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Merrill Lynch und Capgemini World Wealth Report: Zahl vermögender Investoren 2005 auf 8,7 Millionen angewachsen

20.06.2006 – 15:30

New York/Frankfurt (ots)

Starke Zunahme vor allem in Schwellenländern und dem
   Asien-Pazifikraum
Investoren setzen weltweit stärker auf Aktien und alternative
   Anlageformen
Das Gesamtvermögen wohlhabender Privatanleger ist im vergangenen
Jahr weltweit um 8,5 Prozent auf 33,3 Billionen US-Dollar
angestiegen. Wie heute aus dem zehnten World Wealth Report (WWR) von
Capgemini und Merrill Lynch hervorgeht, stieg die Zahl der so
genannten HNWI's (High Net Worth Individuals - Privatanleger mit
einem Finanzvermögen von mehr als einer Million US-Dollar ohne
Berücksichtigung von selbstbewohnten Immobilien) weltweit um 6,5
Prozent auf 8,7 Millionen. Deutlich stärker, um 10,2 Prozent auf
85.400, wuchs die Zahl besonders wohlhabender Privatinvestoren
("Ultra-HNWI's"), die über ein Vermögen von mehr als 30 Millionen
US-Dollar verfügen.
Mageres Wachstum in Deutschland - starker Zuwachs der HNWI's in
   Schwellenländern
In Deutschland wurden 2005 insgesamt 767.000 HNWI's gezählt, damit
erhöhte sich die Zahl der Dollarmillionäre hierzulande gegenüber dem
Vorjahr nur um 0,9 Prozent. "Wie schon im Vorjahr konnten in
Deutschland 2005 trotz sehr positiver Aktienmarktentwicklung und
steigender Produktivität kaum neue Vermögen gebildet werden",
kommentiert Achim Küssner, Geschäftsführer von Merrill Lynch
Investment Managers für Deutschland und Österreich. "Hemmend wirkten
sich unter anderem das durch die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit und
geringe Lohnsteigerungen gedrückte Verbrauchervertrauen, das
komplizierte Steuersystem und der überregulierte Arbeitsmarkt aus."
In den USA und Kanada lebten im vergangenen Jahr weltweit die
meisten HNWI's. Ihre Zahl erhöhte sich aber nur noch um 6,9 Prozent,
nachdem 2004 ein Anstieg um 9,8 Prozent ermittelt wurde. Am stärksten
stieg die Zahl vermögender Privatanleger 2005 in Südkorea mit plus
21,3 Prozent, gefolgt von Indien (plus 19,3 Prozent), Russland (plus
17,4 Prozent) und Südafrika (plus 15,9 Prozent). Von den vier so
genannten BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China zählten
im Jahr 2005 drei zu den zehn Ländern mit dem am schnellsten
wachsenden HNWI-Anteil in der Bevölkerung.
Umschichtung von Anlagen vor allem in den Asien-Pazifik-Raum
Der größte Anteil des weltweiten Anlagevermögens wohlhabender
Privatinvestoren konzentriert sich noch immer in den USA und Kanada,
allerdings wurden auch 2005 Investitionen aus dieser Region
abgezogen. Waren die Mittelabflüsse im Jahr 2004 noch durch das
mangelnde Vertrauen in den US-Dollar bedingt, so verringerten
Investoren 2005 ihre Investments in Nordamerika vor allem wegen
niedriger Erträge. Auf den Asien-Pazifik-Raum entfielen im
vergangenen Jahr 23 Prozent des weltweiten HNWI-Anlagevolumens, womit
Europa mit einem Anteil von 22 Prozent als zweitbeliebteste Region
für internationale Investitionen abgelöst wurde. Europäische
Investoren erhöhten allerdings ihren Anteil einheimischer Anlagen auf
48 Prozent von 40 Prozent im Jahr zuvor. Sie ließen sich offenbar von
der starken Wertentwicklung der reiferen europäischen Aktienmärkte
und den guten Fortschritten europäischer Schwellenländer überzeugen.
HNWI's bleiben gut diversifiziert - regionale Unterschiede im
   Anlageverhalten
Der zehnte WWR zeigt, dass die HNWI's bei der Vermögensallokation
deutlich aggressiver vorgehen als noch im Vorjahr. "Wohlhabende
Privatanleger machen sich immer mehr die Strategien der Ultra-HNWI's
zu eigen", erläutert Hans-Jürgen Walter, Vice President Global
Financial Services bei Capgemini. "Sie balancieren ihre Portfolios
neu aus, indem sie den Anteil internationaler Anlagen erhöhen, weil
diese Märkte stärkere Erträge liefern und die Unsicherheiten über die
Entwicklung des US-Dollar zunehmen. Ein Beweis für dieses Verhalten
sind die zunehmenden Investitionen wohlhabender Privatanleger in den
asiatischen Märkten", so Walter weiter. Bei alledem bleiben die
HNWI's aber gut diversifiziert, um einen maximalen Schutz ihrer
Investitionen sicherzustellen. Zunehmend investiert wurde im
vergangenen Jahr in Aktien und alternativen Anlageformen, reduziert
wurde dagegen der Anteil festverzinslicher Wertpapiere. Während
Private-Equity-Anlagen weltweit zulegten, verloren Hedgefonds
aufgrund der stetig sinkenden Erträge in den letzten zwei Jahren
deutlich an Boden. Immobilienanlagen brachten dagegen trotz
steigender Zinsen und der Angst vor einem Abschwung des Sektors auch
2005 noch gute Erträge. Daher hielten HNWI's im vergangenen Jahr an
ihren Immobilienanlagen fest, obwohl die Gewinne niedriger lagen als
im Vorjahr. Ausgehend von Befragungen wohlhabender Anleger ist aber
damit zu rechnen, dass der Immobilienanteil in den Portfolios der
HNWI's im Jahr 2006 zurückgehen wird.
Ausblick
Wohlhabende Privatanleger werden in absehbarer Zukunft
Vermögenswerte aus den reiferen Märkten abziehen und in
Schwellenländern anlegen. In den kommenden Jahren ist ein weiterer
Rückgang der Investitionen in Nordamerika und Europa zu erwarten.
Zulegen dürften dagegen die Märkte im Asien-Pazifik-Raum und in
Lateinamerika. Wohlhabende Privatanleger werden voraussichtlich auch
weiterhin eine etwas aggressivere Portfolioausrichtung bevorzugen,
indem sie den Anteil von Barmitteln, Bankeinlagen und Immobilien
reduzieren und Mittel in Aktien und alternative Geldanlagen
umschichten. "Das Interesse an internationalen Geldanlagen ist bei
den HNWI's ebenso angestiegen wie ihre Investitionen in Aktien und
alternativen Anlageformen", resümiert Hans-Jürgen Walter. "Dies sind
nicht nur klare Zeichen dafür, dass wohlhabende Investoren weltweit
bei der Geldanlage immer ausgeklügelter vorgehen. Die HNWI's sind
auch so entschlossen wie nie zuvor, künftig mit den Gewinnen der
Jahre 2003 und 2004 vergleichbare Erträge zu erzielen", so Walter
abschließend.
Presseinfo und Merrill Lynch/Capgemini World Wealth Report 2006
unter www.de.capgemini.com/presse oder www.ml.com
Für Rückfragen:
Capgemini
Achim Schreiber
Tel.: 030/88703-731
E-Mail:  achim.schreiber@capgemini.com
Merrill Lynch Investment Managers / Citigate Dewe Rogerson
Katrin Gülden
Tel: 069-90500-110
E-Mail:  katrin.guelden@citigatedr.de

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