Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Neue OZ - Nachricht zu AKW-Abriss

09.07.2014 – 05:00

Osnabrück (ots)

Niedersachsen: AKW-Betreiber müssen Zwischenlager für radioaktiven Abfall schaffen

Minister drängt Unternehmen zu zügigem Abriss alter Meiler trotz fehlenden Endlagers

Osnabrück. Niedersachsen drängt die Betreiber von Atomkraftwerken, Kapazitäten zur Zwischenlagerung von schwach- und mittelradioaktiven Stoffen zu schaffen, die beim Abriss der Anlagen anfallen. Landesumweltminister Stefan Wenzel (Grüne) sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch): "Eine Just-in-Time-Anlieferung an das Dauerlager wird ohnehin nicht möglich sein, ohne Zwischenlager wird es nicht gehen."

Das bundesweite Endlager Schacht Konrad bei Salzgitter wird voraussichtlich erst 2019 in Betrieb gehen, zuletzt war über eine weitere Verzögerung spekuliert worden. Derweil laufen bereits die Genehmigungsverfahren für geplante Abrisse alter Atommeiler etwa in Lingen oder im Kreis Wesermarsch.

Wenzel drängte die Unternehmen in der NOZ dazu, nach erteilter Genehmigung zügig mit den Abrissarbeiten zu beginnen. Sein Ministerium werde nicht akzeptieren, "dass Betreiber den Rückbau aufschieben, um Kosten zu sparen".

Wie die Zeitung Blatt berichtet, steht die Genehmigung zum Abriss des alten Atomkraftwerks Lingen bevor. Beim Rückbau des 1977 endgültig abgeschalteten Meilers sollen rund 1500 Tonnen schwach und mittelstark strahlender Abfall anfallen, der in ein Endlager gebracht werden müsste, heißt es unter Berufung auf den Betreiber RWE. Hinzu kämen weitere rund 620 Behälter mit radioaktivem Abfall, die derzeit noch in dem Gebäude zwischengelagert werden.

Am Freitag befasst sich der Bundesrat auf Antrag der Länder Schleswig-Holstein, Rheinland-Pfalz und Hessen mit dem Thema Rückbau. Die Länder fordern die Bundesregierung auf, unabhängige Gutachten in Auftrag zu geben, die die Abrisskosten ermitteln. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" unter Berufung auf den Antrag schreibt, soll auf Basis der Studien überprüft werden, ob die Kraftwerksbetreiber genug Rücklagen für den Abbau gebildet haben. Nach dem Willen der drei Länder sollen dafür nach dem Verursacherprinzip alleine die Unternehmen aufkommen, nicht der Steuerzahler.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: +49(0)541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabr�cker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Orte in dieser Meldung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 08.07.2014 – 14:18

    Neue OZ: Nachricht zu Asylanträgen ukrainischer Bürger in Deutschland

    Osnabrück (ots) - Mehr Asylanträge ukrainischer Bürger in Deutschland Bislang 276 Anträge in 2014 verzeichnet - 2013 waren es insgesamt 152 Osnabrück.- Seit Beginn der Krise in der Ukraine betragen deutlich mehr Bürger des osteuropäischen Landes in Deutschland Asyl. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) unter Berufung auf Zahlen des ...

  • 08.07.2014 – 13:29

    Neue OZ: Neue OZ - Interview mit Stephan Braunfels, Münchener Architekt

    Osnabrück (ots) - "Die meisten neuen Museen sind Showbauten" Stephan Braunfels kritisiert Architektenkollegen scharf Osnabrück." Die meisten neuen Museen sind Showbauten, die als Museen schwer zu benutzen sind", kritisiert der Münchener Architekt Stephan Braunfels den Zustand des zeitgenössischen Museumsbaus. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" ...