Westdeutsche Allgemeine Zeitung

WAZ: Die Pflicht verletzt. Kommentar von Hans-Josef Justen

21.07.2008 – 20:09

Essen (ots)

Olympischer Ehrgeiz und Vaterlandsliebe in allen
Ehren. Doch was sich der hochdotierte Schalke-Profi Rafinha geleistet
hat, übersteigt das erträgliche Maß an Toleranz und Verständnis. Er 
weigert sich, an der Saisonvorbereitung seines Arbeit- und Geldgebers
teilzunehmen, weil er mit und für Brasilien in Peking Gold gewinnen 
will.
Zugegeben, Rafinha befindet sich in einer Zwickmühle. Zerrieben 
von einem ungeklärten juristischen Gezänk zwischen dem 
Internationalen Olympischen Komitee und dem Fußball-Welt-Verband 
einerseits und den betroffenen Vereinen andererseits. Zankapfel in 
einem unseligen Konflikt, der von den Funktionären längst hätte 
geklärt werden müssen und nicht auf dem Rücken der Spieler hätte 
ausgetragen werden dürfen.
Doch Rafinha hat nicht das Recht, sich eigenmächtig und dreist 
über Pflichten hinwegzusetzen, die er gegenüber Schalke 04 bei 
Zahlung eines jährlichen Millionen-Gehalts akzeptiert hat. Den 
Mannschaftsbus in Richtung Österreich abfahren zu lassen und 
stattdessen mit Brasilien über Paris nach Peking zu düsen, ist 
unprofessionell, unkollegial, egoistisch. Neue Freunde hat er auf 
Schalke nicht gewonnen.

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