München (ots)

Unter dem Motto "Apotheke: sicher und
patientennah" startet morgen der Deutsche Apothekertag 2006. Auf der
heutigen Vorabpressekonferenz kritisierte Heinz-Günter Wolf,
Präsident der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände,
die geplante Gesundheitsreform. "Der Reformentwurf bietet nichts,
wofür zu kämpfen sich lohnte", sagte Wolf. Vielmehr sei der Entwurf
"ein Frontalangriff auf das Berufsbild des Apothekers". Die
Bundesregierung nimmt die Apotheker für Einsparungen in Höhe von 500
Millionen Euro bei Arzneimitteln in Haftung. Andernfalls droht sie
mit einem Zwangsrabatt auf die Apothekenvergütung. Dagegen wehren
sich die 21.500 Apotheken.

Bei rezeptpflichtigen Medikamenten bestimmen nicht die Apotheken
die Nachfrage. Deswegen schlägt die ABDA den direkten Verhandlungsweg
vor. Künftig sollen Pharmafirmen und Krankenkassen miteinander die
Preise für Arzneimittel aushandeln. Apotheken sorgen über das Inkasso
dafür, dass die Krankenkassen nur den Preis zahlen, den sie für ihre
Versicherten ausgehandelt haben. "Wir sorgen dafür, dass die
Einsparungen direkt bei den Kassen ankommen. Das wirkt sich positiv
auf die Beitragssätze und die Lohnnebenkosten aus", sagte Wolf.
Sollte die Regierung an ihrer Idee festhalten  und die 500 Millionen
Euro allein von den Apotheken verlangen, ziehe dies zwangsläufig
Arbeitsplatzverluste nach sich, so der ABDA-Präsident. Momentan sind
rund 140.000 Menschen in Apotheken beschäftigt. Die Apotheker seien
bereit, eine Umstellung des Arzneimittelpreissystems mitzutragen,
wenn die Apothekenvergütung wie bislang vom Medikamentenpreis
abgekoppelt bleibe, sagte Wolf.

Wolf kündigte harten Protest gegen die vorliegende Reform an. Er
forderte die Regierung auf, einen Neuanfang zu starten. "Wir
Apotheker haben gute Argumente für eine bessere Reform", sagte er. Am
kommenden Samstag um 11 Uhr werden Apotheker gemeinsam mit anderen
Berufsgruppen des Gesundheitswesens im Saal 14b des ICM -
Internationales Congress-Centrum München eine Protestveranstaltung
abhalten: Achtung! Gesundheitsreform! Gute Argumente für ein besseres
Gesetz.

Von morgen an beraten auf dem Apothekertag die 350 Delegierten der
34 bundesdeutschen Apothekerkammern und Apothekerverbände unter
anderem über die Zukunftsperspektiven der Berufsgruppe und die
Weiterentwicklung pharmazeutischer Standards in der Betreuung von
Kunden. Parallel zum Apothekertag läuft auf dem Gelände der Messe
München die EXPOPHARM - die größte europäische Fachmesse für
pharmazeutische Produkte.

Pressekontakt:

Annette Rogalla
Pressesprecherin
Tel.: 089 949-34108
E-Mail: pressestelle@abda.de
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