Greenpeace e.V.

60 Jahre Hiroshima: Greenpeace demonstriert in Berlin gegen Atomwaffen
Bomben-Modell vor US-Botschaft erinnert an Kriegsopfer

06.08.2005 – 11:38

Berlin, 6. 8. 2005 – Gegen Atomwaffen und Krieg protestieren 15
Greenpeace-Aktivisten heute in Berlin in der Nähe der
us-amerikanischen Botschaft. Die Umweltschützer haben ein sechs Meter
großes Modell einer Atombombe aufgebaut, aus der sich eine
skelettierte Freiheitsstatue windet. Damit erinnern die
Umweltschützer an den 60. Jahrestag des Abwurfs der ersten Atombombe
über dem japanischen Hiroshima durch die Vereinigten Staaten. Auf
einem Banner steht: „60 Jahre danach: Für eine Welt ohne Atomwaffen-
USA nuklear abrüsten“. Mit der Aktion erinnert Greenpeace an die fast
300.000 Toten durch die Atombombenabwürfe über Hiroshima und
Nagasaki.
„In unserer Welt haben Atomwaffen nichts mehr verloren“, sagt
Wolfgang Lohbeck, Abrüstungsexperte von Greenpeace. „Diese Bomben und
Raketen sind überflüssig und gehören auf den Schrott.“ Dennoch lagern
auch 15 Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges weltweit über 16.000
einsatzbereite Atombomben in den Arsenalen, der Löwenanteil davon in
den USA und Russland.
„Es ist ein Trauerspiel“, so Lohbeck, „dass die USA aus den
verheerenden Geschehnissen von vor 60 Jahren offenbar nichts gelernt
haben. Anstatt weiter atomar aufzurüsten und sich sogar einen
atomaren Erstschlag offenzuhalten, müssen sich die USA für den Abwurf
der Atombombe entschuldigen und mit der nuklearen Abrüstung beginnen“
In ihrer neuen Verteidungsstrategie aus dem Jahr 2002 halten sich
die USA generell den Ersteinsatz von Atomwaffen und deren Einsatz
gegen Nicht-Atomwaffenstaaten vor. Hierfür entwickeln
US-Rüstungskonzerne neue Atomwaffen, sogenannte Mini-Nukes. Zudem
forschen US-Waffenlabors an tief in die Erde eindringenden atomaren
„Bunkerbrechern“. Mit der Entwicklung dieser neuen Waffen ebenso wie
mit ihrer Weigerung, atomar abzurüsten, brechen die USA den
Atomwaffensperrvertrag von 1970. Darin hatten sich die Vereinigten
Staaten und die anderen Atommächte zur atomaren Abrüstung
verpflichtet. Der Vertrag verbietet Staaten, die 1967 keine
Atomwaffen besaßen, diese zu bauen oder zu kaufen. Die Atommächte
gingen im Gegenzug die Verpflichtung ein, ihre Atomwaffen
schrittweise abzurüsten.
Greenpeace beteiligt sich weltweit an Gedenkveranstaltungen zum
Atombombenabwurf. Gestern ließen Greenpeace-Aktivisten 10.000
Luftballons in Form von Friedenstauben vor dem Atombombendom in
Hiroshima aufsteigen. An den Ballons waren Friedensbotschaften aus
155 Ländern befestigt.
Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie den Greenpeace
Abrüstungs-Experten Wolfgang Lohbeck mobil unter Tel. 0171-8780 823,
oder Pressesprecher Björn Jettka unter 0171-8780 778. Internet:
www.greenpeace.de
Internet: www.greenpeace.de

Original-Content von: Greenpeace e.V., übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Greenpeace e.V.
Weitere Storys: Greenpeace e.V.