NABU

NABU fordert umfassenden Schutz für Afrikanische Elefanten

17.04.2000 – 17:13

Bonn (ots)

Der Naturschutzbund NABU hat die EU-Delegation bei
der CITES-Artenschutzkonferenz in Nairobi aufgefordert, sich nicht
aus der Verantwortung für den Afrikanischen Elefanten zu stehlen.
"Der Afrikanische Elefant gehört auf Anhang 1 und somit unter totalen
Schutz", sagte NABU-Artenschutzexpertin Birga Dexel. Vor der
endgültigen Abstimmung haben sich die afrikanischen Staaten nach
Agenturmeldungen auf einen gemeinsamen Antrag geeinigt, der eine
herabgestufte Schutzkategorie für Elefanten in Namibia, Botswana,
Simbabwe und Südafrika bei vollständigem Verbot des Elfenbeinhandels
vorsieht. "Mit einer solchen Entscheidung soll die Weltöffentlichkeit
langsam daran gewöhnt werden, dass spätestens nach der nächsten
CITES-Konferenz Elfenbeinhandel wieder salonfähig wird", kritisierte
Dexel diese Salamitaktik.
Das Europäische Parlament hatte sich am 27. März dieses Jahres für
den totalen Schutz des Afrikanischen Elefanten ausgespochen. "Die
EU-Delegation in Nairobi soll sich an diese demokratisch legitimierte
Vorgabe halten", forderte die NABU-Expertin. Bei der CITES-Konferenz
geben die EU-Staaten ihre Stimme zwar einzeln ab, müssen aber
einheitlich stimmen. Nach Auffassung des NABU haben sich bisher
sowohl die EU-Staaten als auch die USA hinter der Forderung nach
einer einheitlichen afrikanischen Position versteckt. Der jetzt
vorgelegte Kompromiss würde dem Schutz des Afrikanischen Elefanten in
keiner Weise gerecht, so Dexel: "Schon für die letzten Jahre ist ein
deutlicher Anstieg der Wilderei zu verzeichnen."
Dexel lobte das konsequente Eintreten der deutschen Delegation für
den Schutz des Afrikanischen Elefanten: "In dieser Frage geht
Deutschland tatsächlich einmal voran." Angesichts der Vorbildfunktion
der EU für andere Staaten würde dem Artenschutz bei einer
Herabsetzung des Afrikanischen Elefanten ein Bärendienst erwiesen,
warnte die NABU-Expertin.
Für Rückfragen:
Birga Dexel, NABU-Artenschutzexpertin, 030-284984-42
Im Internet zu finden unter http://www.nabu.de

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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