VDA - Verband der Automobilindustrie e.V.

Keine Unfälle mehr, weniger CO2-Ausstoß, hohe Innovations-Power

20.03.2014 – 13:00

Hannover (ots)

Auf Europas größtem Technologie-Symposium diskutieren Experten über vernetztes Fahren, Fahrzeugsicherheit, Umwelt und Elektromobilität - 16. Technischer Kongress des VDA in Hannover MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN

Anmoderation:

Wer in der Automobilindustrie Rang und Namen hat ist heute (Donnerstag, 20.03.) nach Hannover gekommen. Denn der 16. Technische Kongress des VDA ist nicht nur ein Muss für alle, die in dieser Branche arbeiten, sondern widmet sich zwei Tage lang auch den wichtigsten Zukunftsthemen der Mobilität: Elektromobilität, vernetztes Fahren und Fahrzeugsicherheit. Und deshalb sind unter den 500 Kongressteilnehmern auch viele Vertreter aus Politik und Wissenschaft. Matthias Wissmann, der Präsident des Verbands der Automobilindustrie, berichtete in seiner Eröffnungsrede von den guten Zahlen der deutschen Hersteller in den beiden ersten Monaten des Jahres 2014. Gleichzeitig appellierte er aber an die Hersteller und Zulieferer, weiter in Innovationen zu investieren:

O-Ton Matthias Wissmann

In Deutschland gibt es gelegentlich in diesen Tagen die verbreitete Meinung wir könnten uns auf dem erreichten Hochplateau ausruhen. Ich glaube, jeder der erfolgreich ist im Sport, in der Technik, in der Ökonomie weiß genau, wir können uns keine Sekunde ausruhen. Im Wettrennen der Zukunft gewinnen nicht die Großen gegen die Kleinen, sondern die Schnellen gegen die Langsamen. (0:30)

Und dies bedeutet für den VDA-Präsident, dass weiter investiert werden muss. Die deutsche Automobilindustrie steht nicht zuletzt deshalb so gut da, weil sie seit 2009 jedes Jahr ihre Investitionen allein im Inland um eine Milliarde Euro erhöht hat:

O-Ton Matthias Wissmann

Wenn Sie die letzten Zahlen sehen, 27,5 Milliarden hat die deutsche Automobilindustrie 2013 weltweit für Forschung und Entwicklung ausgegeben, davon 17,5 Milliarden am Standort Deutschland. Das ist insgesamt ein Drittel der gesamten Forschungsaufwendungen der Deutschen. (0:26)

Zwei Bereiche bilden die großen Herausforderungen der Zukunft: Fahrzeugtechnik und Vernetzung auf der einen Seite, Umwelt, Energie und Elektromobilität auf der anderen Seite. Und gerade im Umwelt-Bereich ist in den letzten Jahren herausragendes erreicht worden: Die deutschen Hersteller bieten heute 878 Modelle an, die höchstens 130 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen. 528 Modelle liegen sogar unter 120 Gramm. Mit diesen Effizienzsteigerungen ist die deutsche Autoindustrie Vorreiter beim Klimaschutz, unterstrich Prof. Dr. Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender von VW.

O-Ton Dr. Martin Winterkorn

Das grüne umweltschonende Auto ist und bleibt ganz oben auf der Agenda der Autobauer. In keinen anderen Bereich fließt so viel Geld und die Hälfte der F&E-Aufwendungen gehen in Umwelttechnologien. In Deutschland sind es deutlich mehr als 10 Milliarden Euro pro Jahr. (0:20)

Nicht minder spannend ist der Bereich Fahrzeugsicherheit und Vernetzung. Hier sind sich die Experten in Hannover einig: Die Digitalisierung wird revolutionäre Folgen für das Auto und für die Automobilbranche haben. Das perfekte Fahrzeug ist effizient, emotional und voll vernetzt, verspricht Dr. Elmar Degenhart, Vorstandsvorsitzender der Continental AG:

O-Ton Dr. Elmar Degenhart

Wir haben weltweit über 1,2 Millionen Verkehrstote pro Jahr und damit einhergehend weitere 50 Millionen Verletzte. Das ist ein untragbarer Zustand. Wir werden die Fahrzeuge vernetzen, die Fahrzeuge werden wieder Infrastruktur kommunizieren auf der einen Seite und mit anderen Fahrzeugen in beide Richtungen. Das ist eine neue automobile Entwicklungsstufe, die wir hier gemeinsam angegangen sind. Und damit, sind wir der Überzeugung, kommen wir unserem Traum wieder näher, nämlich null Unfälle auf der Straße. Wir sind der Meinung, dass Unfälle im Straßenverkehr vermeidbar sind und ins Museum gehören. (0:48)

Wie weit die deutschen Autohersteller schon heute bei der Vernetzung und Digitalisierung der Autos sind, illustrierte VW-Chef Winterkorn an einem anschaulichen Beispiel:

O-Ton Dr. Martin Winterkorn

Noch vor ein bis zwei Jahren brauchte das automatische Auto einen ganzen Kofferraum voll Rechentechnik, heute reicht ein Rechengerät in der Größe einer Pralinenschachtel. (0:11)

Die deutsche Automobilindustrie ist bei den Innovationen Weltspitze. Diese Botschaft geht vom 16. Technischen Kongress des VDA aus. Doch Matthias Wissmann ist keiner, der Jubeltöne anschlägt. Er nutzte seine Rede, um von der EU zu fordern, den Standort Europa zu sichern. Und auch an die deutsche Politik stellte der VDA-Präsident klare Forderungen. Denn auch hierzulande sind nicht alle Rahmenbedingungen so, wie sie ein florierender Wirtschaftsbereich braucht:

O-Ton Matthias Wissmann

Und deswegen schauen wir mit großer Behutsamkeit auf Themen wie Anstieg der Lohnstückkosten. Deswegen schauen wir mit großer Sorge auf das Thema Anstieg der Energiekosten und wünschen der Bundesregierung Erfolg bei dem Ziel die Explosion dieser Kosten zu begrenzen. Und deswegen sehen wir natürlich auch mit Sorgen auf Belastungen im Blick auf die Zukunft bei Rente und Sozialkosten. Und geben Sie das Konzept Rente mit 67, das mal von Franz Müntefering in der großen Koalition programmiert wurde, nicht auf. (0:46)

Abmoderation:

Elektromobilität, vernetztes Fahren und die CO2-Regulierung, das sind die wichtigsten Themen heute und morgen beim 16. Technik Kongress des VDA. Mehr als 500 Teilnehmer aus vielen Ländern sowie hochrangige Vertreter aus Automobilindustrie, Politik und Wissenschaft diskutieren darüber, wie sich individuelle Mobilität und Klimaschutz in Einklang bringen lassen.

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