Aktion Mensch e.V.

1000Fragen-Projekt zur Bioethik wird fortgesetzt
"Ein Austausch ohne Entscheidungsdruck"

07.05.2004 – 11:00

Bonn (ots)

Fünfzig prominente Persönlichkeiten aus Politik,
Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Medien beziehen ab sofort im
Internet Stellung zu einer Frage aus dem 1000Fragen-Projekt zur
Bioethik. Gleichzeitig ruft die Aktion Mensch über Plakate, Anzeigen
und Kinospots die Bevölkerung auf, sich unter www.1000fragen.de an
der Debatte zu beteiligen.
Mehr als 9.000 Fragen zum Thema Bioethik wurden seit Beginn des
1000Fragen-Projektes im Oktober 2002 im Internet gesammelt. Wie
sollen sie beantwortet werden? Die Aktion Mensch hat prominente
Persönlichkeiten gebeten, die Patenschaft für eine Frage ihrer Wahl
zu übernehmen und zu begründen, warum sie gerade diese Frage für
diskussionswürdig halten. Diese Statements bilden den Ausgangspunkt
der Diskussion. Dr. Wolfgang Thierse, Bundestagspräsident,
beispielsweise äußert sich zu der Frage "Gibt es ein Recht auf Glück
und ein leidloses Leben?" Ob man ein Spiel spielen darf, dessen
Regeln man nicht kennt, dieser Frage stellt sich René Röspel, MdB und
Vorsitzender der Enquete-Kommission "Ethik und Recht der modernen
Medizin". Hans-Olaf Henkel, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft,
kritisiert das 1000Fragen-Projekt, hat aber dennoch die Patenschaft
dieser Frage übernommen: "Darf der Mensch alles, was er kann?"
Zu den Projektpaten gehören: Dr. Norbert Blüm, Bundesminister
a.D., Dr. Bernhard Conrads, Geschäftsführer der Bundesvereinigung
Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung, Prof. Herta
Däubler-Gmelin, Bundesministerin a.D., Dr. Heiner Geißler,
Bundesminister a.D., Dr. Ricardo Gent, Geschäftsführer der Deutschen
Industrievereinigung Biotechnologie, Prof. Dietrich Grönemeyer,
Mediziner und Autor, Professor Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der
Bundesärztekammer, Dr. Margot Käßmann, Landesbischöfin der
evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Dietrich Mattausch,
Schauspieler, Ulla Meinecke, Sängerin, Prof. Dr. Jens Reich,
Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin und Mitglied im
Nationalen Ethikrat, Hans-Christian Ströbele, MdB, Magdalene Weiß,
Präsidentin des Bundes deutscher Hebammen, Dr. Bernd Wegener,
Industrievereinigung Pharmazeutische Industrie, Dr. Guido
Westerwelle, FDP-Parteichef, Ute Willing, Schauspielerin, Prof.
Ernst-Ludwig Winnacker, Präsident der Deutschen
Forschungsgemeinschaft, Brigitte Zypries, Bundesministerin für
Justiz. Weitere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens haben ihre
Beteiligung angekündigt.
"Ziel dieses Prozesses sind nicht verbindliche Antworten oder eine
Abstimmung. Wir möchten vielmehr die Möglichkeit bieten, sich ohne
Entscheidungsdruck zu informieren und auszutauschen", erklärt Heike
Zirden, Pressesprecherin der Aktion Mensch und Projektleiterin. Die
Organisation fordere seit Start des Projektes eine stärkere
Beteiligung der Bevölkerung an bioethischen Diskussionen. "Denn die
Entwicklungen in Biowissenschaften und Medizin und die Verhandlungen
darüber, wie wir in Zukunft mit diesen Möglichkeiten umgehen möchten,
berühren zentrale Fragen unseres Menschenbildes und die Grundlagen
des gesellschaftlichen Zusammenlebens", so Zirden weiter. Deshalb
könnten Entscheidungen darüber nur auf der Grundlage eines breit
angelegten öffentlichen Meinungsbildungsprozesses getroffen werden.
Die Internetseiten des Projektes haben sich im vergangenen Jahr
zum erfolgreichsten Bürgerforum zu bioethischen Fragen entwickelt.
Mehr als 500.000 Menschen besuchten www.1000fragen.de und
hinterließen mehr als 9.000 Fragen und 35.000 Kommentare. Nun ist die
Bevölkerung aufgerufen, über Antworten zu diskutieren: Welche Fragen
brauchen eine eindeutige Antwort? Welche mehrere? Welche Fragen
beantwortet man lieber gar nicht? Und: Gibt es solche, bei denen sich
schon die Diskussion verbietet? Unter www.1000fragen.de kann sich
jeder an dieser neuen Form "öffentlicher Kommissionsarbeit"
beteiligen. Anfang August soll der Diskussionsverlauf aller Foren in
Dossiers zusammengefasst werden. Die Ergebnisse sollen in einem Buch
dokumentiert und veröffentlicht werden.
Texte und Bildmaterial zum Download unter www.1000fragen.de

Pressekontakt:

Verantwortlich:
Heike Zirden
Bereichsleiterin Presse-, Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung
Telefon: 0228-20 92-362
E-Mail: heike.zirden@aktion-mensch.de

Ansprechpartnerin:
Mechthild Buchholz
PR-Journalistin
Telefon: 0228-20 92-363
E-Mail: mechthild.buchholz@aktion-mensch.de

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