Darfur/Sudan: Bundesregierung fördert Gesundheitsprogramm von WORLD VISION
Mehr Beobachter nötig, um Hilfe in ländlichen Regionen zu ermöglichen
08.09.2004 – 14:40
Friedrichsdorf/Nyala (ots)
Die Hilfsorganisation WORLD VISION hat von der Bundesregierung 465.000 Euro erhalten, um dringend notwendige Gesundheitsdienste für etwa 40.000 Binnenflüchtlinge in Süd-Darfur einzurichten. Das ab September laufende Hilfsprogramm beinhaltet die Errichtung einer provisorischen Klinik in einem der ärmsten Stadtteile von Nyala, die Unterstützung des bestehenden staatlichen Krankenhauses und Maßnahmen zur Malaria-Bekämpfung.
Sowohl im Stadtgebiet von Nyala als auch in der Umgebung sind in den vergangenen Monaten zahlreiche Flüchtlingssiedlungen entstanden. Wegen mangelnder Wasserversorgung und Hygiene haben Krankheiten beträchtlich zugenommen. Das Gesundheitsministerium bemüht sich zwar, kostenlose Behandlungen zu ermöglichen, doch die Kapazitäten der Gesundheitsdienste sind längst überstrapaziert. WORLD VISION errichtet daher in dem Stadtteil Kerrare eine Klinik, die auch die Einwohner mitversorgen wird. Es wird die erste Klinik mit einem Betreuungsservice für Opfer sexueller Gewalt sein. Das bestehende Krankenhaus erhält Medikamente, Laboreinrichtungen, Geburtshilfesets und Aufklärungsmaterial. Zur Verhütung von Malaria-Epidemien werden Moskitonetze verteilt.
"Unsere humanitäre Arbeit macht unter den gegebenen Umständen gute Fortschritte", sagt Harry Donsbach, Sudan-Referent bei WORLD VISION Deutschland. "Wir konnten im August in Süd-Darfur eine Krankenstation eröffnen, 40.000 Binnenflüchtlinge mit Nahrungsmitteln versorgen und den Bau von Latrinen und Wasserstellen unterstützen." Zugang zu entlegeneren ländlichen Gebieten bekommt die Hilfsorganisation allerdings laut Harry Donsbach nur "im Schneckentempo". Die Sicherheitslage zu bewerten sei oft sehr schwierig. WORLD VISION befürwortet daher eine Vergrößerung der Beobachtertruppe der Afrikanische Union und ein erweitertes Mandat, das ihr erlauben würde, die Zivilbevölkerung effektiv zu schützen. In diese Bobachtertruppe sollten Kinderschutz-Berater sowie Menschenrechts- und HIV-Experten eingegliedert sein. Zugleich appelliert WORLD VISION an die Konfliktparteien, eine politische Lösung zu suchen.
Der Bundesregierung und der Europäischen Union legt WORLD VISION nahe, sich auch dafür einzusetzen, dass andere Brennpunkte im Sudan nicht aus dem Blick geraten. Harry Donsbach: "Der Friedensprozess im Süden ist bereits ins Stocken geraten. Es wäre für den ganzen Sudan fatal, wenn er nicht bald wieder in Gang käme. Auch in der Region Shilluk am Oberen Nil muss eingegriffen werden, denn dort finden ebenfalls Massenvertreibungen, Morde und Vergewaltigungen statt."
Spenden für die humanitäre Hilfe in Darfur erbittet WORLD VISION auf das Konto der "Aktion Deutschland Hilft", dem Bündnis der Hilfsorganisationen:
Konto-Nr. 10 20 30 Bank für Sozialwirtschaft BLZ: 370 20 500 Stichwort: Sudan
HINTERGRUND
WORLD VISION Deutschland e.V. ist ein überkonfessionelles christliches Hilfswerk mit den Arbeitsschwerpunkten langfristige Entwicklungshilfe und humanitäre Nothilfe. Rund 170 Projekte werden momentan in 45 Ländern durchgeführt. WORLD VISION Deutschland ist Teil der weltweiten WORLD VISION-Partnerschaft mit rund 20.000 Mitarbeitern in fast 100 Ländern. WORLD VISION unterhält offizielle Arbeitsbeziehungen zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit dem Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) zusammen. Weitere Infos unter: http://www.worldvision.de
Mit Fragen und Interview-Wünschen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle, Iris Manner (06172-763 153 oder 0172-916 0878) oder Barbara Neubauer (06172-763-154).
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