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Greenpeace: Störfall im Atomkraftwerk Krümmel zeigt Parallelen mit vergangenen Pannen
Zweijährige Überprüfung des Vattenfall-Reaktors konnte Probleme nicht beheben

03.07.2009 – 13:02

Krümmel (ots)

3. 7. 2009 -  Seit zwei Jahren bekannte Probleme
sind erneut veranwortlich für den jüngsten Störfall im Atomkraftwerk 
Krümmel.  Wie die schleswig-holsteinische Atomaufsicht mitteilt, hat 
es im Atomkraftwerk Krümmel in Verbindung mit dem Ausfall eines 
Transformators Probleme bei der Steuerung der Speisewasserpumpen 
gegeben. 2007 gab es während des Trafobrandes im gleichen technischen
Bereich des Reaktors eine ähnliche Panne. Auch damals war die 
ausreichende Versorgung des Reaktors mit Kühlwasser und Strom 
gefährdet. Der Reaktor wurde abgeschaltet.
"Vattenfall bekommt die Atomenergie nicht in den Griff", sagt 
Mathias Edler, Atom-Experte von Greenpeace. "Zwei Jahre Dauerprüfung,
Reparatur und Entwicklung von Gegenmaßnahmen und jetzt kurz nach dem 
Wiederanfahren des Reaktors das gleiche Problem: Vattenfall sollte 
keine hochriskanten Atomkraftwerke betreiben dürfen". Einer der jetzt
erneut betroffenen Transformatoren zur Eigenstromversorgung wurde 
2007 nach dem Defekt per Tiefflader zur Reparatur und Überprüfung 
nach Dortmund transportiert.
Laut Vattenfall sei die aktuelle Schadensursache diesmal allein 
ein offenbar schon vor einiger Zeit von Hand falsch geschaltetes 
Ventil. Ein technischer Defekt scheide aus, teilt der Konzern mit. 
"Das offenbart die Unzuverlässigkeit des Betreibers", sagt Edler. 
"Wenn in einem hochriskanten AKW einfach unbemerkt irgendwelche Hebel
und Schalter umgelegt werden können, dann ist das Grund, dem 
Betreiber die Lizenz zu entziehen und den Reaktor endgültig 
stillzulegen."
Auch 2007 gab es einen Bedienfehler der Mannschaft, der die 
Situation während des Trafobrandes noch verschärfte.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Mathias Edler, Tel. 
0151-18053 404 oder Pressesprecher Björn Jettka, Tel. 0171-8780 778.
Internet: www.greenpeace.de

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