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Parlamentarischer Grünen-Geschäftsführer Volker Beck: "Roma sind europäisches Volk, für das wir alle Verantwortung tragen"

26.02.2013 – 00:09

Berlin/Bonn (ots)

Der 1. Parlamentarische Geschäftführer von Bündnis90/Die Grünen im Bundestag, Volker Beck, hat vor einer Dramatisierung des aktuellen Roma-Zuzugs gewarnt, Unterstützung für Kommunen angemahnt und auf die deutsche Verpflichtung zu konkreter Hilfe hingewiesen. "Die Roma sind ein europäisches Volk, für das wir alle Verantwortung tragen. Wir müssen den Teufelskreis von Armut und Chancenlosigkeit bei Bildung endlich durchbrechen", äußerte sich Beck in der Sendung UNTER DEN LINDEN. Dass Roma, die nach Deutschland kämen, sich vorzugsweise in den Städten niederlassen würden, in denen man Verwandte und Bekannte habe, sei nachvollziehbar. "Die Bundesregierung darf die Kommunen, die hier besonders gefordert sind, finanziell nicht alleine lassen", so der Bündnisgrüne weiter.

Grundsätzlich gelte es aber, in der öffentlichen Diskussion zu differenzieren. "Es gibt eine Zuwanderung aus Not und eine Zuwanderung auf den Arbeitsmarkt." Beck schlug vor, alles zu unternehmen, um allen Menschen, die nach Deutschland kämen, eine Integration zu erleichtern. "Jeder Migrant oder Flüchtling sollte nach einigen Wochen ein Angebot erhalten, Deutsch zu lernen", sah Beck die Sprache als entscheidendes Integrationsmittel. Desweiteren forderte Beck die Bundesregierung auf, stärker darauf zu achten, dass die für Roma gedachten Hilfen an Rumänien und Bulgarien auch die Menschen vor Ort erreichten. "Man sollte bei den Zahlungen nicht nur auf Quantität, sondern auch Qualität achten", so Beck.

Entgegen mahnender Stimmen sah der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Union im Bundestag, Michael Fuchs, keine verstärkte Zuwanderung durch die für 2014 beschlossene Arbeitnehmer-Freizügigkeit aus Bulgarien und Rumänien. "Es wird keine Wanderungswelle geben." Im Gegenteil müsse man in Deutschland froh sein, wenn Menschen ins Land kämen, um hier zu arbeiten. "Zuwanderung ist eine Chance. Wir brauchen 200.000 bis 300.000 Menschen. Wenn wir das nicht schaffen, werden wir den Wohlstand in Deutschland so nicht halten", war Fuchs überzeugt.

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