Statistisches Bundesamt

Importpreise im Oktober 2020: -3,9 % gegenüber Oktober 2019

27.11.2020 – 08:00

Wiesbaden (ots)

Importpreise, Oktober 2020

+0,3 % zum Vormonat

-3,9 % zum Vorjahresmonat

Exportpreise, Oktober 2020

+0,1 % zum Vormonat

-1,0 % zum Vorjahresmonat

Die Importpreise waren im Oktober 2020 um 3,9 % niedriger als im Oktober 2019. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr im September 2020 bei -4,3 % gelegen, im August 2020 bei -4,0 %. Gegenüber dem Vormonat September 2020 stiegen die Importpreise im Oktober um 0,3 %.

Starker Preisrückgang bei Energie im Vorjahresvergleich

Der Rückgang der Importpreise gegenüber Oktober 2019 war vor allem durch die Entwicklung der Einfuhrpreise für Energie beeinflusst. Energieeinfuhren waren im Oktober 2020 um 27,4 % billiger als im Oktober 2019.

Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate für Energie hatte Erdöl mit einem Minus von 34,8 %. Nach einem extremen Preisverfall in den ersten vier Monaten des Jahres waren die Preise für importiertes Erdöl von April bis August 2020 um mehr als das Doppelte gestiegen. Seit September 2020 gaben sie aber gegenüber dem Vormonat wieder nach. Im Oktober lag das Preisniveau um 3,3 % unter dem von September 2020.

Die Preise für Mineralölerzeugnisse waren im Vorjahresvergleich um 38,6 % niedriger, stiegen aber gegenüber dem Vormonat um 0,3 %.

Die Preise für Erdgas lagen nur noch 4,4 % unter denen von Oktober 2019, nachdem sie mit einem Plus von 19,3 % gegenüber September 2020 zum dritten Mal in Folge deutlich gestiegen waren.

Der Einfuhrpreisindex ohne Energie war im Oktober 2020 um 1,0 % niedriger als im Oktober 2019. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Einfuhrpreisindex um 1,3 % unter dem Stand des Vorjahres.

Preisrückgänge bei Vorleistungsgütern insgesamt, aber deutliche Preissteigerungen bei Edelmetallen im Vorjahresvergleich

Die Preise für importierte Vorleistungsgüter lagen im Oktober 2020 um 1,7 % unter denen des Vorjahresmonats. Es verbilligten sich unter anderem Kohlenwasserstoffe und ihre Derivate (-24,4 %), Holz- und Zellstoff (-9,9 %), elektronische Bauelemente (-7,1 %), Kunststoffe in Primärformen (-7,0 %) sowie Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (-6,0 %). Dagegen lagen die Preise für Edelmetalle und Halbzeug daraus nach wie vor erheblich über dem Niveau des Vorjahresmonats (+21,3 %).

Die Preise für importierte Investitionsgüter lagen im Oktober 2020 um 0,8 % unter denen von Oktober 2019. Während unter anderem Tablets (-5,3 %) und Smartphones (-4,8 %) billiger waren, wurden Kraftwagen und Kraftwagenmotoren zu 1,1 % höheren Preisen als im Oktober 2019 importiert.

Gebrauchsgüter waren im Vergleich zum Vorjahr 1,1 % billiger. Die Importpreise für Verbrauchsgüter fielen um 0,3 % gegenüber dem Vorjahr. Insbesondere Fleisch- und Fleischerzeugnisse waren im Vergleich zum Vorjahr billiger (-6,4 %).

Die Einfuhrpreise für landwirtschaftliche Güter lagen 2,2 % höher als im Oktober 2019. Während insbesondere Naturkautschuk (+36,8 %), Tomaten (+21,2 %), Äpfel (+16,9 %) und Zitrusfrüchte (+10,0 %) deutlich teurer waren als vor einem Jahr, wurden vor allem lebende Schweine (-39,6 %) und Mandeln (-35,3 %) zu niedrigeren Preisen importiert.

Der Index der Ausfuhrpreise lag im Oktober 2020 um 1,0 % unter dem Stand von Oktober 2019. Im September und im August 2020 hatte die Jahresveränderungsrate jeweils bei -1,1 % gelegen. Gegenüber dem Vormonat September 2020 stiegen die Ausfuhrpreise im Durchschnitt leicht um 0,1 %.

Krisenmonitor ermöglicht Vergleich zwischen Corona-Krise und Finanz- und Wirtschaftskrise

Die Importpreise sind auch Teil des "Krisenmonitors" (www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Der Krisenmonitor ergänzt die Sonderseite "Corona-Statistiken" (www.destatis.de/corona), die statistische Informationen zu den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie bündelt. Detaillierte Informationen zu den Statistiken der Ein- und Ausfuhrpreise enthält die Fachserie 17, Reihe 8.1 und 8.2.

Lange Zeitreihen können außerdem über die Tabelle Einfuhrpreise (61411-0006) und Ausfuhrpreise (61421-0006) in der Datenbank GENESIS-Online bezogen werden.

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Weitere Auskünfte erhalten Sie über:

Import- und Exportpreisindizes,

Telefon: +49 (0) 611 / 75 23 02,

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