Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu G20
Gipfel
Basel III

12.11.2010 – 22:00

Osnabrück (ots)

Nicht kleinreden

In Zeiten, in denen Zuversicht bei Anlegern zurückkehrt und Investmentbanker ihren Konzernen wieder zu Gewinnsprüngen verhelfen, kommt der Dämpfer aus Seoul gerade recht. Mit der Verpflichtung auf das "Basel III"-Abkommen wollen die 20 mächtigsten Industriestaaten verhindern, dass sie sich - wie bei der Finanzkrise 2007/2008 - noch einmal von selbst ernannten "Herren des Universums" vorführen lassen müssen.

Ob die verschärften Eigenkapitalregeln für die Kreditwirtschaft das tatsächlich verhindern können, muss sich erst zeigen. Aber von vornherein kleinreden sollte man deren Wirkung nicht. Nach einer internen Berechnung der Bundesbank müssten allein die zehn größten deutschen Banken ihr Eigenkapital um 50 Milliarden Euro aufstocken, um die Anforderungen von "Basel III" zu erfüllen. Das dürfte zu mehr Vorsicht im Geschäftsgebaren der Branche führen.

Das Ja der G 20 zur Reform des Internationalen Währungsfonds kam wie erwartet. Doch in einem wesentlichen Punkt, nämlich ihrem Handelsstreit, ist die Staatengemeinschaft nach ihrem Seouler Gipfel nicht weiter als vorher. Mit Recht hat etwa die Kanzlerin Forderungen nach einer Drosselung des deutschen Exports zurückgewiesen. Doch ebenso mit Recht pochen Partner wie die USA darauf, dass die Deutschen ihre Binnennachfrage stärken müssen. Das trifft die Regierung Merkel an einer ihrer empfindlichsten Stellen.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabr�cker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Orte in dieser Meldung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 12.11.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Entwicklungshilfe

    Osnabrück (ots) - Die richtigen Fragen Ein Lob den Grünen: Sie stellen der Regierung Fragen nach dem Geschäftsgebaren des Entwicklungshilfe-Dienstleisters AGEF, der Steuergeld mutmaßlich abzockt, anstatt es vertragsgemäß zur Förderung der Armen einzusetzen. Es sind die richtigen Fragen: Was hat dieses Unternehmen so glänzend ins Geschäft mit deutschen Ministerien und Behörden gebracht? Man könnte auch fragen: ...

  • 11.11.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Italien / Koalition

    Osnabrück (ots) - Hoffnung für Italien Von Silvio Berlusconi ist bekannt, dass er sich nie scheut, Niveau-Untergrenzen zu unterbieten. So wäre die Volte um das Eingreifen von Italiens großem Medien- und Politzampano bei der Polizei zugunsten einer 17-jährigen Gesellschafterin kaum noch der Rede wert. Schließlich sind die Geschichten Legion, in denen Berlusconi als Rechtsbeuger oder als Lustgreis eine dem ...

  • 11.11.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Gesundheit / Reformen / Bundestag

    Osnabrück (ots) - Gute Besserung Niemandem ist zu vermitteln, warum in Deutschland innovative Medikamente viel teurer sind als in anderen Ländern. Es liegt daran, dass bisher die Pharma-Branche selbst sehr hohe Preise festlegen kann. Dies führt dazu, dass ein neues Medikament raffiniert vermarktet wird, während der medizinische Fortschritt wissenschaftlich unbewiesen ist. Um diesem Vorgehen einen Riegel vorzuschieben, ...