Mannheim (ots)

"Ingenieurmangel kostet deutsche Wirtschaft Milliarden", warnte Spiegel Online bereits vor einem Jahr. Der Verein Deutscher Ingenieure VDI hatte damals ermittelt, dass in Deutschland 100.000 Ingenieurstellen unbesetzt bleiben, weil geeignete Bewerber fehlen. Bis heute hat sich daran kaum etwas geändert. Aus diesem Grund startet das TECHNOSEUM jetzt die großangelegte bundesweite Initiative "Jugend für Technik".

"Die Situation ist dramatisch, entsprechend fällt die erste Maßnahme der neuen Initiative aus", erklärt Prof. Dr. Hartwig Lüdtke, Direktor des TECHNOSEUM in Mannheim. Mit einer Guerilla-Aktion in allen baden-württembergischen Städten sorgte die Initiative in der Nacht vom 14. auf den 15. Oktober für Aufmerksamkeit. In allen Goethestraßen des Landes plakatierten jugendliche Helfer den Dichterfürsten - abgebildet mit Laptop und der Frage: "Hätte Goethe so Faust III geschrieben?"

Damit soll auf kreative Weise die nachhaltige Wirkung technischer Errungenschaft deutlich gemacht werden. "Wir wollen das Thema in die Diskussion bringen - schließlich ist es für uns alle relevant, wie sich unser Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort entwickelt", begründet Vince Ebert seinen Entschluss, die Schirmherrschaft der neuen Initiative "Jugend für Technik" zu übernehmen. "Ohne die Erfindung der Glühbirne müssten wir zum Beispiel heute noch bei Kerzenlicht fernsehen", schmunzelt der aus der Sendung "Wissen vor 8 - Werkstatt" bekannte Kabarettist und Autor. "Und dass es total spannende und auch komische Themen sind, beweise ich regelmäßig in meinen Programmen."

Das TECHNOSEUM will mit der Initiative "Jugend für Technik" eine breite Öffentlichkeit und in besonderer Weise Kinder und Jugendliche an naturwissenschaftliche und technische Themen heranführen - und zwar über klassische museale und museumspädagogische Aktivitäten hinaus. Ziel ist es, durch ungewöhnliche Aktionen eine breite Öffentlichkeit zu erreichen und für die zentrale Thematik zu sensibilisieren. "Darüber hinaus schaffen wir mit der Initiative ein Dach, unter dem Aktivitäten und Partner zusammenkommen", erläutert Museumsdirektor Lüdtke. Dabei sind vor allem Kooperationen mit Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, politischen Entscheidungsträgern, anderen Bildungseinrichtungen sowie Wirtschaftsunternehmen im Blick.

Die Guerilla-Aktion in allen Städten des Landes bildet den Startschuss der Initiative. Parallel dazu soll in den kommenden Wochen ein Kino-Spot mit Johann Wolfgang von Goethe als Hauptdarsteller in allen Cinemaxx-Kinos in Deutschland für Aufmerksamkeit sorgen. Diese Impulse will das TECHNOSEUM nutzen, um Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft als Unterstützer zu gewinnen und sich mit anderen, ähnlich ausgerichteten Initiativen zu vernetzen. "So können wir Potenziale bündeln und Synergien nutzen, um Jungen und Mädchen für Technik und Naturwissenschaften zu begeistern", ist Lüdtke überzeugt.

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