Neue Osnabrücker Zeitung

Mützenich: "Putin handelt komplett irrational"

26.02.2022 – 10:00

Osnabrück (ots)

Mützenich: "Putin handelt komplett irrational"

SPD-Fraktionschef sieht Sicherheitsordnung in Europa "zertrümmert" - "Naiv waren wir mit Sicherheit nicht"

Osnabrück. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich zweifelt angesichts des Ukraine-Krieges am Verstand von Russlands Präsident Wladimir Putin. "Er handelt komplett irrational und schadet seinem eigenen Land. Ich bezweifele mittlerweile, dass er die Zeichen noch klar erkennen kann", sagte Mützenich im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). So werde der Krieg zur Folge haben, dass Russland "energiepolitisch verzwerge", weil sich die Europäer nun schnellstmöglich andere Quellen für Gas und Öl erschließen würden.

Zugleich wies Mützenich den Vorwurf zurück, die SPD und die Bundesregierung seien gegenüber Putin zu gutgläubig gewesen. "Naiv (waren) wir mit Sicherheit nicht", sagte der Außenpolitiker der "NOZ". Aber "es bleibt zu konstatieren, dass wir uns in Putin getäuscht und ihn für einen rationalen Akteur gehalten haben".

Mit dessen Überfall auf die Ukraine habe Putin das Ziel einer gemeinsamen Sicherheitsordnung für Europa "zertrümmert". "Nun müssen wir alles daransetzen, eine noch weitergehende militärische Eskalation zu verhindern und die ukrainische Bevölkerung so gut wie irgend möglich zu schützen", sagte Mützenich der "NOZ".

__________________________________________________________________________

Mützenich: Es geht bei Weitem nicht nur um Europa!

SPD-Fraktionschef sieht Gefahr weiterer russischer Angriffe auf ehemalige Sowjetrepubliken - Appell an UN-Sicherheitsrat

Osnabrück. Nach Beginn des Ukraine-Krieges sieht SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich die Gefahr russischer Angriffe auf weitere frühere Sowjetrepubliken. Russlands Präsident Wladimir "Putin spricht davon, 'russische Seelen' zu sammeln, all jene zu vereinen, die 'russisch denken'. Es geht also bei Weitem nicht nur um Europa!", sagte Mützenich im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "All den früheren Sowjetrepubliken wird in diesen Stunden klar, wozu Putin fähig ist, wenn er behauptet, dass auch russischsprachige Minderheiten in anderen Ländern als Russland bedroht seien."

Entscheidend werde sein, dass sich die Nachfolgestaaten der Sowjetunion mit russischen Minderheiten Putin entgegenstellten, so Mützenich weiter. "Und der UN-Sicherheitsrat muss sich konsequent einschalten. Er ist das Gremium, das nach dem Zweiten Weltkrieg zur Wahrung des Friedens geschaffen worden ist." Der Sicherheitsrat müsse sofort klarstellen, "dass sich der russische Staat durch seinen Angriffskrieg endgültig von den Werten der internationalen Staatengemeinschaft verabschiedet hat."

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabr�cker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Orte in dieser Meldung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 26.02.2022 – 01:00

    Mützenich widerspricht Lindner: "Immer noch mehr Aufrüstung kann nicht die Antwort sein"

    Osnabrück (ots) - Mützenich widerspricht Lindner: "Immer noch mehr Aufrüstung kann nicht die Antwort sein" SPD-Fraktionschef gegen Anhebung der Verteidigungsausgaben - "Klüger wäre es, militärische Kräfte in Europa zu bündeln" Osnabrück. Forderungen von Finanzminister Christian Lindner (FDP) nach höheren Militärausgaben als Reaktion auf den Ukraine-Krieg ...

  • 26.02.2022 – 01:00

    Ifo-Chef Fuest plädiert nach Russlands Angriff auf Ukraine für späteren Atomausstieg

    Osnabrück (ots) - Ifo-Chef Fuest plädiert nach Russlands Angriff auf Ukraine für späteren Atomausstieg Ökonom will AKW zumindest so lange laufen lassen, "bis Abhängigkeit vom russischen Erdgas überwunden ist" Osnabrück. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine plädiert Ifo-Chef Clemens Fuest dafür, die noch im Betrieb befindlichen deutschen ...

  • 26.02.2022 – 01:00

    Bauernverband: EU muss Agrarpolitik angesichts des Ukraine-Krieges hinterfragen

    Osnabrück (ots) - Bauernverband: EU muss Agrarpolitik angesichts des Ukraine-Krieges hinterfragen Rukwied: Versorgungssicherheit muss im Mittelpunkt stehen - "Knappheit werden wir bei Ernten merken" Osnabrück. Der Deutsche Bauernverband hat angesichts des Ukraine-Krieges dazu aufgerufen, die EU-Agrarpolitik zu hinterfragen. Verbandspräsident Joachim Rukwied sagte ...