AOK-Bundesverband, Bonn
   Bundesverband der Betriebskrankenkassen, Essen
   IKK-Bundesverband, Bergisch Gladbach
   Bundesknappschaft, Bochum
   See-Krankenkasse, Hamburg
   Bundesverband der landwirtschaftlichen Krankenkassen, Kassel
   Verband der Angestellten-Krankenkassen e. V., Siegburg
   AEV - Arbeiter-Ersatzkassen-Verband e. V., Siegburg
Nach Ansicht der Spitzenverbänden der Gesetzlichen
Krankenversicherung macht der jüngste Betrugsskandal mit Zahnersatz
deutlich, dass dringender Handlungsbedarf im Gesundheitssystem
besteht, um Betrug und Korruption einzudämmen. Es sei nun endlich an
der Zeit, durch harte Strafen und auch berufsrechtliche Sanktionen,
wie Zulassungsentzug, dem Betrug entgegen zutreten. Dies sei nur in
einer gemeinsamen Aktion von ärztlichen Leistungserbingern und Kassen
möglich.
Zahnärzte in ganz Deutschland sollen nach jetzigem Stand der
Ermittlungen der Staatsanwaltschaften ihren Patienten jahrelang
Prothesen eingesetzt haben, die billig im Ausland gefertigt wurden,
den Kassen und den Patienten aber den vielfach höheren deutschen
Preis in Rechnung gestellt haben. Den unrechtmäßigen Gewinn haben
sich nach den vorliegenden Erkenntnissen die Unternehmen und Ärzte
geteilt. Damit hätten die Zahnärzte Kassen und Patientinnen und
Patienten betrogen.
Beunruhigendend sei, dass hier offensichtlich mit großer
Systematik (und krimineller Energie)  Rechtsbruch betrieben worden
sei. Mit dem Betrug würde zuvörderst das Vertrauen der Versicherten
in die Zahnärzte zerstört. Der Forderung der Kassenzahnärztliche
Bundesvereinigung nach harten Strafen in den Fällen, in denen Betrug
nachgewiesen werde, schlossen sich die Spitzenverbände der
Krankenkassen an. Den Vorwurf der Bundeszahnärztekammer, die Kassen
hätten Mitschuld weisen die Spitzenverbände der Krankenkassen
vehement zurück. Es sei die Pflicht der gesetzlichen
Krankenversicherung, die Zahnärzte zur Wirtschaftlichkeit zu bewegen.
Die Notwendigkeit wirtschaftlich zu arbeiten beinhaltet nicht die
Aufforderung zur Entwicklung krimineller Energien. Durch eine
flexiblere Vertragsgestaltung könnten die Kassen künftig im
Wettbewerb untereinander ihren Versicherten preisgünstige und
qualitätsgesicherte Zahnersatzleistungen anbieten.
Diese Pressemitteilung finden Sie im Internet unter www.g-k-v.com
Federführend für die Veröffentlichung:
IKK-Bundesverband
Friedrich-Ebert-Str. / TechnologiePark
51429 Bergisch Gladbach
Ansprechpartner: Joachim Odenbach, 
Tel.: 02204/44- 111
e-Mail:  joachim.odenbach@bv.ikk.de

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