Statistisches Bundesamt

Arbeitskosten in der EU 2019: Deutschland an siebter Stelle

23.04.2020 – 08:00

Wiesbaden (ots)

Die Arbeitgeber des deutschen Produzierenden Gewerbes und wirtschaftlicher Dienstleistungen haben im Jahr 2019 durchschnittlich 35,90 Euro für eine geleistete Arbeitsstunde bezahlt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag das Arbeitskostenniveau in Deutschland damit innerhalb der Europäischen Union (EU 27 ohne Vereinigtes Königreich) auf Rang 7, 2018 war es noch der sechste Platz. Damit ist eine Arbeitsstunde in Deutschland relativ gesehen leicht günstiger geworden. Dänemark hatte mit 46,30 Euro die höchsten Arbeitskosten je geleistete Stunde, Bulgarien mit 6,00 Euro die niedrigsten.

Arbeitskosten in Deutschland insgesamt 31 % über dem EU-Durchschnitt

Gemessen am EU-Durchschnitt von 27,40 Euro zahlten deutsche Arbeitgeber des Produzierenden Gewerbes und wirtschaftlicher Dienstleistungen 31 % mehr für eine Stunde Arbeit. Auch hier zeigt sich im Vergleich zum Jahr 2018 (32%) ein leichter Rückgang. In den EU-Mitgliedstaaten mit den höchsten Arbeitskosten (Spitzengruppe: Dänemark, Luxemburg, Belgien, Schweden, Frankreich und Deutschland) kostete sie mit 40,34 Euro durchschnittlich 47 % mehr. Anders in den Ländern mit den geringsten Arbeitskosten (sogenannte aufholende Länder: Bulgarien, Rumänien, Litauen, Lettland, Polen und Ungarn): Hier kostete eine Arbeitsstunde 9,43 Euro und damit 66 % weniger als im EU-Durchschnitt. Insgesamt belaufen sich die Arbeitskosten der Spitzengruppe auf gut das Vierfache (428 %) des Werts der aufholenden Länder.

Arbeitsstunde in der deutschen Industrie 47 % teurer als im EU-Durchschnitt

Im Verarbeitenden Gewerbe, das besonders stark im internationalen Wettbewerb steht, kostete eine Arbeitsstunde in Deutschland 2019 durchschnittlich 40,90 Euro. Beschränkt auf diesen Wirtschaftsbereich lag Deutschland im EU-Vergleich auf Rang 3, nach Rang 4 im Vorjahr. Eine Stunde Arbeit in der deutschen Industrie war damit 47 % teurer als im EU-Durchschnitt (27,90 Euro). Bei den wirtschaftlichen Dienstleistungen (ohne öffentlichen Dienst und Gesundheitswesen) lag Deutschland mit Arbeitskosten von 33,40 Euro pro Arbeitsstunde europaweit auf dem 9. Platz (22 % über dem EU-Durchschnitt).

Deutschland bei Lohnnebenkosten auf Rang 13 innerhalb der EU

Arbeitskosten setzen sich aus den Bruttoverdiensten und den Lohnnebenkosten zusammen. Im Jahr 2019 zahlten die Arbeitgeber in Deutschland in Branchen des Produzierenden Gewerbes und der wirtschaftlichen Dienstleistungen auf 100 Euro Bruttoverdienst wie im vergangenen Jahr zusätzlich 27 Euro Lohnnebenkosten. Damit lagen die Lohnnebenkosten in Deutschland unter dem EU-Durchschnitt von 33 Euro. Im EU-weiten Ranking lag Deutschland im Mittelfeld auf Platz 13. Auf 100 Euro Lohn wurden in Schweden (48 Euro) die höchsten Lohnnebenkosten gezahlt, in Rumänien (5 Euro) die niedrigsten.

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Weitere Auskünfte:

Arbeitskosten, Telefon: +49 (0) 611 / 75 26 89 www.destatis.de/kontakt

Pressekontakt:

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt

Pressestelle

Telefon: +49 611-75 34 44
www.destatis.de/kontakt

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell

Orte in dieser Meldung
Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
Weitere Storys: Statistisches Bundesamt
  • 22.04.2020 – 08:00

    Rund eine halbe Million Selbstständige in Kulturberufen

    Wiesbaden (ots) - Im Jahr 2018 waren 495 000 Personen im Kulturbereich als Selbstständige beziehungsweise Freiberuflerinnen und Freiberufler tätig. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis des Mikrozensus weiter mitteilt, gingen insgesamt rund 1,3 Millionen Personen einem Beruf im Kulturbereich nach. Dies waren 3,1 % aller Erwerbstätigen in Deutschland. Aktuell sind die Selbstständigen besonders von den ...

  • 22.04.2020 – 08:00

    Dezember 2019: 0,6% mehr Personen erhielten Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung

    Wiesbaden (ots) - Im Dezember 2019 bezogen in Deutschland rund 1 085 000 Personen Leistungen der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nach dem Zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII). Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, waren das etwa 7 000 beziehungsweise 0,6 % mehr Leistungsempfängerinnen und -empfänger als im Dezember 2018. ...