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Gegenwind für Sparkassen Presseinformation zur Handelsblatt Jahrestagung "Zukunftsstrategien für Sparkassen und Landesbanken" (8. und 9.2.2006, Berlin)

02.12.2005 – 16:57

Düsseldorf (ots)

Der Sparkassenverbund musste in letzter Zeit
viel verkraften: So sind die jüngsten Auseinandersetzungen mit 
Brüssel beispielsweise um die Staatsgarantien, Gewährträgerhaftung 
und Anstaltslast zu Lasten des öffentlich-rechtlichen Sektors 
ausgegangen. Zudem sieht die EU die Rechtsform der Sparkassen 
kritisch, da diese grenzüberschreitende Fusionen verhindere. Der 
Streit zwischen Sparkassen und Landesbanken über den Umgang mit den 
Direktbanken wurde zumindest entschärft und die Verbandsvertreter 
gaben grünes Licht für eine Marktoffensive der Sparkassen, um 
Marktanteile im Massengeschäft wieder zurück zu gewinnen (Quelle: 
handelsblatt.com 2.11.2005 und 8.11.2005). Wie sich Sparkassen und 
Landesbanken den neuen Herausforderungen stellen, wird auf der 
Handelsblatt Jahrestagung "Zukunftsstrategien für Sparkassen und 
Landesbanken" (8. und 9. Februar 2006, Berlin) diskutiert. Vertreter 
aus Politik, Wissenschaft und Praxis stellen Konzepte für den 
kommenden Wettbewerb vor und gehen auf neue Geschäftsfelder ein.
Wie sich öffentliche Banken ohne Anstaltslast und 
Gewährträgerhaftung auf dem Finanzmarkt positionieren können, stellt 
Dr. Helmut Linssen für das Land Nordrhein-Westfalen vor. Der 
NRW-Finanzminister will das 3-Säulen- Modell des deutschen 
Bankensystems von öffentlich-rechtlichen Banken, 
Genossenschaftsbanken und privaten Banken beibehalten und sieht die 
öffentlich-rechtlichen Kreditinstitute in NRW gut aufgestellt.
Die Umsetzung von Basel II sowie die Anwendung der 
Mindestanforderungen im Risikomanagement (MaRisk) wird sowohl die 
Kreditinstitute als auch die Aufsichtsbehörden vor große 
Herausforderungen stellen. Über den aktuellen Stand in Deutschland 
referiert Dr. h.c. Edgar Meister (Vorstandsmitglied der Deutschen 
Bundesbank). Meister geht auch auf die Unsicherheit vieler Banken 
ein, ob mit der Einhaltung von MaRisk zugleich auch die Anforderungen
der Säule 2 erfüllt sind. Er sieht die MaRisk ohne Zweifel als den 
Kern der Säule 2 (Supervisory Review Process SRP), räumt aber 
angesichts der sehr komprimierten und abstrakten Vorgaben 
Konkretisierungsbedarf ein.
Thomas von Lüpke (Senior Director, Leiter Bankenanalyse 
Deutschland, Fitch Deutschland GmbH) referiert über den Finanzplatz 
Deutschland und widmet sich insbesondere der vertikalen Integration. 
Horizontalen Fusionen steht der Rating-Experte eher kritisch 
gegenüber, da sich Einsparungen zum Beispiel beim Stellenabbau 
aufgrund des starken politischen Einflusses auf die Landesbanken 
nicht so einfach umsetzen ließen. "Die vertikale Integration zwischen
Landesbanken und Sparkassen ist vor diesem Hintergrund die einzige 
sinnvolle Alternative", sagte der Fitch-Chefanalyst in einem 
Interview. Weiteres Thema seines Vortrags ist der dezentraler 
Vertrieb und zentrale Produktion. Von Lüpke sieht dies als Vorteil, 
da eine Annäherung zwischen Sparkassen und Landesbanken ein zentrales
Risikomanagement ermögliche, während der Vertrieb vor Ort bestehen 
bleibe.
Ob sich die Refinanzierung nach dem Wegfall der 
Gewährträgerhaftung als Chance oder Engpass erweist, wird Alexander 
Wüerst, designierter Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Köln, 
erörtern. Er geht auf Pfandbriefe nach neuer Gesetzeslage, 
alternative Instrumente und Verbundlösungen ein. Den Kunden im Fokus 
hat Ben Tellings. In seinem Vortrag mit dem Titel "Erfolgsmodell 
Direktbank" hebt der CEO der ING-DiBA die Bedeutung der 
Verbrauchernähe als Wettbewerbsfaktor hervor und stellt fest: "Der 
Kunde entscheidet über den Erfolg eines Geschäftsmodells, sonst 
niemand."
Über die Strategien und Konzepte der Landesbanken im neuen 
Wettbewerb sprechen Werner Schmidt (Vorstandsvorsitzender BayernLB) 
und Alexander Stuhlmann (Vorstandsvorsitzender HSH Nordbank). Eine 
Standortbestimmung der DekaBank nimmt Franz S. Waas 
(Vorstandsvorsitzender ab 1.1.2006 der DekaBank Deutsche 
Girozentrale) vor. Was die Sparkassen von dem zentralen 
Investmentdienstleister der Sparkassenorganisation erwarten dürfen 
und wie sich das deutsche Fondsgeschäft entwickelt, sind weitere 
Themen des zukünftigen DekaBank-Chefs.
Das vollständige Programm der Handelsblatt Tagung ist im Internet 
abrufbar unter: www.konferenz.de/pr-sparkasse06

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