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Interview mit der Sportsoldatin und ehemaliger Eiskunstläuferin Mari-Doris Vartmann: Schlittschuhe aus und dann zur Schule

06.07.2018 – 11:05

Die ehemalige Eiskunstläuferin und Sportsoldatin Mari-Doris Vartmann erzählt im Interview, wie sie sich nach ihrer aktiven Karriere an der Bundeswehrfachschule in Köln auf ihr Studium vorbereitet.

Mari-Doris Vartmann war Eiskunstläuferin und Sportsoldatin. Die ehemalige Deutsche Jugendmeisterin im Einzel und zweifache Deutsche Meisterin im Paarlauf ist nach ihrer aktiven Zeit im Moment an der Bundeswehrfachschule in Köln, um die Fachhochschulreife nachzuholen. Wir trafen die 29jährige zum Kurzinterview.

Frau Vartmann, vom Eis auf die Schulbank, wie fühlt es sich an wieder zur Schule zu gehen?

Die erste Zeit war sehr gewöhnungsbedürftig, aber im Endeffekt hatte ich mich darauf gefreut, wieder etwas Neues zu lernen und mich geistig herauszufordern. Ich habe mich über 25 Jahre dem Sport verschrieben, da freut es mich, jetzt vermehrt das Gehirn anzustrengen.

Sie sind 10 Jahre Soldatin gewesen, jetzt sind sie an der Bundeswehrfachschule. Gehen wir vielleicht noch einmal zurück. Wie sind sie damals zur Bundeswehr gekommen? Sie haben ja auch über die Bundeswehr ihren Leistungssport betrieben.

Ich bin in Krefeld aufgewachsen und habe da ein normales Gymnasium besucht. Sportschulen gab es bei uns nicht. Meine Mutter hat mich jeden Tag nach Dortmund gefahren, weil dort der Olympiastützpunkt ist. Es war relativ schnell klar, dass wir das alles nicht unter einen Hut bekommen. Mit 16 war ich mit meinem damaligen Partner zum ersten Mal bei einer Weltmeisterschaft. Den Schulstoff von zwei oder drei Wochen nachzuholen ist dann ohne Defizite kaum möglich. Ich habe mich dann entschieden, den Leistungssport professionell und fokussiert weiter zu betreiben. Über den Verband hatte ich dann den Kontakt zur Bundeswehr und bin mit 18 Sportsoldatin geworden.

Wie ging es dann für sie weiter? Wie kamen sie zur Bundeswehrfachschule?

Bis etwa 22 war ich in Dortmund, danach in Berlin und zum Schluss in Oberstdorf. Dass ich heute die Schulbank hier in Köln drücke, ist eigentlich einem glücklichen Zufall zu verdanken. Mein nachträgliches Abitur hatte ich eigentlich schon abgeschrieben und ich wusste sehr lange tatsächlich nicht, was ich nach meiner Zeit bei der Bundeswehr machen sollte. Ich hatte als kleines Mädchen den Traum irgendetwas mit Mode zu machen. Mein Laufbahnberater hatte mich dann auf den Studiengang Modemanagement an einer privaten Hochschule hingewiesen, für den man nur das Fachabitur benötigt. Dann gab er mir den entscheidenden Hinweis auf die Bundeswehrfachschule. Hier bin ich nach einem Jahr soweit, dass ich studieren kann. Idealer kann es eigentlich nicht sein.

Fühlen Sie sich hier wohl?

Ja, auf jeden Fall. Es herrscht ein sehr angenehmes Lernklima. Es ist nicht zu viel und auch nicht zu wenig. Wir haben in der Klasse alle das gleiche Ziel, nämlich das Fachabitur zu bestehen. Wir sind recht frei darin, ob und was wir nach der Schule noch nacharbeiten wollen. Da rennen einem die Lehrer zum Beispiel bei Hausaufgaben nicht so hinterher wie in einer "normalen" Schule. Man arbeitet selbstbestimmter, das finde ich gut, da man später beim Studium auch auf sich allein gestellt ist.

Wo sehen sie sich denn in fünf bis zehn Jahren?

Ich habe dann hoffentlich ein abgeschlossenes Bachelor-Studium in Modemanagement und einen Beruf, der mir Spaß macht.

Vielen Dank.

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