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Schnappauf: Guttenbergs Internationalität ist sein Vorteil
Kuhn: Glos hatte ordnungspolitische Defizite

10.02.2009 – 10:13

Bonn (ots)

BDI-Hauptgeschäftsführer Werner Schnappauf hat die
Kritik an der Berufung von Karl-Theodor zu Guttenberg zum neuen 
Bundeswirtschaftsminister zurückgewiesen. In der PHOENIX-Sendung 
"Unter den Linden" sagte er am Montagabend: "Man kann einen Menschen 
nicht danach beurteilen, dass er erst ab 40 oder 50 bestimmte 
Aufgaben wahrnehmen darf." Gerade in der Zeit der Krise sei es gut, 
wenn man mit Kräften, die jung und dynamisch herangehen und zugleich 
ein solides Fundament haben, agiere.  Schnappauf bescheinigte zu 
Guttenberg wirtschaftspolitische Kompetenzen durch seinen bisherigen 
Werdegang: "Er hat beide Strukturen kennen gelernt: sowohl 
mittelständische als auch Konzernstrukturen. Deshalb glaube ich, ist 
er für die Aufgabe trotz seiner Jugendlichkeit gut gerüstet." Ein 
besonderer "Vorteilswert" für den CSU-Politiker sei dessen 
Internationalität. "Er ist so gut vernetzt wie kaum ein Zweiter im 
transatlantischen Verhältnis. Er kennt die Verhältnisse in den USA 
vorzüglich. Und wenn wieder wollen, dass die Arbeitsplatzmaschine in 
Deutschland angeworfen wird, dann ist es natürlich ganz wichtig, dass
die Zusammenarbeit mit den USA funktioniert", so der 
BDI-Hauptgeschäftsführer.
Ebenfalls in der PHOENIX-Sendung warf der Fraktionsvorsitzende von 
Bündnis 90 / Die Grünen, Fritz Kuhn, der Union wirtschaftspolitische 
Kompetenzlosigkeit vor: "Wir brauchen eigentlich schon seit Jahren 
jemanden, der den Job auch wirklich machen will. Ich hatte im 
Bundestag immer den Eindruck, der Michel Glos will das gar nicht 
machen und so hat er auch agiert." Mit Blick auf die Vorgänge bei der
Benennung des neuen Wirtschaftsministers sagte Kuhn: "Man muss sich 
fragen, wer hat eigentlich die Richtlinienkompetenz in Deutschland. 
Führt die Kanzlerin oder wird von einer Regionalpartei entschieden, 
wer in der Wirtschaftskrise der Wirtschaftsminister ist?" Wörtlich 
ergänzte der Grünen-Politiker: "Seehofer war überfordert mit der 
ganzen Situation. Sonst hätte er da nicht einen Tag lang überhaupt 
nicht richtig senden können." Wenn die CSU jemanden gehabt hätte, der
sich als Wirtschaftsfachmann aufgedrängt hätte, "dann hätten die auch
nicht so lange gebraucht", sagte Kuhn. Glos habe offensichtliche 
ordnungspolitische Defizite gehabt. Gerade in der Wirtschaftskrise 
sei es nun wichtig, "dass die Leute verstehen, welche Linie 
eigentlich gefahren wird." Zur Berufung des neuen 
Wirtschaftsministers zu Guttenberg sagte der Grünen-Fraktinschef: 
"Ein bisschen problematisch ist es schon, dass ein Außenpolitiker in 
der Wirtschaftskrise ran muss. Er muss sich sehr, sehr schnell in das
Ministerium richtig einarbeiten und schauen, dass eine Linie 
rauskommt."

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