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BDU-Studie: "Outplacementberatung in Deutschland 2004/2005"
Outplacement-Spezialisten bei sozialverträglichen Personaltrennungen weiterhin gefragt

Bonn (ots)

Der Umsatz in der Outplacementberatungsbranche wächst 2004 um drei
   Prozent - Erfolgsquote bei unbefristeten Beratungsprogrammen mit 
   95 Prozent erneut sehr hoch
Trotz schwieriger gesamtwirtschaftlicher Konjunktur bleibt die
Nachfrage von Unternehmen nach Outplacementberatungsleistungen in
Deutschland hoch. Der Gesamtumsatz der spezialisierten
Unternehmensberater, die bei sozialverträglichen Personaltrennungen
eingesetzt werden, stieg 2004 im Vergleich zum Vorjahr um drei
Prozent auf nunmehr 40 Millionen Euro. Besonders erfolgreich sind die
Outplacementberater in ihren zeitlich unbefristeten
Beratungsprojekten. 95 Prozent der betreuten Kandidaten können nach
Abschluss dieser intensiven Beratungsform trotz des angespannten
Arbeitsmarktes einen neuen Job vorweisen, davon 72 Prozent sogar vor
Ablauf ihres alten Arbeitsvertrages. Jeder Zweite findet durch eine
auf drei Monate befristete Unterstützung durch die
Trennungsspezialisten eine Anschlussperspektive. Dies sind
Ergebnisse der Studie Outplacementberatung in Deutschland 2004/2005
des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater BDU e.V., die heute
in Bonn vorgestellt wurden. Allerdings ist der Betreuungsaufwand für
die Outplacementberater weiter gestiegen. Die durchschnittliche
Beratungsdauer beispielsweise lag 2004 bei rund sieben Monaten. Bei
den Marktbefragungen im Jahr 2000 hatte sie noch fünf Monate und im
Jahr 2002 sechseinhalb Monate betragen.
Die zweistelligen Wachstumsraten der Jahre 2001 und 2002 konnten
die Trennungsspezialisten mit diesem Branchenumsatz allerdings 2004
- aber auch schon 2003 (+ vier Prozent) - nicht mehr erreichen. "Zu
Beginn der Jahrtausendwende hat es in Deutschland einen Nachholbedarf
im Outplacementberatungsmarkt gegeben. Nach wie vor wird das
Trennungsinstrument beispielsweise in den Niederlanden oder in
Frankreich aber stärker als bei uns eingesetzt, um Mitarbeiter über
die Dauer des Arbeitsverhältnisses hinaus in ihrer beruflichen
Weiterentwicklung zu unterstützen. Dies liegt nicht zuletzt an der
höheren sozialen Absicherung der Arbeitnehmer sowie den längeren
Kündigungsfristen in Deutschland, die eine weichere Abfederung
bieten", erläuterte Caterine Schwierz, die Vorsitzende des
BDU-Fachverbandes Outplacementberatung. Für die kommenden Jahre
erwarten die BDU-Outplacementberater - nicht zuletzt durch politisch
veränderte Rahmenbedingungen - eine anhaltende Nachfrage nach ihren
Dienstleistungen. "Die sozialen Sicherungssysteme werden absehbar
ihre Leistungen weiter abschmelzen. Dies wird in den Unternehmen und
bei den Betriebsräten dazu führen, dass sie die Belegschaft bei
notwendigen Personaltrennungen in der beruflichen Neuorientierung
umfangreicher unterstützen", so Schwierz.
Ein Anteil von 49 Prozent am Gesamtmarktumsatz entfällt auf
zeitlich befristete Einzeloutplacement-Projekte. Gut ein Drittel des
Branchenumsatzes wird durch zeitlich unbefristete
Einzeloutplacementberatungen erzielt. Hierbei werden - im Sinne des
Ursprunggedankens der Dienstleistung - die Kandidatinnen und
Kandidaten so lange betreut und unterstützt, bis sie einen neuen
Arbeitsvertrag unterschrieben haben. Bei umfangreicherem
Personalabbau in den Unternehmen erfolgt die Neuorientierung in
Gruppenberatungen, häufig kombiniert mit abschließenden
Einzelberatungen. Deren Anteil am Gesamtumsatz betrug 2004 rund 15
Prozent. Verstärkt hat sich der Trend zu kürzeren Laufzeiten bei den
Beratungsprojekten. Besonders die auf drei Monate befristeten
Projekte in der Einzeloutplacementberatung  werden von den Kunden mit
einem Anteil von 54 Prozent (2002: 31 Prozent) an den zeitlich
befristeten Mandaten nachgefragt. "Der finanzielle Druck ist in den
Unternehmen in den letzten Jahren deutlich gewachsen. Die zur
Verfügung stehenden Budgets werden bei der steigenden Zahl von
Trennungsprozessen auf mehr Personen verteilt und die Laufzeiten
verringern sich hierdurch", beschreibt der stellvertretende
Vorsitzende des BDU-Fachverbandes Outplacementberatung, Ulrich
Küntzel, die Ursache.
Der typische Kandidat im Einzeloutplacement war im Jahr 2004
durchschnittlich 42,5 Jahre und seit neun Jahren bei seinem letzten
Arbeitgeber beschäftigt. Im Vergleich zur Marktbefragung im Jahr 2002
haben sich hier nur geringfügige Veränderungen ergeben. Bei den
zeitlich unbegrenzten Mandaten lag der Anteil der Kandidaten aus den
ersten beiden Hierarchieebenen in den Unternehmen bei knapp 60
Prozent. Professionelle Trennungsunterstützung mit zeitlicher
Beschränkung ist mit einem Anteil von 19 Prozent bei diesen
Top-Führungskräften deutlich seltener zu finden. Für die Mitarbeiter
der dritten bis fünften Führungsebene fallen die
Outplacementberatungs-Budgets knapper aus. Rund 80 Prozent der
zeitlich befristeten Mandate entfallen auf diese
Manage-menthierarchien.
Hintergrund: Den Studienergebnissen liegen die Aussagen von
Marktteilnehmern zugrunde, die über 90 Prozent des Branchenumsatzes
generieren. Der Branchenumsatz wurde 2004  von rund 25
spezialisierten Outplacementberatungsgesellschaften erzielt.
Professionelle Outplacementberatung aus Sicht des BDU bieten die
Marktteilnehmer an, die mindestens 50 Prozent des
Unternehmensumsatzes mit Outplacementberatung erwirtschaften und
personelle Beratungskompetenzen über alle Hierarchiestufen in den
Kundenunternehmen vorweisen können. Weiterhin besteht ein wichtiges
Kriterium darin, dass die Outplacementberater ihren Kandidaten einen
professionellen Büro- und Sekretariatsservice beispielsweise mit
Zugang zu Datenbanken oder Internet anbieten können. Nach dieser
Eingrenzung gehören unter anderem Weiterbildungsträger oder
Karriereberater nicht zum Kreis der klassischen Outplacementberater.

Pressekontakt:

Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V.
Klaus Reiners (Pressesprecher)
Zitelmannstraße 22
53113 Bonn
Tel.: 0228/9161-20 oder 0172/23 500 58 oder eMail: rei@bdu.de

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